Pädosexuelle machen in Internet Jagd auf Kinder: Rörig unterstützt Strafrechtsverschärfung gegen Cybergrooming

Der Unabhängige Beauftragte der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs fordert ein stärkeres Vorgehen gegen so genanntes Cybergrooming.
Titelbild
Kinder surfen im Internet.Foto: iStock
Epoch Times13. November 2018

Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, begrüßt die geplante Strafrechtsverschärfung im Kampf gegen Kindesmissbrauch per Internet. „Es ist absolut alarmierend, wie Pädosexuelle in Onlinespielen und Chats Jagd auf Kinder und Jugendliche machen und sie dazu bewegen, sich vor der Webcam auszuziehen oder sich mit ihnen zu treffen“, sagte Rörig dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Dienstagsausgaben).

Der Missbrauchsbeauftragte sagte, er fordere schon lange eine Versuchsstrafbarkeit von Cybergrooming, wie sie jetzt Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) plant. Cybergrooming selbst ist in Deutschland bereits strafbar. Der Begriff beschreibt, dass sich Täter im Internet an Minderjährige heranmachen mit dem Ziel, sie sexuell zu missbrauchen.

Bisher ist es aber nicht strafbar, wenn jemand nur vermeintlich mit einem Kind kommuniziert und tatsächlich mit verdeckten Ermittlern oder Eltern Kontakt hat. Barley will dies nach Angaben ihres Ministeriums vom Montag ändern, indem der Paragraf 176 des Strafgesetzbuches überarbeitet wird.

Rörig forderte im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland auch darüber hinaus mehr Anstrengungen für den Schutz von Minderjährigen im Internet. „Aktuell gibt es praktisch keinen Kinder- und Jugendschutz im Netz“, kritisierte er. „Minderjährige agieren und kommunizieren dort ungeschützt und ohne Kontrolle der Eltern. Hierauf müssen wir reagieren, auch mit gesetzlichen Regelungen.“

Die Bundesregierung müsse alle gesetzlichen, personellen und finanziellen Möglichkeiten ergreifen, um sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche besser zu bekämpfen und die großen Lücken beim Kinder- und Jugendschutz im digitalen Raum zu schließen, verlangte Rörig. Dazu gehöre auch, die IT-Wirtschaft zu Kinder- und Jugendschutz im Netz gesetzlich zu verpflichten. (afp)



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