Münchener Rück: Cyberrisiko wächst unvermindert weiter

Der Anstieg bei KI- und Cloudtechnologien bedeutet auch mehr Kosten für Cyberkriminalität. Die Münchner Rück spricht von 8,15 Billionen US-Dollar für das Jahr 2023. Eine Gefahr sieht das Unternehmen zudem durch staatlich gesteuerte und beauftragte Attacken.
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Generative Künstliche Intelligenz oder Cloudtechnologien führen zu höheren Sicherheitsrisiken in der IT.Foto: Matthias Balk/dpa
Epoch Times4. April 2024

Die Münchener Rück geht davon aus, dass die weltweiten Kosten von Cyberkriminalität in den kommenden Jahren steigen werden.

„Das Cyberrisiko wächst unvermindert, angetrieben durch technologischen Fortschritt, wie etwa generative Künstliche Intelligenz oder Cloudtechnologien“, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des Konzerns.

Die Münchener Rück verweist dabei auf eine Prognose von Statista, wonach die jährlichen weltweiten Kosten von Cyberkriminalität von 8,15 Bio. USD im Jahr 2023 auf 13,8 Bio. USD bis 2028 ansteigen werden.

Deutlicher Anstieg bei Cyberangriffen

In den vergangenen Monaten beobachtete das Unternehmen einen deutlichen Anstieg an Cyberangriffen. Nach Angaben von Chainalysis stieg das Jahresvolumen an Ransomware-Zahlungen in Kryptowährungen von 567 Millionen USD im Jahr 2022 auf 1,1 Milliarden USD im Jahr 2023 an.

Weitere kostenträchtige Angriffsarten waren Business-E-Mail-Compromise (BEC) und Angriffe auf Lieferketten. Zwischen 2021 und 2023 verursachten BEC-Angriffe Schäden in Höhe von 3,0 Milliarden USD und schädigten weltweit 22.000 Betroffene. Allein 2023 verdoppelte sich die Zahl der BEC-Fälle.

Angriffe auf Lieferketten

Im Jahr 2023 verzeichnete man zudem doppelt so viele Lieferkettenangriffe wie in den drei vorhergehenden Jahren zusammen. Dabei fielen 2023 bei Unternehmen Kosten in Höhe von 45,8 Milliarden USD für die Bewältigung von 245.000 Attacken auf die Softwarelieferkette an.

Die Zahl der Datenschutzverletzungen blieb auf hohem Niveau, wobei die Durchschnittskosten eines Data Breaches mit 4,45 Millionen USD den bisherigen Höchststand erreichten.

Staatlich beauftragte Attacken

Eine Gefahr sieht die Münchener Rück zudem durch staatlich gesteuerte und beauftragte Attacken. „Die Gefahr, dass demokratiefeindliche Systeme und Nationalstaaten sich die Vorteile von generativer KI und Sprachmodellen (LLMs) zur gezielten Desinformation oder Initiierung eines Informationskriegs zunutze machen, ist real“, heißt es dazu.

KI könne aber auch zur Abwehr von Cyberbedrohungen angewendet werden. Der Konzern verspricht sich von KI-Einsatz etwa eine „verbesserte Risikoeinschätzung und Risikoquantifizierung“ sowie ein „erhöhtes Bewusstsein für die Notwendigkeit von Cybersicherheits- und Risikomanagement-Lösungen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit“. (dts/red)

 



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