Krankenkassen müssen digitale Ident-Verfahren abschalten
Den deutschen Krankenkassen ist die Identifikation ihrer Versicherten per Smartphone untersagt worden. Die zuständige Gematik-Gesellschaft hat in der Nacht von Montag auf Dienstag eine entsprechende Verfügung an die Kassen verschickt, über die das „Handelsblatt“ (Mittwochsausgabe) berichtet. Diese verbietet ihnen demnach die Nutzung sogenannter Video- und Robo-Ident-Verfahren.
„Die sofortige Vollziehung wird […] angeordnet“, heißt es in der Verfügung. Hintergrund ist nach Informationen des „Handelsblatts“, dass offenbar Sicherheitsprobleme bei den besagten digitalen Ident-Verfahren nachgewiesen wurden.
IT-Sicherheitsspezialisten sollen Schwachstellen demonstriert haben, durch die die Systeme auszutricksen sein sollen. Die Krankenkasse DAK-Gesundheit bestätigte das auf Anfrage der Zeitung: „Die Gematik hat uns gegenüber erklärt, dass es Sicherheitsmängel gäbe.“ Man habe veranlasst, die Dienste abzuschalten. Die Gematik wollte kurzfristig nicht Stellung nehmen.
Die Gematik gehört mehrheitlich zum Bundesgesundheitsministerium und verantwortet die Digitalisierung im Gesundheitssystem. Video- und Robo-Ident sind Verfahren, die die Versicherten bei fast allen Kassen nutzen können, um ihre Identität zu bestätigen, damit sie sich für Dienste wie die elektronische Patientenakte identifizieren oder sich eine neue Versichertenkarte bestellen können.
Der Sicherheitsvorfall könnte weite Kreise ziehen. Die genannten Ident-Verfahren werden nicht nur im Gesundheitsbereich angeboten. Mit den gleichen Apps lassen sich bei vielen Banken auch Konten eröffnen oder Versicherungen abschließen. (dts/red)
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