Anhand von Bewegungen: Smartphones können erkennen, wenn Sie betrunken sind
„Wir haben leistungsstarke Sensoren, die wir überall mit uns herumtragen“, sagte Dr. Brian Suffoletto, Notfallmediziner der medizinischen Fakultät der Universität Stanford, im Hinblick auf allgegenwärtige technische Begleiter wie Smartphones und Wearables. Nun müssten wir lernen, „wie wir sie nutzen können, um der öffentlichen Gesundheit am besten zu dienen“.
Seit über zehn Jahren beschäftigt sich Suffoletto damit, wie digitale Interventionen – zum Beispiel Warnungen auf dem Smartphone – Todesfälle und Verletzungen im Zusammenhang mit übermäßigem Alkoholkonsum verhindern können.
Smartphones erkennen neun von zehn alkoholisierte Nutzer
Für die kürzlich im „Journal of Studies on Alcohol and Drugs“ veröffentlichte Studie rekrutierten Suffoletto und Kollegen 22 Erwachsene im Alter von 21 bis 43 Jahren. Die Freiwilligen erhielten im Labor ein Mischgetränk mit genügend Wodka, um eine Atemalkoholkonzentration von zwei Promille zu erreichen. Sie hatten eine Stunde Zeit, den Alkohol zu trinken.
Anschließend analysierten die Forscher stündlich die Atemalkoholkonzentration und die Teilnehmer führten eine Gehaufgabe aus. Dabei sollten die Teilnehmer einer geraden Linie über zehn Schritte folgen, sich umdrehen und die zehn Schritte zurückgehen. Während die Teilnehmer versuchten, geradeaus zu laufen, maßen Smartphones im Bereich des unteren Rückens Beschleunigung und Richtung ihrer Bewegungen.
In etwa 90 Prozent der Zeit stellten die Forscher anhand Veränderungen des Gangs fest, wann die Atemalkoholkonzentration der Teilnehmer über 0,8 Promille lag. Das ist der Grenzwert für das Autofahren in den Vereinigten Staaten von Amerika.
Trotz der geringen Zahl Studienteilnehmer und der idealisierten Position des Smartphones sprechen die Forscher von „einer Grundlage für künftige Forschungen über die Nutzung von Smartphones zur Ferndetektion alkoholbedingter Beeinträchtigungen“.
Für die Zukunft planen Suffoletto und seine Kollegen weitere Untersuchungen mit Menschen, die Handys in der Hand oder in der Tasche tragen. Außerdem möchten sie die besten Strategien identifizieren, um alkoholisierte Menschen zu warnen – und sicherzustellen, dass sie die Botschaft auch verstehen. Dafür wäre auch eine Weiterleitung der Daten an Dritte nicht undenkbar.
(Mit Material des Journals of Studies on Alcohol and Drugs)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion