Frankreichs Küste droht nach Untergang von Frachtschiff Ölpest
Nach dem Untergang des italienischen Frachtschiffs „Grande America“ im Golf von Biskaya droht Frankreichs Westküste eine Ölpest. Wie die Meerespräfektur in Brest am Mittwochabend mitteilte, wurde an der Stelle des Untergangs ein Ölteppich entdeckt. Dieser habe eine Länge von rund einem Dutzend Kilometer und eine Breite von einem Kilometer.
Nach Angaben des französischen Präfekten Jean-Louis Lozier wurde ein Spezialschiff zur Bekämpfung von Umweltverschmutzungen aus Brest in die Zone der Havarie beordert. Der Meerespräfektur zufolge soll das Schiff dort am Donnerstagvormittag ankommen. Zudem habe Frankreich bei der Europäische Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs (EMSA) um Unterstützung gebeten.
Der italienische Frachter war am Dienstag gut 330 Kilometer westlich der französischen Küste gesunken. Das Schiff hatte nach Angaben der Meerespräfektur 45 Container mit „Gefahrgut“ und 2200 Tonnen Öl geladen.
Lozier hatte zunächst nicht erläutert, um welche Art von Gefahrgut es sich handelt. Ein Risiko gehe vor allem von dem Öl aus, betonte er bereits am Mittwochnachmittag. Wegen des Windes aus westlicher Richtung sei „in einigen Tagen“ eine Verschmutzung an der französischen Atlantikküste zu befürchten.
Die „Grande America“ war auf dem Weg vom Hamburger Hafen nach Casablanca in Marokko, als am Sonntagabend ein Feuer an Bord ausbrach. Alle 27 Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden. Insgesamt hatte das Schiff nach Angaben der Präfektur 365 Container an Bord. Die „Grande America“ gehört zur italienischen Grimaldi-Gruppe. (afp)
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