Historische Eis-Schmelze auf Grönland
Seit 30 Jahren gab es auf Grönland keine vergleichbare Sommer-Schmelze, berichtet die NASA. Die Größe des betroffenen Gebietes und die Geschwindigkeit, mit der das Eis schmolz, sind seit Beginn der wissenschaftlichen Aufzeichnungen beispiellos. Der auf den Satellitenbildern gesehene Eisverlust im Juli war so enorm, dass die Wissenschaftler dachten, es würde sich um einen Fehler handeln.
„Es war so erstaunlich, dass ich zunächst zweifelte, ob die Ergebnisse korrekt sind oder es sich um einen Fehler in den Daten handelt“, erinnert sich Son Nghiem vom Jet Propulsion Laboratory der NASA. Nghiem verschickte die Ergebnisse an andere Wissenschaftler, die bestätigten, dass es auf Grönland im Juli sehr warm war und die Schmelze große Bereiche des Inlandeises betrifft. Laut den Satellitendaten der Raumfahrtagentur der USA ist die gesamte Eisdecke, von der weniger mächtigen küstennahen Regionen bis zum über drei Kilometer starken Gebiet im Zentrum, von der Schmelze betroffen.
„Zusammen mit anderen aktuellen Ereignissen, wie dem des großen Abbruchs am Petermann-Gletscher im Norden von Grönland vor einer Woche, sind diese Befunde ein Teil komplexer Geschehnissen“, erläutert Tom Wagner von der NASA in einer Pressenachricht. In einem normalen Jahr schmilzt gewöhnlich die Hälfte das Oberflächeneis während der Sommermonate. Ein Teil davon gefriert wieder, während der Rest in den Ozean abfließt.
Dieses Jahr waren aber bereits im Juli 97 Prozent des Inlandeises geschmolzen. Welchen Einfluss die starke Schmelze auf den Anstieg des Meeresspiegels und die weltweite Eisschmelze haben wird, wissen die Forscher derzeit noch nicht genau.
Englischer Originalartikel: Unprecedented Ice Melt in Greenland, Says NASA
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