E-Scooter im Winter – Sind die Elektro-Tretroller bei Eis und Schnee eine Gefahr?
Die E-Scooter, vielerorts auch Elektro-Tretroller genannt, sind aus so manchen Orten in Deutschland nicht mehr wegzudenken. Wer schnell und unkompliziert von A nach B kommen will, ist bei den E-Scootern vor allem im urbanen Bereich genau richtig. Die kleinen wendigen Zweiräder sind ein ideales Fortbewegungsmittel – für den Sommer.
Es gibt aber auch viele Fans, welche im Herbst oder gar im Winter nicht auf das Gefährt verzichten wollen. Bei Kälte und Eis kann das jedoch durchaus gefährlich werden. Vor allem die Dunkelheit kann das Fahren mit dem E-Scooter zur Gefahr werden lassen.
E-Scooter als Gefahr im Winter?
Die kalte Jahreszeit steht an und deshalb hat der TÜV-Verband die E-Scooter-Anbieter aufgefordert, die Angebote in den Wintermonaten zu sperren. Sollte es zu starker Glätte kommen, sollten laut Frank Schneider, einem Mobilitätsexperten, die E-Tretroller nicht angeboten werden, „um Unfälle zu vermeiden.“
Interessenten sollten auf die Gefahren der eisigen Jahreszeit hingewiesen werden. Schneider regt auch an, dass Vermieter ihren Kunden vor allem im Winter Helme zur Verfügung stellen sollten.
E-Scooter gibt es in Deutschland seit dem Juni 2019 und seitdem häufen sich negative Berichte, Beschwerden und Unfälle so die Polizei. Vor allem betrunkene Fahrer wurden überdurchschnittlich oft angetroffen. Zudem gab es einige Unfälle, mit teils schweren Verletzungen. Viele Orte haben deshalb sogar Verbote der beliebten Fahrzeuge gefordert.
Bodo Braunmühl von der Vermieter Firma „Tier“ hat in Bezug auf die Wintermonate kaum Bedenken. „Die Menschen müssen sich ja trotzdem fortbewegen. Und 20 Minuten in der Kälte auf einen Bus zu warten ist auch nicht schön.“
Er gibt jedoch zu, dass man überlege, bei Eis und Schnee den Betrieb einzustellen. Die Anbieter werden dann die für die Ausleihe benötigte App kurzfristig sperren.
Die Anbieter der E-Tretroller sind aber bestrebt, ihren Betrieb ganzjährig aufrechtzuerhalten. Vereinzelt überlegt man auch, in den Wintermonaten weniger Fahrzeuge zur Verfügung zu stellen.
Die Einschränkung der Fahrzeuge wäre jedoch „ein Rückschritt“. Braunmühl erklärt, dass das Grundkonzept nicht aufgehen würde, wenn man als Nutzer kilometerweit bis zum nächsten Scooter laufen müsse.
Kaum Bedenken bei Winterbetrieb – oder doch?
Viele Nutzer der E-Scooter fragen sich, ob denn die Zweiräder winterfest wären. Die Anbieter geben hier durchwegs eine positive Antwort, wobei eine explizit winterfeste Variante noch in Planung sei.
Auch die Lithium Ionen Akkus sollen laut den Vermietern bis zu minus 15 Grad keine Probleme haben. Trotzdem rechnet man mit kürzeren Laufzeiten der Akkus, da diese länger ungenützt den niedrigen Temperaturen ausgesetzt sind.
Was kann man also selbst als Nützer von E-Scootern in dieser Situation tun? Prinzipiell sollte das Wetter auf eine „Scooter-Tauglichkeit“ geprüft werden. Beispielsweise haben Kopfsteinpflaster ein erhöhtes Risiko bei Glätte und nassem Laub.
Wichtig ist, dass die Sichtbarkeit bei jedem Wetter gegeben ist. Die Polizei empfiehlt deshalb helle Kleidung und eine „uncoole“ Warnweste. Das Tragen eines Helmes wird ebenso angeraten. (cs/ts)
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