Hackerangriff auf den Bundestag ist noch NICHT unter Kontrolle

„Die Sache ist noch nicht beendet“, sagte ein Parlamentssprecher der dpa in Berlin und meinte damitden Hackerangriff auf die Computer des Bundestages. Oder anders gesagt: die Computer des Bundestages – mit allen Daten darauf – sind außer Kontrolle. 

Der Parlamentssprecher erklärte weiterhin, dass eventuell ein Neuaufbau des Netzwerkes und der Technik notwendig wird. Die Gerüchte, dass der Bundestag wegen des Cyberangriffs die Sommerpause vorziehen möchte, wies er hingegen zurück.

Die parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, Steffi Lemke, sagte: „Ich bin sehr besorgt, weil keine der zuständigen Sicherheitsbehörden bisher in der Lage zu sein scheint, den Angriff unter Kontrolle zu bringen“

Bisher sind der Verfassungsschutz und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik mit der Aufklärung betraut.

Am 17. Mai war bekannt geworden, dass Anfang Mai die Computer einer Fraktion zuerst mit einem Trojaner infiziert wurden. Anschließend wurde sich Zugang zu Administrator-Passwörtern verschafft. Damit sei der Zugriff auf das gesamte Netzwerk des Bundestages gelungen.

Doch der Trojaner ist noch nicht gestoppt, es fließen weiterhin Daten ab. Dieser Trojaner ist anscheinend ziemlich komplex, sodass Experten daraus schließen, dass Geheimdienste hinter dem Angriff stehen.

Nach Informationen der "Welt" führt eine Spur des Cyberangriffes nach Osteuropa. Die für Spionageabwehr zuständige Abteilung bekam angeblich aus dem Ausland den Hinweis, dass mindestens zwei Computer aus dem Bundestag verdächtige Server in Osteuropa kontaktiert hatten. (dpa / ks)