Armer Osterhase: Vom Kinderzimmer ins Tierheim
Gerlingen – Während die Tierheime in Deutschland mit der Schwemme von erwachsenen Osterhasen kämpfen, verdienen sich Zoohandlungen am Verkauf von jungen, kuscheligen Kaninchen und anderen Kleintieren gerade jetzt zu Ostern eine goldene Nase, so die internationale Tierrechtsorganisation PETA (People for the Ethical Treatment of Animals). Kaninchen würden in vielen Familien nicht artgerecht gehalten, der des Kindes an einem Hasen stünde oftmals vor dem Interesse des Tieres.
„Wenn der Reiz des Neuen bei den Kindern verflogen ist, werden die Tiere vernachlässigt, in Außenkäfige verbannt, ins Tierheim abgeschoben oder ausgesetzt, wo sie nur geringe Überlebenschancen haben“, so Carola Schmitt von PETA.
Die Situation für die Tierheime in Deutschland sei gerade auch durch die Vielzahl der Kleintiere unerträglich geworden. Ein Kaninchen könnte bis zu 10 Jahre alt werden, Eltern würden dies beim Kauf für die Kinder oft außer Acht lassen. Da Kaninchen sehr gesellige Tiere sind, werden sie regelrecht depressiv wenn es an Liebe und Zuneigung oder einem Rudel mangelt. Ein kastriertes Männchen und Weibchen kämen bestens miteinander aus. Um dem auf volle Kassen ausgelegten Haustierboom der Zoohandlungen entgegenzutreten, sollten sich Familien dazu entschließen, einem Tier aus dem Tierheim ein neues Zuhause zu geben.
Auch die quälerische Haltung von Millionen Osterhasen prangert PETA an. Dicht an dicht, bis zu zwei Etagen würden sich die Käfige in den Kaninchenmastanlagen aneinander reihen. In jedem Käfig kauerten vier bis fünf Kaninchen. Jedem Tier stehe nur die Größe eines DIN A4 Blattes zur Verfügung. Der Drahtgitterboden schneide in die empfindlichen Pfoten der Tiere und jeder verzweifelte Sprung ende unwillkürlich an der Käfigwand. Unter den Käfigen häufe sich der Kot der Tiere und der ätzende Ammoniakgestank sei für die empfindlichen Nasen der sensiblen Tiere unerträglich. Weibliche Tiere würden zu reinen Gebärmaschinen degradiert. Häufig beiße das Muttertier in ihrer Verzweiflung ihre eigenen Jungen tot. Aber auch abgebissene Ohren und Schwänze, schwer heilende, verkrustete Verletzungen konnten von PETA dokumentiert werden. Überlebten die Jungen die Masttortur, würden sie bereits nach 10-12 Wochen das vom Züchter angestrebte Schlachtgewicht erreichen.
Seit Jahren appelliere PETA an den Gesetzgeber, Haltungsverordnungen für die Kaninchenhaltung zu erlassen. Kaninchen befänden sich quasi im rechtsfreien Raum, jeder könne sie halten und totschlagen wie es ihm gefiele.
PETA ist mit über 1 Million Unterstützern weltweit die größte Tierrechtsorganisation. Ziel der Organisation ist es, durch Aufdecken von Tierquälerei und Aufklärung der Öffentlichkeit, jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen.
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