Klassische Sichtweise der Wissenschaft vor Herausforderungen – Teil I
1982 führten der französische Physiker Alain Aspect und sein Team ein Experiment erfolgreich durch, das die Existenz eines Phänomens der Quantenmechanik, genannt „Quanten-Verschränkung“ zwischen Partikeln auf atomarer Ebene bewies. In der Quantenmechanik scheint zwei oder mehreren Partikeln gleichen Ursprungs eine Übereinstimmung innezuwohnen, sogar wenn sie räumlich von einander getrennt sind. Diese Verschränkung verschwindet nie, egal wie groß der Abstand zwischen den Partikeln ist. Wenn auf einen der beiden Partikel eingewirkt wird, zeigt der andere sofort eine Reaktion. Die „Quanten-Verschränkung“ wurde in vielen Labors der Welt experimentell bestätigt. Viele Wissenschaftler betrachten diesen Effekt als eine der wichtigsten Entdeckungen der vergangenen Jahrzehnte. Obwohl die genaue Bedeutung der „Quanten-Verschränkung“ noch nicht verstanden wird, hat sie bereits einen großen Einfluss auf Philosophie, Naturwissenschaft und Religion. Sie stellt die gegenwärtige westliche Wissenschaft vor große Herausforderungen.
I. Das Universum ist ein untrennbares Ganzes
Welche konkreten Grenzen werden der heutigen Wissenschaft durch die Existenz der „Quanten-Verschränkung“ aufgezeigt? Seit den Zeiten von Descartes, Galileo Galilei und Newton betrachtet die Wissenschaft im westlichen Kulturkreis das Universum als eine riesige Maschine, die seelenlos ist und ohne einen bestimmten Zweck existiert. Die Wechselwirkungen ihrer Bestandteile sind durch Zeit und Raum beschränkt (das bedeutet, sie sind lokal) und die Gesamtheit kann durch das Studium der einzelnen Komponenten verstanden werden. Diese Darstellung ist auch als Newtonsche oder Klassische Wissenschaft bekannt. Die Newtonsche Wissenschaft wurde im Einklang mit diesen Grundsätzen entwickelt. Objekte werden in kleinere und noch kleinere Mikroobjekte zerlegt und durch das Studium dieser einzelnen Objekte versucht man, das Ganze zu verstehen. Diese Art der wissenschaftlichen Denkweise betrachtet sogar den menschlichen Körper wie eine seelenlose Maschine. Die westliche Medizin baut auf diesem Ansatz auf: „Behandle den Kopf, wenn jemand Kopfschmerzen hat; behandle den Fuß, wenn jemandem der Fuß weh tut.“
Die „Quanten-Verschränkung“ beruht auf der Fernwirkung, einem Effekt der von Albert Einstein angezweifelt wurde. Sie ignoriert den vierdimensionalen Raum, in dem wir leben und wird nicht durch ihn beschränkt. Sie ist nicht lokal und besagt, dass zwischen allen (auch sehr weit entfernten) Dingen im Kosmos Interaktionen stattfinden können.
Die Nichtlokalität der „Quanten-Verschränkung“ besagt außerdem, dass jedes Einzelne die Eigenschaften des Ganzen in sich trägt. Einfach ausgedrückt bedeutet es, dass, wenn man zwei Objekte eines physikalischen Systems (im physikalischen Modell heißen sie Partikel) trennt und sehr weit voneinander entfernt, indem man Objekt A hier und Objekt B sehr weit weg bringt (zum Beispiel Tausende von Lichtjahren weit), dann reagiert bei jeder Störung von A auch B. Diese Reaktion findet nicht nur sofort, sondern sogar gleichzeitig statt. Sie unterliegt nicht den Beschränkungen von Raum und Zeit und muss nicht lange darauf warten, dass ein Signal übertragen wird. Das bedeutet anders ausgerückt, wenn an einem Ort etwas passiert, hat es sofort einen Effekt an einem anderen eventuell sehr weit entfernten Ort. Dies besagt, dass manche Dinge, die anscheinend unabhängig voneinander sind (wie diese beiden Partikel) theoretisch dennoch miteinander in Beziehung stehen können.
Die Existenz der Nichtlokalität zeigt uns, dass es Beziehungen zwischen Objekten gibt, deren Natur die moderne Wissenschaft noch nicht verstanden hat. Bedeutet das nicht, dass die Gesamtheit der Dinge ist größer als die Summe ihrer Komponenten ist? Das widerspricht den Hypothesen der Klassischen Wissenschaft. Deswegen gibt es die Meinung, dass die klassische westliche Wissenschaft nur den Punkt und nicht die Fläche, nur den Baum und nicht den ganzen Wald, sieht. Dagegen wird in der traditionellen chinesischen Philosophie, Wissenschaft und Medizin die Ganzheit immer sehr betont.
Die „Quanten-Verschränkung“ zeigt, dass das Universum ein untrennbares Ganzes ist und die Dinge miteinander durch aktuell unbekannte Faktoren in Verbindung stehen, und dass die Gesamtheit mehr ist als nur die Summe der einzelnen Komponenten. Das alles widerspricht den grundlegenden Ansichten der klassischen westlichen Wissenschaft und stellt die Gültigkeit der gegenwärtigen westlichen Weltanschauung ernsthaft in Frage.
II. Bewusstsein ist eine fundamentale Eigenschaft von Materie
Die Weltsicht der westlichen Wissenschaft betrachtet das sich bewegende Universum als eine Maschine; genauso betrachtet sie Menschen wie Maschinen. Die Wissenschaftler – selbst Träger eines Bewusstseins – studieren die Natur und das Universum mit diesem starren und mechanischen Weltbild. Seit vielen Jahrhunderten versuchen sie, Licht in das Dunkel zu bringen, aber die Natur des Bewusstseins wurde nie richtig verstanden. Bis heute ist den Forschern nicht klar, was Bewusstsein eigentlich ist. Für die westliche Wissenschaft ist bleibt es noch immer ein Mysterium.
Wenn westliche Wissenschaftler das Bewusstsein studieren möchten, treffen sie auf die Schwierigkeit, dass sie nicht die gewohnten Begriffe von Zeit, Raum und Masse verwenden können, um es zu messen. Dennoch ist sich jeder von uns ganz klar darüber, dass unser Bewusstsein existiert. Wie kann dann das Bewusstsein untersucht werden, wenn es nicht mit herkömmlichen Methoden gemessen werden kann?
Heute werden bereits schon Erkenntnisse aus verschiedenen Disziplinen zusammengetragen. Viele Wissenschaftler beginnen, immer mehr zu verstehen, dass zur Überwindung der Schwierigkeiten bei der Erforschung der Phänomene des Lebens, das Bewusstsein mit in Betracht gezogen werden muss. Dies wurde über eine sehr lange Zeit von der wissenschaftlichen Gemeinschaft ignoriert. Die gesamte materialistische Weltanschauung muss von Grund auf geändert werden.
Originalartikel auf Englisch: Classical Views in Science Challenged: A New World View Is Evolving (Part 1)
Lesen Sie auch die weiteren Teile
Klassische Sichtweise der Wissenschaft vor Herausforderungen – Teil II
Klassische Sichtweise der Wissenschaft vor Herausforderungen – Teil III
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