„Der letzte Kampf“ um Berlin 1945 – neu verlegt –„ klar und bewegend“ sagte Willy Brandt

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Von 8. Mai 2015

Nachdem nun das 70 Jahr und der 70. Jahrestag vom Ende des Zweiten Weltkriegs mit einem unglaublichen medialen Aufgebot begangen worden ist, mag mancher nach  den vielen Film- und Fernsehbildern auch noch einmal in einem Buch nachlesen, was Zeitzeugen berichteten.

Dann kann man zu dem Buch von Cornelius Ryan greifen: „Der letzte Kampf“ – Berlin 1945.  Spannend, ohne reißerisch zu sein, bewegend, ohne sentimental zu werden, faktenreich und lebendig schildert Ryan mit dem journalistischen Geschick eines Kriegsberichterstatters, was sich in den letzten Wochen beim Kampf um Berlin abspielte. Ob das in den Heeresleitkommandos war, in den Bunkern oder auf der Flucht. Ein dichtes Gewebe von Erlebtem und Erlittenem, bebildert, aber nicht überladen  mit Fotos, Karten und Zeichnungen breitet sich aus und nimmt den Leser mit in das Kriegsgeschehen, das für so viele auch in den letzten Wochen noch tödlich endete.          

„Der letzte Kampf“, 1966 erstmals publiziert, wurde in diesem Jahr im Theiss Verlag neu aufgelegt und mit einem einführenden Kommentar von Johannes Hürter  eingleitet.  Prof. Dr. Johannes Hürter, geb.1963 in Hamburg,  ist zur Zeit am Institut für Zeitgeschichte in München  Abteilungsleiter Zeitgeschichte bis 1945, Leiter der Forschungsprojekte „Das Private im Nationalsozialismus“ und „Demokratischer Staat und terroristische Herausforderung“, Redakteur der Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte und ihrer Schriftenreihe.   

Wenn Hürter als Wissenschaftler auch zu Recht anmerkt, dass man das Buch aus dem Kontext der Entstehungszeit im Kalten Krieg lesen muss, so gibt er auch zu, dass insbesondere die Bevölkerung in Berlin aus allen Schichten und Lebensbereichen geschildert wird, bzw. zu Wort kommt, wie man sie in wissenschaftlicher Literatur über diese Zeit nicht in dem Ausmaß finden kann. 

Der Autor Cornelius Ryan (1920–1974) war im Zweiten Weltkrieg als Kriegsberichterstatter für die US-Armee tätig. Berühmt wurde er durch seine Bücher ›Der längste Tag‹ (The Longest Day, 1959) und ›Die Brücke von Arnheim‹ (A Bridge Too Far, 1974). Beide Bücher wurden verfilmt: 1962 und 1977. Ryan war nach dem Krieg Honorarprofessor für Literatur an der Ohio University, wo heute noch die ›Cornelius Ryan Collection‹ in der ›Alden Library‹ beheimatet ist. Er starb 1974 in New York.

Willy Brandt, der 1966 Regierender Bürgermeister von Berlin war, schrieb in seinem Geleitwort: „Dies ist ein sehr erregendes, ein sehr menschliches und ein sehr wichtiges Buch. […] Wie kein anderer hat der Autor in den Griff bekommen, was sich in den letzten Monaten, Wochen und Tagen des Zweiten Weltkrieges zwischen Oder und Elbe zugetragen hat. […] Cornelius Ryan verdient besondere Anerkennung dafür, dass er das tödlich bedrohte Leben von Berlinern so klar und bewegend eingefangen hat.“ 

Auch wenn „Der letzte Kampf“ nicht verfilmt wurde und nicht den weltweiten Erfolg der anderen Bücher von Ryan erreichen konnte, ist es auch für heutige Leser immer noch lesenswert und führt unweigerlich zu der Frage, warum Krieg immer wieder zu einem Mittel der Politik wird. Warum? 

Cornelius Ryan

Der letzte Kampf

Gebundene Ausgabe: 544 Seiten

 Verlag: Theiss, Konrad (1. Januar 2015)

 ISBN-10: 3806230269   Euro 29,95



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