Fotos zum Anhören: der neue Bildband der World Press Photos 2015

Titelbild
Foto: screenshot vom Video
Epoch Times29. April 2015

Alle Siegerfotos des 58. World Press Photo Wettbewerb sind in einem Bildband vereint – doch durch gedruckte Lautsprecher im Bild sprechen und klingen sie und ich kann sie hören!

Dieses Jahr sind wohl nicht nur die "Weltbesten Fotos" die Sensation, sondern der Bildband an sich. 1920 wurde im Kino der erste Tonfilm gebracht – fast genau 100 Jahre später erfolgt diese Revolution des Sehens auch für gedruckte Fotos. Jedes Fotos bringt seine ganz typische Klangumgebung mit und wenn ich es ansehe, kann ich es hören.

Die Tu Chemnitz, die diese Innovation erforscht und veröffentlicht hat, nennt diese Buchtechnik T-book.

„Das T-book ist ein Meilenstein in der Entwicklung gedruckter Informationen“, sagte Prof. Dr. Arved C. Hübler vom Institut für Print- und Medientechnik der TU Chemnitz. „Die Tablets der Zukunft werden auf Papier gedruckt, und das T-book gibt einen ersten Ausblick, was alles möglich sein wird.“

Im Buch sind auf jeder Seite Sensoren, die feststellen, welche Seite aufgeblättert wird. Über diese wird festgestellt, was zu hören sein soll. Der Lautsprecher befindet sich direkt im Bild und der Ton kommt auch direkt aus dem Papier.

Wird das T-Book (das T steht für Ton) geöffnet, dann beginnt die Seite durch einen Lautsprecher, der sich im Bild befindet und nicht zu sehen ist, zu sprechen. Blättert man eine Seite um, hört man die nächste Seite.

Die TU Chemnitz forscht seit 15 Jahren an Elektronik, die aus dem Drucker kommt. Dabei werden elektronische Bauteile direkt auf Papier gedruckt, was eine Massenproduktion ermöglicht. Vor drei Jahren haben sie erste gedruckte Lautsprecher vorgestellt.

„Dabei wird eine dünne Schicht aus einem piezoelektrischen Polymer gedruckt, die unter Spannung zu schwingen beginnt und so Töne abstrahlt. Um die elektrischen Signale einzuspeisen, sind zusätzliche gedruckte, elektrisch leitfähige Schichten nötig“, wie die TU Chemnitz in einer Pressemitteilung schreibt. „Der Lautsprecher für das T-book befindet sich zwischen der aus zwei Teilen zusammenlaminierten Papierseite, sodass die Vorder- und Rückseite mit hochwertigen Farbdrucken versehen werden können.“

Die Lautsprecher werden durch eine SD-Karte in der Buchdecke mit den Daten versorgt. Die Steuerung der Elektronik und Batterien sind ebenfalls in der Buchdecke. Gebunden wurde das Werk von Cornelia Ahnert vom atelierBUCH in Lichtenau bei Chemnitz.

Die Inhalte, die man hört, stellte die Kreativagentur Serviceplan aus München aus Stimmen, Geräuschen und Musik, die zu den Fotos passen, zusammen.

„Die Technik, die hinter dem Soundbook steht, ist wirklich verblüffend“, meint Cosimo Möller, Geschäftsführer Kreation bei Serviceplan Campaign. „Man öffnet den Bildband mit den besten Fotos des Jahres und plötzlich beginnt die Seite zu vibrieren, Sound von sich zu geben und dem Betrachter seine eigene Geschichte zu erzählen. Das Buch informiert über die Hintergründe des Bildes und weckt mit Stimmen und authentischen Sounds Emotionen. Die Fotografien werden so für den Betrachter noch lebendiger.“ (idw/ks)

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