Ohne Weiße Haie fehlt den Meeren etwas

In Südafrikas Bucht False Bay gibt es keine Weißen Haie mehr. Das hat Auswirkungen auf die Nahrungskette und biologische Vielfalt im Atlantik.
Verschwinden Spitzenprädatoren wie weiße Haie, kommt es zu Kaskadeneffekten im Ökosystem des Meeres, so die Studie.
Ein Weißer Hai in der Nahaufnahme. Foto: Helmut Fohringer / Archiv/dpa
Epoch Times30. März 2025

Das Verschwinden der Weißen Haie in einer Bucht des Atlantischen Ozeans vor Südafrika hat Folgen für das Ökosystem des Meeres. Das berichtet ein Forschungsteam im Fachjournal „Frontiers in Marine Science“.

Der Verlust der Top-Räuber wirke sich demnach negativ auf das Nahrungsnetz aus, von Robben bis zu kleineren Haiarten sowie Fischen.

Über zwei Jahrzehnte untersuchte die Gruppe der US-amerikanischen Universität von Miami die Rolle des Weißen Hai (Carcharodon carcharias) in der im Atlantischen Ozean liegenden Bucht False Bay, die an die Touristenmetropole Kapstadt grenzt.

Woher kommen die Daten?

Die Daten basieren auf Hai-Sichtungen per Boot, Beobachtungen von Kap-Pelzrobben durch Anwohner sowie Aufnahmen ferngesteuerter Unterwasserkameras von Fischen und kleinen Haien.

Blick auf die False Bay südlich von Kapstadt (Archivbild)

Blick auf die False Bay südlich von Kapstadt (Archivbild). Foto: Christian Selz/dpa-tmn

Die Studie liefere empirische Belege für die Auswirkungen auf die biologische Vielfalt im Meer. Der Verlust dieses Raubtiers führte zu einer Zunahme der Sichtungen von Kap-Pelzrobben und Siebenkiemerhaien.

Das wiederum ging mit einem Rückgang der Arten einherging, auf die sie als Nahrung angewiesen sind, so Hauptautor Neil Hammerschlag. Damit sei wiederum ein Rückgang von Fischen verbunden, von denen sich Robben und kleinere Haiarten ernährten.

Folgen für marines Ökosystem

Die Ergebnisse untermauert die Theorie, dass das Verschwinden eines Top-Raubtiers Auswirkungen mit Kaskadeneffekt auf das Ökosystem des Meeres habe, so Hammerschlag. Sie belegten die wichtige Rolle Weißer Haie für die Erhaltung der Gesundheit der Ozeane.

„Ohne diese Spitzenprädatoren, die andere Populationen regulieren, sehen wir messbare Veränderungen, die langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit der Ozeane haben könnten“, sagte Hammerschlag.

Die Region False Bay, in der der Weiße Hai einst sehr häufig vorkam, habe nach Angaben der Forschenden seit 2015 einen dramatischen Rückgang der Tiere erlebt.

Ein Weißer Hai in der Nahaufnahme. Immer wieder kommt es vor Australien zu Hai-Attacken. Foto: Helmut Fohringer / Archiv/dpa

Seit August 2018 sei der Weiße Hai nicht mehr in der Bucht gesichtet worden. Zu den Gründen dafür zählten laut der Studie einerseits die zum Schutz von Badegästen im Meer aufgespannten Netze, in denen sich die Haie verfangen.

Andererseits hätten tödliche Angriffe durch Schwertwale – oder Orcas – die Weißen Haie vermutlich aus der Bucht vertrieben. (dpa/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion