Brandgeruch aus Meck-Pomm zieht bis nach Sachsen – Militärische Altlasten erschweren Brandbekämpfung
Den Waldbrand auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz in der Nähe von Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern haben selbst die Menschen in Sachsen noch gerochen. Die Polizei Sachsen twitterte am Montag, dass der Nordwind den Brandgeruch bis in den rund 300 Kilometer entfernten Freistaat getragen habe. Die Feuerwehr Leipzig berichtete im Kurzbotschaftendienst Twitter von einer Geruchsbelästigung im gesamten Stadtgebiet. Eine Gefährdung sei nicht festzustellen.
Sollten sich Menschen trotzdem durch den Geruch gestört fühlen, empfahl die Feuerwehr, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die 112 sollte nur im Notfall angerufen werden, bat die Feuerwehr.
Zuvor hatte bereits die Feuerwehr in Berlin von Brandgeruch in der Hauptstadt berichtet, der ebenfalls von dem Waldbrand in Mecklenburg-Vorpommern herrührte. Vor allem die Windrichtung, aber auch die flache Landschaft im Nordosten ermöglichten es, dass sich der Geruch so weit ausbreiten konnte.
Militärische Altlasten erschweren im Osten häufig Bekämpfung von Waldbränden
Militärische Altlasten in Ostdeutschland erschweren häufig die Bekämpfung von Waldbränden. Das zeigten zuletzt wieder Waldbrände in Brandenburg und aktuell der Brand auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz in Mecklenburg-Vorpommern.
Nach Angaben des Landesinnenministeriums in Schwerin gelten in Mecklenburg-Vorpommern 175 Flächen als hochgradig mit Kampfmitteln belastet, deren Beseitigung „erforderlich“ sei. Dazu gehören rund 28.400 Hektar Waldflächen. Das sind etwa zehn Prozent der Gesamtwaldfläche Mecklenburg-Vorpommerns. Auf weiteren knapp 109.000 Hektar ist eine Kampfmittelbelastung dokumentiert.
Das Land Brandenburg hat nach eigenen Angaben den höchsten Anteil an kampfmittelbelasteten Gebieten unter allen Bundesländern. Neben den rund 200.000 Hektar militärisch genutzten Flächen stehen auch 350.000 Hektar zivil genutzte Fläche unter Kampfmittelverdacht, wie aus dem aktuellen Waldbrandbericht hervorgeht. Davon sind etwa 280.000 Hektar Wald betroffen, das sind etwa ein Drittel der Gesamtwaldfläche in Brandenburg. Konkret genannt werden unter anderem die früheren Truppenübungsplätze Jüterbog West im Landkreis Teltow Fläming und Lieberoser Heide im Landkreis Dahme-Spreewald.
Seit 2007 hat der Landesbetrieb Forst Brandenburg (LFB) demnach 62.000 Hektar Landeswald nach Munition untersucht – auf rund 9600 Hektar darf wegen Verdachts einer erheblichen Belastung nicht im Waldboden gearbeitet werden. (afp)
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