Apple Pay Eklat – Alptraum für Kunden: Bank of Amerika und Apple schieben sich geseitig Schuld zu
Die Sicherheit des Apple Bezahlsystem Apple Pay wurde aktuell erneut in Frage gestellt. Vier Tage nach dem Start von Apple Pay in den USA ist es bereits zu erheblichen Problemen gekommen. Das zweitgrößte Bankhaus, die Bank of America (BoA), buchte bei rund 1000 Kunden doppelt ab – eine Apple-Pay-Zahlung tauchte also in der Abrechnung gleich zweimal auf. Zwar geht die BoA auf Kunden ein, dennoch bleibt die Frage offen, wer dafür verantwortlich ist, Appell oder die Bank?
Gegenüber dem Fachdienst Bank Innovation meldete sich ein Apple-Sprecher mit den Worten, das Problem wäre nur bei einer "sehr kleinen Anzahl von Apple-Pay-Usern" der BoA aufgetaucht. "Dort arbeitet man nun an einer baldigen Lösung und wird die doppelten Zahlungen zurücküberweisen."
Wie viele Kunden in diesem Zeitraum Apple Pay benutz haben, wurde allerdings nicht bekannt gegeben. Wie auch immer, scheint die Menge von 1000 Doppelbuchungen keine "sehr kleine Anzahl" zu sein.
Wer übernimmt die Verantwortung?
Problematisch ist offensichtlich auch, dass Nutzer nicht wissen, an wen sie sich im Fall von Problemen wenden müssen.So berichten Betroffene, sie seien zunächst zwischen Bank und Apple telefonisch hin- und hergeschoben worden. CNN-Journalist Samuel Burke, der selbst Doppelbuchungen mit seinem iPhone 6 hatte, führte einen BoA- und Apple-Callcenter-Mitarbeiter schließlich in einem Konferenztelefonat zusammen, um das Problem auszudiskutieren.
Laut Samual Burkes Video auf CNN schieben sich beide Parteien weiterhin gegenseitig Schuld zu. "Das war der absolute Alptraum für die Kunden", so Burke. Apple betont, dass sie den Kunden nicht helfen können, da sie keine Zahlungsdaten speichern. Nach anderthalb Stunden entschuldigte sich die Bank of Amerika per Twitter beim CNN Journalisten für die Unannehmlichkeiten und versicherten das Geld zurück überwiesen zu wollen. Trotzdem besteht die Bank darauf, dass das Problem auf der Seiten von Apple Pay leigen würde.
Are you an #ApplePay user with @bankofamerica? Then you'd better check your statement http://t.co/sAnNJwBX7q pic.twitter.com/SppPYBMxTA
— CNNMoney (@CNNMoney) 23. Oktober 2014
Offizelle Nachrichten von Apple gibt es bisher nicht, aber viele Kunden beschwerten sich weiterhin auf Twitter über Doppelbuchungen.
Erste keine Schwierigkeiten mit Apple Pay
Zuvor hatte es bereits einmal Berichte über Schwierigkeiten bei der App-Einbindung von Apple Pay – also ohne Nutzung am Kreditkartenterminal – gegeben. So soll es bei der iOS-Anwendung Instacart, bei der man mittels Apple Pay bezahlen kann, zu Doppelbuchungen gekommen sein. Auch hier gingen Beobachtern zunächst von Problemen bei der Implementierung und/oder beim Kreditkarten-Processor aus.
Eddy Cue, Chef aller Apple-Internetdienste, hatte in einem Interview bereits gesagt, es gebe "viel zu tun" bei der Einführung des Bezahldienstes, weil so viele einzelne Faktoren zusammenspielen müssten. Der Dienst habe aber die Chance, "riesig" zu werden.
Wo liegt das grundlegende Problem?
Als grundsätzliches Problem beschreibt Ars Technica, dass selbst Apple-Pay-Partner unter den Banken nicht alle ihre Karten dafür freigeben. Teilweise lassen sie dafür nur Kreditkarten und keine Debitkarten zu. Auch Co-Branded-Karten können ausfallen. So sind etwa Kreditkarten der Chase Bank mit dabei – aber nicht dann, wenn auch das Logo von Amazon mit aufgeprägt ist. Beim Einsatz des Bezahldienstes für Online-Käufe fallen ohnehin zwei Handelsriesen aus – weder Ebay noch Amazon scheinen an einer Partnerschaft mit Apple interessiert zu sein. Zu den Verweigerern gehört auch der in den USA führende Einzelhandelskonzern Wal-Mart.
Apple Pay basiert auf der Nahfunktechnik Near Field Communication (NFC), setzt als Betriebssystem iOS 8.1 voraus und funktioniert mit dem iPhone 6, iPhone 6 Plus sowie der kommenden Apple Watch. In Kombination mit Letzterer steht der Bezahldienst so auch Nutzern des iPhone 5, iPhone 5C und iPhone 5S offen. Um damit zu bezahlen, müssen Anwender Smartphone oder Smartwatch lediglich in die Nähe eines kontaktlosen Lesegeräts halten und den Zahlvorgang über den Fingerabdruckscanner Touch ID autorisieren. Dank integriertem Fingerabdruckscanner unterstützen auch iPad Air 2 und iPad mini 3 Apple Pay – mangels NFC-Chip eignen sie sich allerdings nur für Online-Käufe und nicht für den Einkauf in Ladengeschäften.(dk)
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