Wahrscheinlichkeit für Megabeben in Japan auf 82 Prozent gestiegen

Die Wahrscheinlichkeit für ein Erdbeben der Stärke 8 oder 9 vor der japanischen Westküste liege in den kommenden 30 Jahren bei 75 bis 82 Prozent, erklärte am Donnerstag ein von der Regierung eingesetztes Expertengremium.
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Japan.Foto: Philip Fong/AFP via Getty Images
Epoch Times16. Januar 2025

In Japan ist das Risiko eines Megabebens nach Einschätzung von Fachleuten weiter gestiegen: Die Wahrscheinlichkeit für ein Erdbeben der Stärke 8 oder 9 liege in den kommenden 30 Jahren bei 75 bis 82 Prozent, erklärte am Donnerstag ein von der Regierung eingesetztes Expertengremium.

Bisher hatte die Wahrscheinlichkeit bei 74 bis 81 Prozent gelegen. Ein Megabeben könnte demnach hunderttausende Tote, riesige Tsunamis und Schäden in Milliardenhöhe verursachen.

Nankai-Graben

Die Berechnungen der Experten beziehen sich auf den sogenannten Nankai-Graben: Der etwa 800 Kilometer lange Graben verläuft vor der japanischen Westküste im Pazifik, wo zwei tektonische Platten aufeinandertreffen. In den vergangenen 1400 Jahren ereignete sich am Nankai-Graben den Angaben zufolge alle 100 bis 200 Jahre ein Megabeben, zuletzt im Jahr 1946.

„Das letzte Beben ist 79 Jahre her und die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Bebens steigt jedes Jahr um etwa ein Prozent“, erläuterte ein Vertreter des Expertengremiums. Die Folgen wären verheerend: Schätzungen zufolge könnten kleinere Inseln vor der Küste von mehr als 30 Meter hohen Tsunami-Wellen überrollt werden. Aber auch dicht besiedelte Gebiete auf den japanischen Hauptinseln Honshu und Shikoku würden binnen Minuten von riesigen Wellen getroffen.

Im August vergangenen Jahres hatte die japanische Wetter- und Erdbebenbehörde nach einem Erdbeben der Stärke 7,1 erstmals seit der Einrichtung eines neuen Warnsystems im Jahr 2011 vor einem Megabeben am Nankai-Graben gewarnt. Die Erdbebenwarnung löste vielerorts Panikkäufe aus, wurde nach einer Woche aber wieder aufgehoben.

Japan liegt in einem der tektonisch aktivsten Gebiete der Welt. Der Inselstaat wird jedes Jahr von etwa 1.500 Erdbeben erschüttert, die meisten davon sind weniger stark. (afp/red)



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