Besser als atomare Strahlung sind die Innovationen der Solarenergie

Schon einmal hat Deutschland eine Zeit der Wende erlebt nach dem Fall der Mauer 1989. Gut 20 Jahre später belebenn die Innovattionen der Energiewende die Kreativen und die Wirtschaft.
Titelbild
Markus Elsässer, Geschäftsführer der Solar Promotion GmbH, Pforzheim, einem der Veranstalter der Intersolar Europe.Foto: Qin Huang/The Epoch Times
Von 15. Juni 2011

Das Interesse an der weltweit größten Fachmesse der Solarwirtschaft, der Intersolar Europe, war groß. Sie schloss am 10. Juni in München mit einem neuen Aussteller- und Besucherrekord ihre Pforten. Rund 77.000 Besucher und 2.280 Aussteller trafen sich auf der Fachmesse.

Wir sprachen mit Markus Elsässer, Geschäftsführer der Solar Promotion GmbH, Pforzheim, einem der Veranstalter der Intersolar Europe.

Epoch Times: Herr Elsässer, was war der Schwerpunkt der Intersolar Europe 2011?

Markus Elsässer: Also wir haben in diesem Jahr einen ganz besonderen Schwerpunkt auf dem Thema der Netzintegration und Speicherung der Photovoltaik, weil wir ja speziell in Deutschland ein sehr, sehr starkes Wachstum in der Installation von Photovoltaikanlagen hatten und dementsprechend auch der Anteil an produziertem Solarstrom ständig steigt.

Es ist jetzt zunehmend wichtig, sich Gedanken darüber zu machen, wie der Strom in das Netz integriert wird und wie der Strom auch in die Zeit transportiert werden kann, wenn man Bedarf hat, aber die Sonne nicht mehr scheint.

Epoch Times: Welche Rolle spielt Intersolar Europe für die Welt?

Elsässer: Intersolar Europe ist die mit Abstand weltgrößte Messe für Solartechnik mit jetzt 168.000 m² und 2.280 Ausstellern. Also es ist nicht nur die größte Messe der Branche, es ist auch die internationalste Messe der Branche.

Epoch Times: Welche Neuerungen und Trends gibt es auf der Intersolar Europe 2011 im Vergleich zu 2010?

Elsässer: Wir haben sehr viele Firmen, die in diesem Jahr zum ersten Mal Speichersysteme gezeigt haben. Das ist eine ganz wichtige Entwicklung, weil in Ländern, wo wir sehr hohe Zahlen an Solarstrominstallationen haben, es zunehmend darauf ankommt, dass diese Lösungen von der Industrie auch entwickelt werden und da gab es sehr viel Neues zu sehen. Wir haben aber auch neue Solarzellen mit höheren Wirkungsgraden gesehen. Wir haben neue Montagelösungen gesehen, die weniger Gewicht haben, die weniger Material brauchen.

Epoch Times: Sollte der private Haushalt mehr in Solartechnologie investieren?

Elsässer: Ja, wir haben in Deutschland im letzten Jahr Investitionen gehabt von etwa 19 Milliarden Euro in Solaranlagen, die hier in Deutschland installiert wurden, die hier ans Netz gegangen sind. Das ist mehr als eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr, das auch schon bereits sehr gut war. Also die Menschen sind bereit und investieren eine ganze Menge in Solartechnik.

Epoch Times: Wie werden die kommenden fünf Jahre aussehen?

Elsässer: Also wir gehen davon aus, dass wir in den nächsten Jahren jedes Jahr etwa so viele Solaranlagen neu zusätzlich installieren können, dass wir etwa knapp ein Prozent zusätzliche Bereitstellung an Strom durch Solarenergie in Deutschland haben werden. Wir sind jetzt im Moment bei etwa drei Prozent angekommen und wir gehen davon aus, dass knapp ein Prozent pro Jahr in den nächsten, ja ich würde sogar sagen in zehn Jahren pro Jahr dazukommen kann, sodass wir dann im Jahr 2020 von etwa zehn bis zwölf Prozent Solarstromanteil im deutschen Stromnetz sprechen können.

Epoch Times: Welche wichtigen Innovationen und Trends gibt es in der Branche?

Elsässer: Die weiteren Trends sind nach wie vor – wir haben das in den letzten Jahren auch schon sehr deutlich gesehen – eine starke Kostenreduktion jedes Jahr. Wir sind da bei Weitem noch nicht am Ende angekommen. Die Prognosen gehen im Moment davon aus, dass wir in zehn Jahren den Solarstrom hier in Deutschland für etwa zehn bis zwölf Cent pro kWh erzeugen können und das sind dann immerhin zehn Cent weniger als jetzt im Moment. Dieser Trend wird durch neue Produktionsprozesse ermöglicht, vor allem aber auch durch größere Produktionskapazitäten.

Epoch Times: Welche Rolle spielen chinesische Firmen in der Branche der Solartechnologie?

Elsässer: Also China ist hier auf der Intersolar mit über 500 Firmen die zweitstärkste Ausstellernation. Deutschland liegt mit etwas über 900 Ausstellern vorne, dann kommt direkt China. Und das zeigt die starke Stellung, die China im Weltmarkt inzwischen hat für die Produktion von Photovoltaikanlagen. Wir hoffen, dass auch in China der Inlandsmarkt jetzt stärker unterstützt wird, sodass nicht mehr alles exportiert wird. Denn auch das ist wichtig, dass in China für die Energieversorgung mit erneuerbaren Energien gearbeitet wird. China hat sicherlich eine führende Rolle bei der Produktion der Photovoltaik weltweit.

Epoch Times: Und wie sieht in Zukunft der Markt in China aus, also der Export deutscher Technologie nach China?

Elsässer: Deutschland ist beim Export von Produktionsmaschinen weltweit an der Spitze und hat im letzten Jahr etwa drei Milliarden Euro Umsatz gemacht im Wesentlichen im Export von Produktionsmaschinen. Da sind sehr viele Maschinen auch nach China geliefert worden.

Epoch Times: Möchten Sie noch etwas sagen, wonach ich nicht gefragt habe?

Elsässer: Ich glaube, dass das Reaktorunglück in Fukushima vor wenigen Wochen noch einmal gezeigt hat, wie wichtig es ist, dass die Anstrengungen weltweit verstärkt werden, um uns aus der Abhängigkeit der Nukleartechnik zu lösen, und dass es der richtige Weg ist, die erneuerbaren Energien auszubauen.

Epoch Times: Herzlichen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Qin Huang

 

 



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