Wanka zu „Citizen Science“: Grenzen müssen klar sein
Die Einbeziehung von Bürgerwissenschaftlern in Forschungsvorhaben, die sogenannte „Citizen-Science“, kann nach der Auffassung von Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung (CDU), ein „Win-win-Projekt“ sein: Allerdings müssten die Grenzen solcher Beteiligungen „ganz klar sein“, betonte Wanka im Gespräch mit der Wochenzeitung „Die Zeit“. So dürfe beispielsweise die Freiheit der Grundlagenforschung nicht beschränkt werden, „ebenso wenig die des einzelnen Wissenschaftlers“, so die Ministerin. „Vor allem dürfen wir nicht die falsche Erwartung wecken, dass jetzt jeder über große Geldflüsse in der gesamten Forschungsagenda mitbestimmen kann.“ Über langfristige Prioritäten zu entscheiden, sei Aufgabe von Parlament und Regierung: „Wo müssen wir heute ansetzen, um für übermorgen gerüstet zu sein? Antworten darauf müssen die gewählten Volksvertreter und die Bundesregierung geben. Bürgerinnen und Bürger sollten auf dem Weg dahin aber ihre Ideen und Meinungen einbringen.“
Grundsätzlich sieht die Bundesministerin großes Potenzial in der „Citizen Science“, selbst wenn es in einigen Fällen nur um das Sammeln von Daten ginge: „Wenn Leute melden, dass sie drei seltene Vögel entdeckt haben, dann tragen sie durchaus etwas bei“, so Wanka. „Darüber hinaus haben sich viele idealistische Tüftler ein geniales Spezialwissen erarbeitet, und das sollen sie auch einbringen.“
(dts Nachrichtenagentur)
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