Gassigehen im Sommer: Alternative Ideen für das Hundewohl
Tägliche Spaziergänge mit dem Hund sind sowohl für das Tier als auch für seinen menschlichen Begleiter eine hervorragende Beschäftigung: Man ist geistig und körperlich stimuliert und eine unzertrennliche Bindung zwischen den Beteiligten wird geschaffen. Wenn der Sommer näher rückt und die Temperaturen steigen, sollten sich Hundehalter jedoch der Risiken bewusst sein, die mit Spaziergängen verbunden sind.
Die US-amerikanische Professorin und Tiermedizinerin Dr. Lori Teller gibt Tipps, woran man erkennt, wann es zu heiß zum Gassigehen ist, wann ihr Tier überhitzt und wie man gesund durch die heißen Sommertage kommt.
Erkennen, wann es zu heiß ist
Besonders wichtig ist es, auf den geliebten Vierbeiner zu achten und zu wissen, wann der passende Zeitpunkt für einen Spaziergang ist. „Wenn es draußen heiß ist, können viele Hunde einen Hitzschlag erleiden“, erklärt Teller. „Hunde können nicht schwitzen, und das Hecheln ist kein wirksamer Mechanismus zur Abkühlung. Sie verfügen also nicht über effiziente Möglichkeiten, mit übermäßiger Hitze umzugehen.“
Doch eine exakte Temperaturgrenze gibt es nicht. Dafür sind die Hunde – wie Menschen – zu unterschiedlich: Die einen vertragen mehr Hitze, die anderen weniger. „Eine gute Faustregel ist aber, die heißesten Tageszeiten im Sommer zu meiden. Spaziergänge sollten also auf den frühen Morgen oder den späten Abend beschränkt werden, wenn die Temperaturen niedriger sind“, so Teller.
Vor allem in der prallen Mittagssonne kann das Gassigehen schnell zum Feuerlauf werden. Grund dafür sind der schwarze Asphalt und andere Wege aus Steinen, die sich im Sommer stark aufheizen und zu Verbrennungen der Pfoten führen können – gleiches gilt für Sand.
Ob der Weg zu heiß oder passierbar ist, können Besitzer schnell erfühlen. Einfach die Hand oder den Fuß für ein paar Sekunden auf den Untergrund legen. Wenn Sie den Weg barfuß beschreiten würden, ist er auch für den Hund angenehm zu laufen. „Es kann auch eine gute Idee sein, Füßlinge zu kaufen, um die Pfoten des Hundes zu schützen“, rät Teller.
Ebenso große Vorsicht gilt es bei sehr jungen und älteren Hunden sowie bei Hunden mit Grunderkrankungen. „Hunde mit Atemwegs- oder Herzerkrankungen, Fettleibigkeit und Rassen mit flachen oder eingedrückten Gesichtern – wie Möpse, Boxer oder Bulldoggen – kommen nicht so gut mit Hitze aus und reagieren deutlich empfindlicher auf höhere Temperaturen.“ Gleiches gilt für Neuankömmlinge aus kühleren Regionen, die noch nicht die Wärme gewohnt sind.
Erkennen, wenn das Haustier überhitzt
Obwohl Vorbeugung der beste Schutz vor Hitze ist, sollten Besitzer auch die Anzeichen dafür erkennen können, wenn ein Hund mit den steigenden Temperaturen zu kämpfen hat. Dies gilt vor allem für Hundebesitzer, die im Sommer mit ihren Haustieren auf Reisen gehen oder wenn die Klimaanlage ausfällt.
Zu den eindeutigen Anzeichen einer Überhitzung des Hundes gehören:
- Ängstlichkeit oder Unruhe,
- übermäßiges Hecheln oder Sabbern,
- Erbrechen oder Durchfall,
- unnormale Farbe des Zahnfleisches oder der Zunge, blaue oder weiße Schleimhäute,
- unsicheres Laufen oder Zusammensacken,
- mehr als 39 Grad Celsius Körpertemperatur,
- erhöhter Puls.
Sollten mehrere dieser Merkmale bei einem Tier auftreten, ist zügiges Handeln gefragt. Wenn der Hund überhitzt zu sein scheint, sollten sie ein kühles, feuchtes Handtuch unter ihn legen, aber nicht auf ihn. Das Einwickeln würde das genaue Gegenteil bewirken und die Hitze stauen. Außerdem sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden. „Die Zeit ist definitiv von entscheidender Bedeutung“, so Teller.
Alternative Möglichkeiten im Sommer
Auch wenn der Sommer eine Herausforderung für die Aktivität des Hundes darstellen kann, ist eine ganzjährige Bewegung für die Hundegesundheit wichtig. „Für aktivere Hunde ist Bewegung eine gute Möglichkeit, Energie zu verbrennen, und bei gestressten Hunden kann sie helfen, Ängste abzubauen“, so Teller.
Als Alternativen zu Spaziergängen schlägt die Professorin Aktivitäten am und im Wasser vor. „Schwimmen oder Tauchen ist eine tolle Aktivität für Hunde, die das Wasser lieben.“ Wer kein Wasser vor der Haustür, aber einen Garten oder Balkon hat, kann flache Kinderbecken aus Hartplastik kaufen und sie in einen Hundepool verwandeln.
Ebenfalls geeignet für das Gassigehen sind Orte mit vielen Pflanzen – also in üppigen Parks oder dem Wald –, denn dort sind die Temperaturen im Vergleich zur Stadt bis zu zehn Grad niedriger.
„Viele Ratschläge, die wir Haustierbesitzern geben, entsprechen dem gesunden Menschenverstand, aber je nach Alter und Rasse gibt es definitiv Besonderheiten zu beachten“, sagt Tiermedizinerin Dr. Catherine Campbell.
Ansonsten gilt: Beobachten Sie ihren Hund und sein Hechelverhalten und gönnen Sie ihm gelegentliche Verschnaufpausen. Planen Sie außerdem etwas mehr Zeit für den Spaziergang ein und lassen Sie mitunter ihren Hund das Tempo bestimmen. Und nicht vergessen: Immer ausreichend Wasser trinken – sowohl die Besitzer als auch ihre pelzigen Begleiter.
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