Friedensnobelpreis für Anti-Atomwaffen-Organisation

Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an die japanische Organisation Nihon Hidankyo. Die auch als Hibakusha bekannte Organisation wird damit für ihre Bemühungen um eine Welt frei von Atomwaffen geehrt, wie das norwegische Nobelkomitee in Oslo bekannt gab.
Die Nobelpreisträger erhalten traditionell eine prestigeträchtige Medaille.
Die Nobelpreisträger erhalten traditionell eine prestigeträchtige Medaille.Foto: Daniel Reinhardt/dpa
Epoch Times11. Oktober 2024

Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an die japanische Organisation Nihon Hidankyo. Das teilte das norwegische Nobelkomitee am Freitag in Oslo mit. Die Auszeichnung ist mit elf Millionen schwedischen Kronen, umgerechnet etwa 970.000 Euro, dotiert.

Nihon Hidankyo, eine Graswurzelbewegung von Atombombenüberlebenden aus Hiroshima und Nagasaki, erhalte den Friedenspreis für ihre Bemühungen um eine atomwaffenfreie Welt und dafür, dass sie durch ihre Zeugenberichte gezeigt hätten, dass Atomwaffen nie wieder eingesetzt werden dürften, erklärte das norwegische Nobelkomitee. Die Organisation habe dazu beigetragen, dass sich nach und nach mit dem „nuklearen Tabu“ eine „starke internationale Norm, die den Einsatz von Atomwaffen als moralisch inakzeptabel stigmatisiert“, entwickelt habe.

Die Zeitzeugen hätten „unermüdlich daran gearbeitet, das Bewusstsein für die katastrophalen humanitären Folgen des Einsatzes von Atomwaffen zu schärfen“. Sie hätten dazu beigetragen, einen weit verbreiteten Widerstand gegen Atomwaffen in der ganzen Welt zu schaffen, indem sie „auf persönliche Geschichten zurückgriffen, Aufklärungskampagnen auf der Grundlage ihrer eigenen Erfahrungen ins Leben riefen und eindringliche Warnungen vor der Verbreitung und dem Einsatz von Atomwaffen aussprachen“.

Die Überlebenden, auch Hibakusha genannt, würden dabei helfen, „das Unbeschreibliche zu beschreiben, das Undenkbare zu denken und den unfassbaren Schmerz und das Leid, das durch Atomwaffen verursacht wird, irgendwie zu begreifen“, heißt es in der Begründung. „Eines Tages werden die Hibakusha als Zeugen der Geschichte nicht mehr unter uns weilen. Aber mit einer starken Erinnerungskultur und kontinuierlichem Engagement tragen neue Generationen in Japan die Erfahrungen und die Botschaft der Zeugen weiter.“

Nobelpreisträger in Medizin, Physik, Chemie und Literatur

In den vergangenen Tagen waren die diesjährigen Gewinner in den Bereichen Medizin, Physik, Chemie und Literatur in Stockholm bekannt gegeben worden. Der Medizin-Nobelpreis geht an die US-Genforscher Victor Ambros und Gary Ruvkun für ihre Grundlagenforschung zu microRNA, der Preis für Physik an die KI-Forscher Geoffrey Hinton und John Hopfield. Der Biochemiker David Baker sowie die KI-Forscher Demis Hassabis und John Jumper wurden für ihre Forschung zu Proteinstrukturen mit dem Chemie-Nobelpreis ausgewählt.

Die südkoreanische Autorin Hang Kang wird ausgezeichnet „für ihre intensive poetische Prosa, die sich mit historischen Traumata auseinandersetzt und die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens aufzeigt“. In der kommenden Woche wird zudem noch der Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften vergeben.

Der Nobelpreis gilt als die höchste Auszeichnung in den berücksichtigten Disziplinen und wird jedes Jahr an Alfred Nobels Todestag, dem 10. Dezember, verliehen. Der Friedensnobelpreis wird in Oslo übergeben, alle anderen Preise in Stockholm. (dts/dpa/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion