Prognose: Mäßiges Infektionsgeschehen im Sommer erwartet

Ein Experte rechnet damit, dass sich der rasche Rückgang der Inzidenzwerte der vergangenen Wochen notgedrungen verlangsamt. Prognosen für den Herbst seien noch nicht möglich.
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Egal ob in Flüssen, im Meer oder auf Seen - Stand-up-Paddler waren im Corona-Sommer 2020 überall.Foto: Matthias Balk/dpa/dpa-tmn/dpa
Epoch Times15. Juni 2021

Für die kommenden Monate ist eine entspanntere Corona-Lage zu erwarten.

„Für den aktuellen Sommer rechnen wir nach den aktuellen Daten ähnlich wie im letzten Jahr mit einem mäßigen Infektionsgeschehen“, erklärte Jan Fuhrmann vom Forschungszentrum Jülich, der mögliche Pandemieverläufe berechnet. „Einerseits sind die mittlerweile vorherrschenden Virusvarianten ansteckender als im vergangenen Sommer, andererseits ist ein zunehmender Anteil potenziell infizierbarer Personen durch Impfung geschützt.“

Der rasche Rückgang der Inzidenzwerte der vergangenen Wochen werde sich aber notgedrungen verlangsamen, selbst wenn es noch eine Weile bei exponentiell fallenden Zahlen bleibt. Ein exponentieller Abfall beginne rasant und werde immer langsamer. Zudem gingen mit sinkender Inzidenz Öffnungsschritte einher, die wiederum zusätzliche Kontakte und damit mögliche Übertragungswege zur Folge hätten. „Da mit einer vollständigen Ausrottung des Virus in absehbarer Zeit nicht zu rechnen ist, wird aber auch der exponentielle Trend selbst im günstigsten Fall früher oder später abbrechen, und die Inzidenz wird um ein niedriges Niveau schwanken“, so Fuhrmann.

Besonders die Übertragbarkeit der Virusvarianten zusammen mit dem Impfschutz und den Kontakten zwischen möglicherweise infizierten und infizierbaren Personen hätten starken Einfluss auf das Infektionsgeschehen und machten das Modellieren schwer.

Fuhrmann betonte, dass auch bei niedrigen Inzidenzwerten einzelne Ausbrüche auf lokaler Ebene durchaus deutliche Ausschläge bewirken können. Als Beispiel nannte er die Corona-Ausbrüche in einem Fleischbetrieb im Kreis Gütersloh im vergangenen Sommer. Und das Beispiel Großbritannien zeige, „dass eine Kombination aus weitreichenden Öffnungsschritten und erneuten Mutationen trotz bereits hoher Durchimpfung und saisonal bedingtem Abflauen des Infektionsgeschehens zu erneut steigenden Fallzahlen führen kann“.

Prognosen für den Herbst sind noch nicht möglich. „Das wäre pure Spekulation“, betont Fuhrmann. Zu viele Rahmenbedingungen seien noch unbekannt. Wie viele Personen werden beispielsweise bis dahin geimpft sein? Wie lange behält der Impfschutz seine maximale Wirksamkeit? Welche neuen Virusvarianten werden sich entwickeln? Werden einzelne Hygienemaßnahmen weiterhin beibehalten – ob durch Vorschriften oder durch individuelles Verhalten? „Mit einem gewissen Anstieg der Fallzahlen ist also zu rechnen, aber ob dieser mit den Werten des vergangenen Herbstes vergleichbar sein wird, ist vollkommen unklar.“ (dpa)



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