Nachweis von Coronaviren im Abwasser ermöglicht Rückschlüsse auf Infektionsgeschehen
Auch Forscher in Deutschland haben eine Methode entwickelt, um Coronaviren im Abwasser nachzuweisen. Die in Kläranlagen gemessene Virenfracht erlaubt Rückschlüsse auf die Anzahl der infizierten Menschen im Einzugsgebiet, wie die Goethe-Universität in Frankfurt am Main am Montag mitteilte. Die Testmethode sei als Frühwarnsystem geeignet.
Seit Beginn der Pandemie arbeiten Forscher an Methoden, den Nachweis von SARS-CoV-2-Viren im Abwasser für die Überwachung des Infektionsgeschehens in der Bevölkerung zu nutzen.
Das Prinzip scheint einfach: Da Infizierte die Viren über die Fäkalien abgeben, könnten Abwasserproben Aufschluss über die Infektionszahlen aller an eine Kläranlage angeschlossenen Einwohner liefern.
1.037 akute Corona-Fälle – im April
Frankfurter Experten und Aachener Wasserforscher konnten nun erstmals für Deutschland Genmaterial der Coronaviren in Kläranlagen nachweisen. Analysen ergaben in allen neun im April beprobten Kläranlagen drei bis 20 Genkopien pro Milliliter Abwasser. Ähnliche Konzentration wurden auch in Studien in den Niederlanden und den USA gemessen.
In Proben der größten Kläranlage fanden Forscher eine Menge an Genmaterial, die schätzungsweise 1037 akuten Corona-Fällen im Einzugsgebiet entspricht. In kleineren Kläranlagen war die Virenfracht geringer, und die Zahl der Corona-Fälle wurde auf 36 geschätzt.
Die Experten wollen den Test nun möglichst schnell praxistauglich machen. Hoffnungen, die Genauigkeit der Abwasseruntersuchung würde ausreichen, die Dunkelziffer der nicht erfassten Infizierten zu bestimmen, erfüllten sich bislang allerdings nicht. (afp/ts)
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