Soja: In drei Jahren zur optimalen Bohne für Deutschland
Welche Bohne wächst wo besonders gut? Und wie ist der beste Ertrag zu erzielen, etwa um Tofu herstellen zu können?
Derzeit läuft die Ernte der Hülsenfrucht, die in Deutschland immer beliebter wird. Soja wird hierzulande derzeit auf gerade einmal 17 000 Hektar Fläche angebaut – zum Vergleich: Mais steht in Deutschland auf über 2,5 Millionen Hektar. Weltweit dürfte Soja nach Angaben der Hohenheimer Experten auf über 160 Millionen Hektar angebaut werden. Die Nachfrage nach regionalen und gentechnikfreien Sojaprodukten als Ersatz für tierisches Eiweiß wächst aber stark.
Ihre Erfahrungen mit insgesamt 1700 unterschiedlichen Sojasamen auf verschiedenen Böden tragen die Hobbygärtner direkt auf einer Online-Plattform der Universität ein. Nach Angaben des wissenschaftlichen Leiters des Projekts, Volker Hahn, zeichnet sich ab, dass vor allem der Oberrhein, die Flusstäler, der Donauraum oder auch die Magdeburger Börde für Soja geeignet sind. Soja könne ein Gewinner des Klimawandels sein. Die Pflanze liebe es warm – aber auch feucht.
Ziel des Soja-Experiments ist es, vier bis fünf neue Sorten zu entwickeln, die sich für den Anbau in Mitteleuropa besonders gut eignen. Im Fokus sind die Eigenschaften der Bohnen für Tofu. Auch ein Hersteller ist an dem Projekt beteiligt. Für die Tierfutterproduktion eigne sich Soja eher weniger. „Mais ist ökonomisch weiter“, sagte Hahn.
Aus Sicht der Naturschützer spricht gegen mehr Soja-Anbau in Deutschland gar nichts. Bei so viel Import wegen der wachsenden Nachfrage sei es nur zu befürworten, mehr Soja selbst anzubauen, sagte der Agrarexperte des Naturschutzbundes (Nabu), Jochen Goedecke.
Da die Landwirte in der Fruchtfolge ohnehin alle vier, fünf Jahre sogenannte Leguminosen wie Klee anbauen, damit sich der Boden bei einseitiger Nutzung regenerieren kann, könnten sie auch zu Soja greifen. „Das ist eine Frucht, die der Landwirt auch verkaufen kann.“ (dpa)
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