Panik bei Google: Microsoft könnte dank KI mit Bing-Suchmaschine durchstarten
Noch ist Google nicht nur weiterhin der Inbegriff für die Onlinesuche. Die Alphabet-Tochter ist auch nach wie vor noch überlegener Marktführer unter den Suchmaschinen. Im vergangenen Jahr verdiente der Konzern allein in diesem Kernbereich 162 Milliarden US-Dollar. Weltweit liegt sein Marktanteil weiterhin bei etwa 85 Prozent. Mit acht Prozent bleibt Bing von Microsoft abgeschlagen dahinter.
Anfang der 2000er-Jahre hatte Google einen beispiellosen Aufstieg erlebt und die gesamte bisherige Konkurrenz an den Rand gedrängt. Kaum noch jemand erinnert sich noch an Archie, Fireball, Lycos oder AltaVista. Nun aber droht dem überlegenen Marktführer unter den Suchmaschinen ein drastischer Abstieg – und der Grund dafür ist die künstliche Intelligenz.
ChatGPT in nur zwei Monaten bei über 100 Millionen Nutzern
Im Gespräch mit „Futurezone“ äußert Clemens Wasner vom Verein AI Austria, sogenannte „Large Language Models“ könnten zum Sargnagel von Alphabet werden. Diese Modelle sind in der Lage, menschliche Sprache zu verstehen und selbst wie ein Mensch zu kommunizieren. Das bekannteste Modell dieser Art ist ChatGPT von OpenAI. Mehrere weitere stehen in den Startlöchern.
Google arbeitet zwar mit Bard ebenfalls an einer eigenen KI und will deren Funktionen perspektivisch in die eigene Suchmaschine einbinden, Wasner argwöhnt jedoch, dass der Konzern damit zu spät dran sein könnte. Bereits jetzt hat Microsoft, einer der größten Investoren bei OpenAI, ChatGPT in die Bing-Suche integriert.
In Deutschland hatte bereits Mitte März jeder Vierte zwischen 18 und 60 Jahren ChatGPT zumindest einmal ausprobiert. Der im November 2022 veröffentlichte Bot hatte gerade einmal zwei Monate gebraucht, um die Marke von 100 Millionen Nutzern zu knacken. Die KI kann in Sekundenschnelle Fragen von Atomphysik bis hin zu Kochrezepten und Hausaufgabenhilfe beantworten.
Google „ohne große Innovationskultur“
Nun spielt Samsung einem Bericht der „New York Times“ zufolge mit dem Gedanken, seine Voreinstellungen auf Bing auszurichten. Dies würde das Ende eines Drei-Milliarden-Dollar-Deals mit Google bedeuten. Bislang ist die Google-Suche voreingestellt. Für Microsoft wäre dies ein Meilenstein beim Versuch, gegenüber dem bislang überlegenen Konkurrenten auf dem Suchmaschinenmarkt Boden gutzumachen.
Von Samsung und Microsoft gab es dazu bislang noch keinen Kommentar. Unter den Mitarbeitern von Google soll die Meldung jedoch „Panik“ ausgelöst haben. Wasner meint, für Google seien die Aussichten schlecht:
Google hat keine große Innovationskultur. Seit zehn Jahren konnte sich kein wirklich neues Produkt etablieren.“
An der Börse hat die Meldung den Börsenwert der Google-Mutterkonzern Alphabet um 55 Milliarden US-Dollar einbrechen lassen.
Chance für Google: „Bing ist einfach schlecht“
Zwar forsche man seit mehr als vier Jahren an einer KI namens DeepMind. Seit Dezember arbeite ein 120-köpfiges Team an der Marktreife von Bard. Googles Chat-KI spricht bislang nur Englisch und ist offiziell nur in den USA verfügbar.
Im Mai soll es erst wieder Demonstrationen des Tools geben. Bis zur endgültigen Integration auf breiter Ebene werde es noch deutlich länger dauern. Eine Chance, seine Führungsposition zu halten, habe Google jedoch. Diese liege in der durchwachsenen Qualität der Bing-Suche. Wasner dazu:
Die Bing-Suche funktioniert per se nicht sehr gut. Wenn Samsung daher wirklich auf die Bing-Suche setzen sollte, würde das für Samsung ein Desaster werden, weil die Menschen zurecht sagen würden, dass die Suchfunktion unbrauchbar ist.“
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion