Flächendeckende Ökologisierung – ein Gebot der Stunde
„Eine grundsätzliche Wende vom industriell-technokratischen zu einem ökologisch-ganzheitlichen und damit ethisch richtigen Denken und Handeln muss so schnell als möglich ein gesamtgesellschaftliches Anliegen werden“ meint Dr. Alfred Haiger, ehem. Professor der Universität für Bodenkultur in Wien.
Gemessen an seinem seit Jahren vertretenen Standpunkt: „Jeder Staat muss sich seine Grundnahrungsmittel auf der Basis der natürlichen Bodenfruchtbarkeit und einer artgerechten Tierhaltung selbst erzeugen und gleichzeitig die gewachsene Kulturlandschaft pflegen“, erfüllen das nur 5% anerkannte Biobetriebe in Deutschland, 11% in Österreich und 11 % der Schweiz. Ohne eine Erhöhung der Fördermittel und einer offensiven Aufklärung kann die Zahl dieser Betriebe nur in dem Maß steigen, wie auch „Bio-Konsumenten“ zunehmen.
Langfristig betrachtet bedeutet Ökologie auch Ökonomie. Würden Kosten für Umweltschäden in vielen Produkten mitkalkuliert, wären die Preise konventioneller Produkte höher als im Biolandbau. Für die Erhaltung beziehungsweise Revitalisierung einer bäuerlichen Landwirtschaft sind angemessene Grundnahrungsmittelpreise eine unabdingbare Vorraussetzung. Als Gegenleistung erhält der Konsument gesundheitsfördernde, gentechnikfreie Lebensmittel, trinkbares Grundwasser, fruchtbare Böden und eine gepflegte, lebenswerte Kulturlandschaft. M. F.
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