Alexander Gerst für Grimme Online Award nominiert
„Ich hab‘ die Bilder geschickt, die mir selber gefallen haben, ich hab‘ das aufgeschrieben, was mir durch den Kopf gegangen ist“, hatte er nach seiner Rückkehr auf die Erde dazu gesagt.
Die Grimme-Jury urteilte in Köln: „Alexander Gersts Blick auf die Erde hat in hoher fotografischer Qualität und mit sehr persönlichen, oft unterhaltsam und anrührend geschriebenen Worten immer wieder auf die Verletzbarkeit unseres Planeten hingewiesen.“ Für die bis zu acht Preise sind diesmal 25 Webangebote aus 1400 Vorschlägen nominiert.
„Die Vielfalt der eingereichten Formate und die hohe Qualität der Nominierten zeichnen das Jahr 2015 aus“, sagte Grimme-Direktorin Frauke Gerlach. Allerdings war die Jury nicht in jeder Hinsicht zufrieden – ausdrücklich beklagte sie einen „Mangel an Aktualität in den Einreichungen“. „Die meisten großen und relevanten politischen Reizthemen (Überwachung/Bürgerrechte, Freihandel, zunehmende Arm/Reich-Schere…) fanden auch diesmal so gut wie gar nicht statt“, kritisierte die Jury. Das sei „beunruhigend“.
Nominiert ist unter anderem der „Spiegel“-Reporter Cordt Schnibben für ein „Meisterstück des digitalen Storytelling“, eine Reportage über die Nazi-Vergangenheit seines Vaters („Mein Vater, ein Werwolf“). Ebenfalls beeindruckt zeigte sich die Jury von dem „Zeit Online“-Feature „Wer darf leben?“ zur Pränataldiagnostik. Zwei Nachrichtenredakteure sind in der Auswahl, weil sie zweimal täglich die Websites von etwa 2000 Medien auf Phrasen und Floskeln absuchen – das Ergebnis ist ihre „Floskelwolke“. Das Städel-Museum überzeugte mit einem „Digitorial“, das auf den Besuch einer großen Claude-Monet-Ausstellung vorbereitet. Gleich dreimal nominiert ist das stiftungsfinanzierte unabhängige Recherchebüro „Correctiv“.
Der nicht dotierte Grimme Online Award zeichnet seit 2001 in mehreren Kategorien deutschsprachige Online-Angebote aus, die sich an die allgemeine Öffentlichkeit richten. Die diesjährige Preisverleihung ist am 18. Juni in Köln.
(dpa)
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