WhatsApp sammelt „widerrechtlich“ Nutzerdaten: Bundesverband der Verbraucherzentralen verklagt Messengerdienst
Die Verbraucherzentralen haben den Messengerdienst WhatsApp wegen dessen Umgang mit Nutzerdaten verklagt. WhatsApp sammle und speichere „teils widerrechtlich“ Daten und gebe diese an seinen Mutterkonzern Facebook weiter, teilte der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) am Montag mit. Er habe deshalb eine Zivilklage am Landgericht Berlin eingereicht.
Das „hohe Datenschutzniveau“ in Deutschland und Europa müsse gesichert werden, erklärte vzbv-Vorstand Klaus Müller. Die Verbraucherzentralen hätten auch in anderen Fällen schon „einen langen Atem bewiesen“.
Facebook hatte WhatsApp vor drei Jahren gekauft. Die Internet-Unternehmen versicherten ursprünglich, Nutzerkonten nicht automatisch zu verknüpfen. Im August vergangenen Jahres änderte WhatsApp seine Nutzungs- und Datenschutzbestimmungen aber so, dass Telefonnummer und Telefonbuchkontakte der eigenen Nutzer doch an Facebook weitergegeben werden können.
Nach heftiger Kritik von Verbraucher- und Datenschützern setzte Facebook und WhatsApp die umstrittene Praxis im November vorübergehend aus. Trotzdem gibt es weiter massive Kritik. Die EU-Kommission etwa wirft dem sozialen Netzwerk inzwischen vor, während der eigenen Prüfung des Übernahmevorhabens „irreführende Informationen“ verbreitet zu haben.
Die Kommission setzte Facebook eine Frist bis zu diesem Dienstag für eine Stellungnahme. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, könnte Facebook in Europa eine Millionenstrafe drohen. Der Internetkonzern wies den Verdacht, irreführende Angaben gemacht zu haben, zurück. (afp)
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