Die bäuerliche Wirtschaft stirbt
Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe ist in den letzten 20 Jahren dramatisch zurückgegangen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen-Fraktion hervor, über die die „Welt am Sonntag“ berichtet.
Demnach gab es 1999 noch 471.960 landwirtschaftliche Betriebe, 2016 hingegen nur noch 275.392. Das ist ein Rückgang von 42 Prozent innerhalb von 17 Jahren.
Die Betriebe, die überleben, werden immer größer. Trotz des allgemeinen Niedergangs steigt seit 2007 die Zahl der Betriebe mit einer Größe zwischen 100 und 200 Hektar. Die durchschnittliche Größe landwirtschaftlicher Betreibe ist seit 1999 von 36,3 auf 60,5 Hektar angestiegen.
Die bäuerliche Wirtschaft stirbt
Besonders in der Viehhaltung ist dieser Trend zu beobachten: Die Zahl der pro Betrieb gehaltenen Tiere hat bei allen Tierarten zugenommen. Besonders groß war der Anstieg bei Masthühnern. Wurden 1999 durchschnittlich pro Betrieb 4.147 Tiere gehalten, gab es 2016 durchschnittlich 28.166 Masthühner pro Betrieb.
Grünen-Politiker Stefan Schmidt, stellvertretendes Mitglied im Landwirtschaftsausschusses des Bundestages beklagt die Entwicklung: „Wir beobachten ein leises, aber konstantes Sterben der bäuerlichen Landwirtschaft in Deutschland.“
Er macht dafür den preislichen Unterbietungswettbewerb der Großbetriebe verantwortlich, bei dem kleine Höfe nicht mithalten könnten. Der Grünen-Politiker fordert einen Spurwechsel in der Landwirtschaftspolitik:
Die Politik muss Alternativen entwickeln, die auch kleinen, bäuerlichen Betrieben ein gutes Leben ermöglichen.“
Ähnlich äußert sich Friedrich Ostendorff, Sprecher der Grünen für Agrarpolitik: „Wir müssen jetzt umsteuern und unsere bäuerliche Landwirtschaft erhalten und dem Höfesterben ein Ende setzen.“
Er kritisiert die Verteilung der Subventionen, bei der ein Prozent der Betriebe 20 Prozent der Subventionen erhielten. Ostendorff warnt: „Es geht um unsere bäuerliche Kultur und den ganzen ländlichen Raum.“ (dts)
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