PISA-Studie: Neun von zehn Schülern lernen ohne digitale Technik besser
Bereits die ersten Seiten der PISA-Studie geben einen Eindruck, um was es in der PISA-Studie der OECD wirklich geht. Es geht nicht darum, wie gute Bildung wirklich funktioniert – sondern darum, wie man sie mithilfe von künstlicher Intelligenz umsetzen kann.
Im Zeitraum der Studienerhebung hätten sich die Lesekompetenzanforderungen für 15-Jährige „grundlegend gewandelt“, heißt es in der Studie. Das Smartphone habe die Art und Weise verändert, wie Menschen lesen und Informationen austauschen, durch die Digitalisierung seien neue Textformen entstanden und verfügbar geworden.
Heutzutage gäbe es sowohl kurze als auch lange und schwer überschaubare Texte. Auf den ersten Seiten der PISA-Studie – Band I – heißt es:
In der Vergangenheit konnten die Schülerinnen und Schüler in ihren sorgfältig erstellten und staatlich zugelassenen Schulbüchern klare und in ihrer Art einzigartige Antworten auf ihre Fragen finden und sich darauf verlassen, dass diese Antworten der Wahrheit entsprachen.“
Jetzt fänden die Schüler im Internet „hunderttausende Antworten auf ihre Fragen und sie müssen selbst herausfinden, welche der Wahrheit entsprechen, was richtig und was falsch ist“. Dabei gehe es beim Lesen nicht mehr in erster Linie darum, Texten Informationen zu entnehmen. Vielmehr würden diese Texte dazu dienen, Wissen aufzubauen, kritisch zu denken und zu fundierten Urteilen zu gelangen.
Die Ergebnisse der jüngsten PISA-Erhebungsrunde zeigen, dass in den OECD-Ländern weniger als ein Zehntel der Schülerinnen und Schüler in der Lage sei, anhand von impliziten Hinweisen in Bezug auf Inhalt oder Informationsquelle zwischen Tatsachen und Meinungen zu unterscheiden.
Bildung 2030: Künstliche Intelligenz für die Lernenden
Was einfach zu vermitteln sei, ließe sich heute auch einfach digitalisieren und automatisieren, heißt es in der PISA-Studie. „Im Zeitalter der künstlichen Intelligenz (KI) müssen wir uns intensiver damit auseinandersetzen, was erstklassige Bildung ausmacht und wie wir künstliche Intelligenz mit unseren kognitiven, sozialen und emotionalen Kompetenzen und Werten ausstatten können.“
Künstliche Intelligenz würde „ebenso sehr einen Zuwachs an guten wie an schlechten Ideen und Praktiken bringen“. Sie sei ethisch neutral, heißt es in der Studie.
Allerdings wäre künstliche Intelligenz „immer in der Hand von Menschen, die nicht neutral“ seien.
Deshalb könne sich Bildung künftig nicht mehr auf die Vermittlung von Wissen beschränken. Sie müsse „den Schülerinnen und Schülern auch helfen, einen verlässlichen Kompass zu entwickeln, mit dem sie sich in einer komplexen, vieldeutigen und volatilen Welt zurechtfinden können“.
Ob durch KI mehr Arbeitsplätze vernichtet oder geschaffen werden, wird stark davon abhängen, ob unsere Vorstellungskraft, unsere Achtsamkeit und unser Verantwortungsbewusstsein dazu beitragen werden, dass wir Technologien nutzen, um die Welt zum Besseren zu verändern. Mit diesen Fragen beschäftigt sich die OECD derzeit im Rahmen des Projekts ´Bildung 2030`“, so die Studie weiter.
Wissenschaftler warnen vor digitaler Technik in der Schule
Während die OECD den Einsatz von künstlicher Intelligenz weiter vorantreibt, warnen Forscher wie Professor Manfred Spitzer und Michael Hüter vor dem Einsatz digitaler Technik in der Schule. In der High-Tech-Hochburg Silicon Valley erfreuen sich derzeit Waldorfschulen wachsender Beliebtheit. Schulen, in denen die Kinder mit allen Sinnen lernen dürfen, sind dort der Renner.
Statt aus den negativen Erfahrungen anderer Ländern zu lernen, will Deutschland die Digitalisierung in den Schulen vorantreiben. Hirnforscher und Psychiater Manfred Spitzer warnt: „Jetzt fangen wir in Deutschland damit an. Wir bringen iPads in Kindergärten, in erste Klassen und so weiter.“
In Studien sei bereits ermittelt worden, was elektronische Lehrbücher bringen würden. Ganz klar hätte sich gezeigt: „Man lernt weniger, als wenn man Bücher hat.“ Selbst 17-Jährige aus der IT-Hochburg Silicon Valley hätten erkannt, dass sie lieber aus Büchern lesen.
„Lesen bildet, Daddeln nicht“, so der Hirnforscher. „Einfach nur ein Stück Kreide und eine Tafel ist für Mathelernen bis heute am allerbesten, und ein Bleistift und ein Stück Papier.“
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Das wichtigste Ziel von Bildung ist, die moralischen Standards der Menschheit und ihre Kultur zu bewahren. Sie ist das Mittel, mit dem Wissen und Fertigkeiten vermittelt werden und lehrt, wie Menschen miteinander umgehen sollten.
Die moderne Pädagogik basiert stark auf Philosophie und Psychologie. Im Gegensatz zur traditionellen Erziehung, die darauf abzielt, Wissen zu vermitteln, konzentriert sich die „Erziehung und Bildung als Therapie“ auf die Veränderung der Gefühle und Einstellungen der Schüler.
Dem Ökonomen Thomas Sowell wurde klar, dass heutiger Unterricht zur Vermittlung von Werten die gleichen Maßnahmen verwendet, die in totalitären Ländern zur Gehirnwäsche von Menschen eingesetzt werden.
Darunter sind: „Emotionaler Stress, Schock oder Desensibilisierung, um sowohl den intellektuellen als auch den emotionalen Widerstand zu brechen; Isolation, ob physisch oder emotional, von vertrauten Quellen emotionale Unterstützung im Widerstand; Kreuzverhör bereits existierender Werte, oft durch Manipulation des Gruppenzwangs; das Individuum von normalen Abwehrmaßnahmen wie Reserviertheit, Würde, einem Gefühl der Privatsphäre oder der Möglichkeit, die Teilnahme abzulehnen, befreien; Belohnung der Akzeptanz der neuen Einstellungen, Werte und Überzeugungen.“
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