Studie: Schwerere Infektionen durch Corona-Impfungen befürchtet
Während bei Untersuchungen von derzeitigen COVID-19-Impfstoffen bei erneutem Kontakt mit derselben Virus-Variante keine infektionsverstärkenden Antikörper (ADE) beobachtet wurden, könnte sich dies laut ersten Erkenntnissen von französischen Wissenschaftlern bei mutierten Virus-Varianten ändern.
ADE bedeutet, dass körpereigene Antikörper bei wiederholtem Viruskontakt die Infektion verstärken. In der Vergangenheit wurde dies beispielsweise bei Impfungen gegen das Dengue Fieber beobachtet, als geimpfte Menschen schlimmere Krankheitsverläufe hatten als nicht geimpfte.
Die Berechnungen der Forscher mittels Molecular Modelling zeigen, dass bei Kontakt mit der Delta-Variante bereits ein Kippen von neutralisierenden Antikörpern zu infektionsverstärkenden Antikörpern zu erwarten ist. Die Studienautoren rufen zu weiteren Untersuchungen auf und befürchten ein potenzielles Risiko durch die Massenimpfungen, die auf der ursprünglichen Virusvariante beruhen.
Ein potenzielles Risiko bei Massenimpfungen?
Noch gibt es keine Studien am Menschen, die beweisen, dass nach den COVID-19-Impfungen infektionsverstärkende Antikörper auftreten, die kürzlich veröffentlichten Berechnungen von Wissenschaftlern der Universität Aix-Marseille deuten jedoch darauf hin. In einem Kurzpaper, das am 16. August im „Journal of infection“ veröffentlicht wurde, beschreiben Wissenschaftler, dass ADE aufgrund der Mutationen des Virus ein Sicherheitsproblem bei der derzeitigen Impfstrategie darstellen könnte.
„Da unsere Daten darauf hindeuten, dass Delta-Varianten besonders gut von infektionsverstärkenden Antikörpern erkannt werden, die auf die NTD [Anm. der Red.: N-terminal domain, ein bestimmter Teil des Spike-Proteins] abzielen, sollte die Möglichkeit von ADE weiter untersucht werden, da sie ein potenzielles Risiko für Massenimpfungen während der aktuellen Delta-Varianten-Pandemie darstellen könnte“, schreiben die Studienautoren.
ADE erst ab Delta-Variante bemerkbar?
In ihren Simulationen verglichen die Wissenschaftler die Bindungsenergie von neutralisierenden Antikörpern und infektionsverstärkenden Antikörpern an den verschiedenen Virus-Varianten. Bei der ursprünglichen Virus-Variante, dem Wuhan/D614G-Stamm, gab es hauptsächlich Bindungen von neutralisierenden Antikörpern. Neutralisierende Antikörper wirken einer Infektion entgegen. Bei der mutierten Delta-Variante war jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass sie infektionsverstärkende Antikörper binden, welche die Infektion verschlimmern, deutlich gesteigert.
Infektionsverstärkende Antikörper können sich also an die Oberfläche von Viren binden, schaffen es aber nicht, diese zu neutralisieren. Im Gegenteil, durch sie kann das Virus leichter in die Zellen des Wirtes gelangen, sodass eine Ausbreitung und Vermehrung begünstigt ist.
Diese Veränderung der Bindungsenergie könnte laut den Forschern ein potenzielles Problem bei den derzeitigen COVID-19-Impfstoffen darstellen:
„Die derzeitigen COVID-19-Impfstoffe (entweder mRNA oder virale Vektoren) basieren auf der ursprünglichen Wuhan-Spike-Sequenz. Da die neutralisierenden Antikörper die infektionsverstärkenden Antikörper überwiegen, ist ADE hier nicht besorgniserregend. Das Auftauchen von SARS-CoV-2-Varianten könnte jedoch den Ausschlag zugunsten einer verstärkten Infektion geben. Unsere Struktur- und Modellierungsdaten legen nahe, dass dies bei den Delta-Varianten tatsächlich der Fall sein könnte“, schreiben die Forscher in der Veröffentlichung.
Aufgrund dieser ersten Ergebnisse fordern die Studienautoren dazu auf, weitere Forschungen anzustellen, um die Wechselwirkung bei der Delta-Variante in klinischen Studien zu untersuchen. Die Autoren geben weiter zu bedenken, dass man Impfungen der „zweiten Generation“, also nachfolgende COVID-Impfstoffe, anpassen sollte. Dabei solle man einen Verzicht auf ADE gefährdete Epitope (Bindungsstellen) in Betracht ziehen. (sua/cs)
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