Bestäubung von Pflanzen in ganz Schweden bedroht?
Dramatische Veränderungen in der Hummelpopulation, die sich innerhalb der letzten sieben Jahrzehnte vollzogen, machen sich bei der Ausbeute des roten Klees in Schweden bemerkbar. Eine Studie, die in den Tagungsbänden der Royal Society B (Biological Sciences vom 15. Juni) veröffentlicht wurde, widmet sich diesem Thema.„Die Artenvielfalt der bestäubenden Insekten hat in den letzten Jahrzenten abgenommen. Es kommen Sorgen auf, dass ihr Dienst am Ökosystem – durch die Bestäubung von Feld- und Wildpflanzen – droht, verloren zu gehen“, steht in der Kurzdarstellung der Studie.
Ein Forschungsteam unter Leitung von Riccardo Bommarco von der schwedischen Universität für Agrarwissenschaften hatte sich in den vergangenen Jahren vorgenommen, den Umfang der Hummelpopulation zu bestimmen. Sie verglichen aktuelle Daten von Populationen auf mehr als 40 Rotkleefeldern in Schweden mit Aufzeichnungen über verschiedene Hummelarten aus den 40er- und 60er-Jahren.
Dabei fanden Sie heraus, dass in den 40er-Jahren die Verhältnisse zwischen den Populationen ausgeglichener waren. Die dominanteste Spezies Bombus terrestris betrug lediglich 32 Prozent der Gesamt-Hummelpopulation. Der Rest der Population bestand aus Bombus subterraneus (26 Prozent), Bombus pascuorum (16 Prozent), Bombus distinguendus (11 Prozent), Bombus lapidarius (8 Prozent) und weiteren seltenen Spezies.
Heute stellt Bombus terrestris mit 74 Prozent den größten Teil der Hummel-Gesellschaft; der Anteil von Bombus lapidarius in der Gesellschaft hat sich auf 15 Prozent verdoppelt.Dagegen sind die Populationen der ehemals reichlich vertretenen Arten Bombus subterraneus und Bombus pascuorum stark geschrumpft und betragen nur noch zwei Prozent der Gesellschaft.
Alarmierend ist der Schwund der Spezies Bombus distinguendus, die nur noch 0,7 Prozent beträgt. Laut Forschungsbericht kann diese Spezies in Südschweden nicht mehr gefunden werden und steht als „fast vom Aussterben bedroht“ auf Schwedens Roter Liste der bedrohten Tierarten. Auch in Dänemark gilt diese Spezies als gefährdet.„Die Tatsache, dass die früher wichtigsten Hummelarten selten geworden sind und sich sogar auf der Roten Liste befinden, ist besorgniserregend“, betont Bommarco in einer Pressenachricht. „Es ist möglich, dass solche Änderungen in der Zusammensetzung der Arten auf ihr vermutliches Aussterben hinweisen.
Die Veränderungen bei den Hummeln haben parallel Änderungen bei der Samenbildung des roten Klees (Trifolium pratense) verursacht. Das Team stellte fest, dass sich hier die jährliche Feldausbeute im Vergleich zu früheren Jahrzehnten verdoppelt hat.
„Bei unseren Bemühungen, Spezies zu erhalten und die Leistungen von Ökosystemen zu managen, scheint es wichtig zu sein, nicht nur Artenreichtum zu unterstützen, sondern auch gleichmäßig aufgebaute Artengemeinschaften zu fördern“, stellt Bommarco fest.
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