20 Millionen Tote: Gedenken an Opfer der Stalin-Ära in Moskau
Bei einer Gedenkveranstaltung mit mehreren hundert Teilnehmen sind am Sonntag in Moskau Namen von Opfern der Stalin-Ära verlesen worden. Die Demonstranten gedachten etwa des Geschichtsstudenten Dmitri Alexandrowitsch, der am 10. Dezember 1937 exekutiert wurde, und des Priesters Pjotr Iwanowitsch Samgin, der am 21. Februar 1938 exekutiert wurde.
Allein in Moskau seien „in den Jahren des Terrors“ unter dem Sowjet-Herrscher Josef Stalin mehr als 40.000 Menschen umgebracht worden, erklärte die Menschenrechtsorganisation Memorial.
Die Demonstranten forderten die Freilassung des Memorial-Vertreters Juri Dmitrijew, der seit Dezember 2016 inhaftiert ist und unter dem Verdacht der Anfertigung pädophiler Bilder steht. Die Vorwürfe der Behörden gegen den 61-Jährigen sind nach Darstellung von Memorial „frei erfunden“.
siehe auch 2016: Stalin ließ über 20 Millionen Menschen ermorden: Rund 200 Moskauer gedenken Opfer des Roten-Terrors
Der Historiker ist für seine Forschungen über die Opfer der Stalin-Ära bekannt. Memorial wirft dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, die Verbrechen der Stalin-Zeit zu beschönigen. Dmitrijew leitet die regionale Zweigstelle Memorials in Karelien in der Grenzregion zu Finnland.
1991 hatte der damalige Präsident Boris Jelzin den 30. Oktober zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Stalinismus bestimmt. Der stalinistischen Säuberungskampagne, die 1937 und 1938 ihren Höhepunkt erreichte, fielen rund 20 Millionen Menschen zum Opfer – durch Massenerschießungen, in den Gulags, durch Deportationen und die Massen-Hungersnot vor allem in der Ukraine. (afp)
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