Dreizehn Tote durch Unwetter in Italien und Slowenien
Nach den schweren Unwettern in Teilen Europas ist die Opferzahl weiter angestiegen. In Italien kamen seit Montag mindestens elf Menschen ums Leben, wie die Behörden am Dienstag mitteilten. In Slowenien verunglückten zwei Männer nach einem Erdrutsch in ihrem Auto. Unwetter und Kälte trafen auch mehrere andere Länder in Süd- und Mitteleuropa und führten zu Überschwemmungen und Verkehrschaos. Vielerorts brach die Stromversorgung zusammen.
Unweit von Rom und Neapel wurden am Montag vier Menschen durch umstürzende Bäume getötet, wie die Behörden mitteilten. Entwurzelte Bäume führten auch zum Tod eines Mannes in Venetien und eines Feuerwehrmanns in Südtirol.
Nahe der ligurischen Hafenstadt Savona wurde eine Frau durch ein herabfallendes Fassadenteil erschlagen. In der nördlichen Provinz Trentino wurde die Leiche einer Frau gefunden, deren Haus von einer Mure getroffen wurde. In derselben Provinz holten Feuerwehrleute die Leiche eines Mannes aus dem Levicosee. Ebenfalls in Norditalien wurde ein toter Mann aus einem Fluss geborgen.
Im Badeort Cattolica an der Adriaküste wurde ein Kitesurfer von einer Sturmböe gegen einen Felsen geschleudert und erlag seinen Verletzungen. Vor der Küste Kalabriens wurde ein Segler vermisst, sein verwaistes Boot wurde auf einem Felsen entdeckt.
Am Stilfser Joch, Italiens höchstem Gebirgspass an der Grenze zur Schweiz, saßen rund 170 Touristen und Hotelangestellte nach heftigem Schnee auf 2700 Metern Höhe fest, wie italienische Medien berichteten.
Rund 23.000 Bewohner der nordöstlichen Region Friaul-Julisch Venetien waren ohne Strom, viele Straßen blieben unpassierbar. Starkregen und Böen mit einer Windstärke von bis zu 180 Stundenkilometern sorgten auch in anderen Teilen des Landes für schwere Verkehrsbehinderungen.
Betroffen war ebenfalls die Hauptstadt Rom, in der viele umgestürzte Bäume am Dienstag die Straßen blockierten. Landesweit zählte die Feuerwehr rund 7000 Einsätze seit Beginn der Unwetter. Am Flughafen in Genua wurde der Betrieb vorübergehend eingestellt. Die Schulen der Stadt blieben am Dienstag ebenso wie in Rom und anderen Landesteilen weiterhin geschlossen.
Beim Hochwasser in Venedig, wo der berühmte Markusplatz am Montag bis zu anderthalb Meter tief unter Wasser stand, wurden in einem Ausstellungshaus zwei Gemälde des spanischen Künstlers Joan Miró beschädigt. Die beiden Werke, die insgesamt eine Millionen Euro wert sind, wurden umgehend zur Restaurierung in ein Atelier gebracht. Auch die jahrhundertealten Mosaike im Markusdom wurden durch das eindringende Wasser in Mitleidenschaft gezogen.
Der italienische Wetterdienst sagte für die nächsten Tage weiteren Regen vorher, doch dürfte sich die Lage im ganzen Land langsam wieder beruhigen.
Unwetter und Kälteeinbruch sorgten auch in anderen europäischen Ländern für Probleme. In Salzburg riss eine Sturmböe einen großen Teil des Dachstuhls der mittelalterlichen Festung mit sich. In der weiter südlich gelegenen Gemeinde Muhr trat der Fluss Mur über das Ufer und überschwemmte den Ortskern. In einem Tal nahe der Schweizer Grenze drohten mehrere Dämme zu brechen. Rund 10.000 Haushalte waren dort zeitweise ohne Strom.
In Slowenien galt seit Montag höchste Unwetterwarnung. Nahe der Stadt Maribor kamen ein 80-jähriger Autofahrer und sein 76 Jahre alter Beifahrer bei einem durch einen Erdrutsch verursachten Unfall ums Leben.
In Kroatien stand die Hafenstadt Rijeka unter Wasser, zahlreiche Fährverbindungen wurden eingestellt. Im Schweizer Kanton Tessin waren zahlreiche Straßen wegen Überschwemmungen oder umgestürzter Bäume unpassierbar. Aus Tschechien wurden größere Stromausfälle gemeldet.
Frankreich und Spanien wurde unterdessen vom frühen Wintereinbruch überrascht. Im südfranzösischen Zentralmassiv blieben mehr als 2000 Lastwagen und Pkw im Schnee stecken, die Insassen mussten die Nacht zum Dienstag in ihren Fahrzeugen verbringen. 400 Reisende steckten am Bahnhof in Lyon fest und mussten in Zugwaggons übernachten.
Rund 60.000 Halshalte waren am Dienstagabend in Frankreich weiterhin ohne Strom. Im nordwestspanischen Asturien halfen mehr als hundert Soldaten dabei, die durch heftigen Schneefall unterbrochene Stromversorgung wieder herzustellen. (afp)
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