Forstwirtschafstrat fürchtet massive Schäden in deutschen Wäldern
Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) schlägt Alarm: Er befürchtet in diesem Jahr eine weitere Zuspitzung bei den Schäden in den deutschen Wäldern, die nach dem Hitzesommer 2018 weiter unter Trockenheit und Schädlingsbefall leiden.
„Die Situation ist so dramatisch wie beim Waldsterben in den 1980er Jahren“, sagte DFWR- Präsident Georg Schirmbeck der „Frankfurter Rundschau“ (Mittwochsausgabe).
Die Witterung in diesem Frühjahr habe bisher kaum Entspannung gebracht, denn die Niederschläge hätten bei weitem nicht ausgereicht, um das Wasserdefizit in tieferen Bodenschichten aufzufüllen.
„Das herrschende Klimaszenario könnte zum Verlust der Wälder und vertrauter Waldlandschaften führen“, meinte Schirmbeck. Der finanzielle Schaden des Dürrejahrs 2018 für die Waldbesitzer belaufe sich auf mehrere Milliarden Euro.
Der DFWR schätzt, dass von der gut einer Milliarde Neupflanzungen aus den letzten drei Jahren mehr als ein Drittel aufgrund der langanhaltenden Dürre vertrocknet ist.
Nachpflanzung beläuft sich auf halbe Million Euro
Alleine die Nachpflanzung koste die Waldbesitzer über eine halbe Milliarde Euro, sagte Schirmbeck. Er appellierte an Bund und Länder, die Finanzhilfen gerade für die Waldbesitzer mit kleineren Flächen zu erhöhen, die den Umbau in einem klimastabileren Wald alleine nicht bewältigen könnten.
Umweltschützer fordern, höhere Hilfen an Bedingungen zu knüpfen. Die Waldbesitzer müssten verpflichtet werden, naturnah zu wirtschaften und tatsächlich nur standortangepasste Bäume zu pflanzen, sagte Greenpeace-Experte Christoph Thies der „Frankfurter Rundschau“.
Zudem müsse die CO2-Speicherfunktion der Wälder gestärkt werden. Die Waldbesitzer sollten gesunde Bäume erst später einschlagen, damit sie mehr Holzmasse bilden und damit zusätzlich Kohlenstoff aus der Atmosphäre einlagern können. (dts/nh)
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