Schulforscherinnen rätseln über gute Abi-Noten trotz Fernunterricht

Mehrere Bundesländer meldeten bessere Abi-Durchschnittsnoten als in den Vorjahren. Schulforscherinnen gibt das Fragen auf.
Titelbild
Eine verzweifelte Schülerin beim Lernen während des Fernunterrichts.Foto: iStock
Epoch Times3. Juli 2020

Schulforscherinnen halten die Qualität des digitalen Schulunterrichts wegen der Pandemie nicht zwingend ursächlich für die Qualität der Noten. Das berichtet der „Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe.

Mehrere Bundesländer hatten gemeldet, dass Abiturienten in diesem Jahr bessere Durchschnittsnoten als zuvor erzielten. So lag der Wert in Berlin bei 2,3 (2019: 2,4), in Hamburg bei 2,36 (2019: 2,42).

„Dass die Jugendlichen durch Corona wochenlang zu Hause saßen und weder durch die Schule noch durch irgendwelche Freizeitaktivitäten abgelenkt wurden, könnte durchaus unerwartete Konzentrations- und Lerneffekte ermöglicht haben“, sagte Nele McElvany, Professorin am Institut für Schulentwicklungsforschung der TU Dortmund.

Spielte unbewusster „Corona-Bonus“ eine Rolle?

Unbewusst könnte es aber auch eine Art „Corona-Bonus“ bei der Bewertung gegeben haben – etwa durch den Wegfall der externen Benotung von Abiturarbeiten durch Lehrkräfte anderer Schulen.

Die Mannheimer Bildungsforscherin Meike Bonefeld hält unbewusste „Kontrasteffekte“ für eine der denkbaren Erklärungen: „Wenn eine Lehrkraft schlechtere Leistungen wegen der Corona-Umstände erwartet, dann aber eine normal gute Klausur bekommt, dann wird die Leistung möglicherweise als deutlich besser eingeschätzt und entsprechend auch besser benotet.“

Wie sich der Abiturdurchschnitt bundesweit entwickelt hat, ist noch unklar: In Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen sind noch nicht alle Abschlussprüfungen abgeschlossen. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion