Samsung rüttelt den Smartphone-Markt mit faltbarem 2000-Dollar-Gerät auf
Samsung klappt ein neues Kapitel im Konkurrenzkampf auf dem Smartphone-Markt auf: Der südkoreanische Apple-Rivale enthüllte am Mittwoch in San Francisco ein faltbares Hybridgerät, das sich von einem Smartphone in ein Tablet verwandeln kann. Außerdem will der Konzern neue Versionen seines Oberklassemodells Galaxy S in den Handel bringen – inklusive des weltweit ersten 5G-Geräts.
Das aufklappbare Galaxy Fold hat als Smartphone einen 4,6 Zoll großen Bildschirm, aufgeschlagen wie ein Buch wird daraus ein 7,3-Zoll-Tabletscreen (18,5 Zentimeter). Darauf soll dann auch die Verwendung mehrerer Anwendungen gleichzeitig möglich sein. „Du kannst ein YouTube-Video von Hawaii anschauen, darüber mit Deinem Freund chatten und zur selben Zeit nach Reisemöglichkeiten suchen“, warb Samsung-Manager Justin Denison.
Das Fold sei ein „einzigartiges Luxusgerät“, sagte Denison. Das spiegelt sich auch auf dem Preisschild wider: Zum Verkaufsbeginn am 26. April soll das Falthandy ab 1980 Dollar kosten (umgerechnet rund 1750 Euro). Damit liegt das Fold sogar weit jenseits des Apple-Flaggschiffs iPhone X. Der US-Konzern, der bei den Marktanteilen hinter Samsung und Huawei aus China auf dem dritten Platz liegt, hatte mit seinem Topmodell vor gut einem Jahr die 1000-Dollar-Marke durchbrochen – und damit ein geteiltes Analystenecho ausgelöst.
Denn der immer stärker gesättigte Markt für Smartphones schwächelt, viele Verbraucher warten zudem mit dem Austausch ihres Geräts gegen ein neues länger ab. Für Apple entwickelte sich das iPhone zuletzt zunehmend zum Sorgenkind.
Auch für das Galaxy Fold erwarten Analysten wie Avi Greengart von Techsponential nun, dass die Absatzzahlen in diesem Jahr noch überschaubar bleiben. Allerdings habe Samsung nun eine „Lichterscheinung“ im Repertoire, kommentierte er. Das Klapptelefon sei „DAS Gerät für Gadget-Liebhaber“, twitterte auch Bob O’Donnell von Technalysis Research.
Samsung versuche, „etwas Aufregendes für die ‚Early Adopter‘ zu haben und gleichzeitig die Modellreihe aufzufrischen, die die Leute tatsächlich kaufen“, kommentierte Greengart.
Um das zu erreichen, überarbeite Samsung seine Galaxy-S-Modelle. Als S10 kommen sie nun in vier Versionen mit besseren Displays, kräftigeren Akkus und hochwertigeren Kameras daher. Außerdem will Samsung auf den Geräten Künstliche Intelligenz besser zum Einsatz bringen und seinen digitalen Assistenten Bixby künftig auch auf Deutsch anbieten. Das Galayxy S10e soll am 8. März ab 749 Dollar in den Handel kommen, die größte Version S10 Plus ab 999 Dollar.
Keinen Preis und Verkaufsstarttermin nannte Samsung indes für das S10 5G – das erste, das den künftigen Mobilfunkstandard der fünften Generation unterstützt, der einen massiven Sprung bei der Datenübertragung ermöglichen und damit den Grundstein für die Nutzung diverser Zukunftstechnologien legen soll. Für die weltgrößte Smartphone-Messe, den am Montag beginnenden Mobile World Congress in Barcelona, wird erwartet, dass auch andere Hersteller 5G-Modelle präsentieren.
Samsung legte nun vor: „Wir verschieben die Grenzen der heutigen Technologie und inspirieren damit eine neue Generation von Smartphones und geben unserer Industrie neue Energie“, sagte DJ Koh, Leiter der mobilen Kommunikation bei Samsung Electronics.
Das erste faltbare Gerät ist das Galaxy Fold indes nicht. Auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas hatte Anfang des Jahres das chinesische Startup Royole sein Smartphone FlexPai präsentiert, das zusammengefaltet in die Hosentasche passt und auseinandergefaltet so groß ist wie ein Tablet. In China und in den USA ist das Gerät für rund 1300 Dollar bereits auf dem Markt. (afp)
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