Amazon eröffnet Entwicklungszentrum in Berlin
Zur Eröffnung startete das Unternehmen auch seine Amazon Academy. Damit will der Online-Händler eine Plattform für Kunden wie Start-ups und E-Book-Autoren zum Ideenaustausch und zur Entwicklung innovativer Konzepte und neuer Geschäftsmodelle bieten.
Die Digitalisierung habe einen grundlegenden Wandel in allen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen in Gang gesetzt, sagte die Berliner Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer (CDU). Auch Amazon sei heute nicht mehr nur Online-Händler, sondern auch Technologie-Unternehmen und Infrastrukturanbieter. „Die Wertschöpfungsketten werden sich radikal durch die Digitalisierung verändern.“
Auch die Bedürfnisse der Kunden seien im Wandel. Allein in Berlin werde alle 20 Stunden ein neues Start-up gegründet. Das neue Entwicklerzentrum sei ein „klares Bekenntnis zum bundesweiten Digitalstandort Nummer eins“.
Der neue Standort wolle vom Gründergeist in der Hauptstadt profitieren, sagte Ralf Herbrich, Geschäftsführer des Amazon Development Centers Deutschland. Hier sollen künftig 450 neue Arbeitsplätze entstehen. Im Zentrum der Arbeit sollen Themen wie das Cloud Computing und die intelligenter Analyse großer Textmengen mit Hilfe von Algorithmen stehen.
Das europäische Team für das Maschinen-Lernen werde hier in Berlin aufgestellt, sagte Herbig. Ähnliche Teams gebe es noch im indischen Bangalore und am Unternehmenssitz in Seattle. Dabei gehe es etwa um bessere Vorhersagen darüber, wie groß beispielsweise in der Modebranche die Nachfrage bestimmter Artikel sein wird oder um die automatische Vernetzung von Menschen und Orten in eBooks.
In der Amazon Academy wolle Amazon erstmals Entwickler, Autoren und Händler, die Services des Unternehmens nutzen, für den Erfahrungsaustausch zusammenführen, sagte Ralf Kleber, Geschäftsführer von Amazon Deutschland. Zu ihnen gehöre etwa die Audio-Plattform SoundCloud oder die selbstpublizierende Autorin Poppy J. Anderson, die über die Amazon-Plattform mehr als eine Million eBooks verkauft habe.
Auch die Fotografen-Plattform EyeEm nutzt die Infrastruktur und die Webservices von Amazon. Über EyeEm können Nutzer ihre Fotos ins Netz laden und teilen und mit verschiedenen Filtern bearbeiten. Für das Auffinden und Sortieren der Fotos sei die dahinter steckende Software in der Lage, Motive etwa nach Blumen, dem Thema Weihnachten, Sommer oder sogar Schönheit zu erkennen, erklärte Ramzi Rizk, Technikchef des Berliner Start-ups. Ohne den Zugriff auf die großen Server-Kapazitäten und Datenbanken von Amazon sei das nicht denkbar.
(dpa)
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