Fußball-WM, Naturschutz und Frieden

KfW Entwicklungsbank finanziert größtes Naturschutzgebiet der Welt in Afrika – 20 Millionen Euro für den Aufbau von Parkinfrastruktur, touristischen Einrichtungen, Wildlife Management
Titelbild
Zwei der "Fünf Großen" in BotswanaFoto: KfW-Bildarchiv/Fotograf: Pietro Sutera
Epoch Times17. Juni 2010

Ganz Deutschland befindet sich im WM-Afrika-Fieber. Auch wenn am Kap derzeit ungewöhnlich kalte Temperaturen herrschen und in deutschen Landen Nieselregen angesagt ist, die Vision von Sonnenuntergängen, vereint mit Löwen und Elefanten, lässt sich keiner nehmen.

Wer es sich leisten kann, ist längst aufgebrochen, WM live, vielleicht in Verbindung mit einer Rundreise in die an Südafrika grenzenden Länder Namibia, Botswana oder Zimbabwe. Entlang des Kavango-Flusses in den Mudumu-Nationalpark, weiter nach Kasane in den Kobe-Nationalpark zu den Viktoria-Wasserfällen.

Elefanten und Naßhörner

Vor allem die „Big Five“ wollen die Safari-Touristen vor die Fotolinse bekommen, die fünf Großen in Afrikas Savannen: Löwen, Leoparden, Elefanten, Büffel und Nashörner. Allein eine Viertelmillion Elefanten leben heute im Kavango-Zambesi-Naturschutzpark (KAZA). Der im Entstehen begriffene weltweit größte Naturschutzpark umfasst Gebiete der Staaten Angola, Botswana, Namibia, Sambia und Zimbabwe.

Die faszinierende KAZA-Region ist mit 29 Millionen Hektar ein Naturraum von der Größe Italiens, der in einer gemeinsamen Anstrengung der beteiligten Länder zu einem der attraktivsten Reiseziele der Welt für Naturtourismus ausgebaut werden soll. Die KfW Entwicklungsbank stellt als größter Geber für den länderübergreifenden Naturpark im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 20 Millionen Euro zur Verfügung. Zunächst soll in den Aufbau von Parkinfrastruktur investiert werden. Ökologische Korridore sollen geschaffen und Wildlife Management betrieben werden.

Ein Job in der Tourismusbranche

Um den Tourismus weiter anzukurbeln sollen private Initiativen der lokalen Bevölkerung angekurbelt werden in Verbindung mit Privatinvestoren. „Beim Aufbau des Parks spielen der Schutz der Biodiversität und wirtschaftliche Entwicklung eng zusammen. Denn internationaler Naturtourismus im transnationalen Kavango-Zambesi-Naturpark stellt für die Staaten im südlichen Afrika eine wirksame Strategie zur Förderung von Wachstum und Beschäftigung sowie einen Beitrag zur Armutsminderung der ländlichen Bevölkerung dar“, sagte Norbert Kloppenburg, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe in einer aktuellen Pressemitteilung.

Durch den Ausbau des Parks können neue Arbeitsplätze und Einkommensmöglichkeiten im Tourismussektor in den meist strukturschwachen Gebieten der beteiligten Staaten entstehen. So soll im südlichen Afrika pro acht Touristen ein Arbeitsplatz entstehen. Die aktive Beteiligung der Bevölkerung sei ein wesentliches Element dieser konzertierten Förderung des Tourismus in den ländlichen Gebieten, heißt es in der Pressemitteilung.

Die Idee von der Gründung des Parks geht auf eine afrikanische Initiative zurück, die gemäß dem Konzept der so genannten „Peace Parks“ auch ehemalige Konfliktregionen umfasst und die staatsübergreifende Zusammenarbeit stärken soll. Die bereits existierenden Tourismusmagneten wie die Victoria-Fälle (Sambia, Zimbabwe) und das Okavango-Delta (Botswana) grenzen an Gebiete, die sich durch ihren spektakulären Wildnischarakter auszeichnen, aber aufgrund mangelhafter Infrastruktur und bewaffneter Konflikte bisher von einer signifikanten wirtschaftlichen Entwicklung ausgeschlossen waren. Das geplante grenzüberschreitende Kavango-Zambesi-Schutzgebiet beinhaltet über 30 Nationalparks und Schutzgebiete.

Die KfW Entwicklungsbank engagiert sich seit 20 Jahren für den Schutz von Tropenwald, Natur und Biodiversität. Von 1990 bis heute investierte die KfW mehr als 1,3 Milliarden Euro in Vorhaben zum Schutz von biologischer Vielfalt in natürlichen Ökosystemen und zur nachhaltigen Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen, davon gut die Hälfte in Lateinamerika, ca. 30 Prozent in Afrika und ca. 16 Prozent in Asien. (jel)



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