Vierflügler Dinosaurier hatte schimmerndes Gefieder

Titelbild
Ein versteinerter Microraptor aus dem Museum für Naturgeschichte in New York.Foto: Spencer Platt / Getty Images
Epoch Times4. Juni 2012

Microraptor, ein  taubengroßer Dinosaurier, soll ein glänzendes blau-schwarzes Gefieder gehabt haben und nutzte es wahrscheinlich zur sozialen Interaktion.

Der Dino hatte an jedem seiner vier Gliedmaßen Flügel, gehört allerdings nicht zu den Vögeln. Er lebte vor etwa 130 Millionen Jahren in der Kreidezeit. Trotz der anatomischen Ähnlichkeit mit einem Vogel wurde er, so wie der berühmte Velociraptor, als Dromaeosaurier klassifiziert.

Ein internationales Wissenschaftlerteam verglich die Melanosome (Zellstrukturen, die Pigmente in Federn beinhalten) mit denen verschiedener Vögel, um die Farbe des Gefieders der Dinosaurier zu bestimmen.

Wieso Federn glänzen

Melanosome sind typischerweise zigarrenförmig und einhundert dieser Strukturen sind etwa so breit wie der Durchmesser eines menschlichen Haares. In Schichten gestapelt verursachen sie ein Schillern; dies ist bei heutigen Vögeln weit verbreitet und wichtig bei der Balz.

„Diese Studie eröffnet uns einen bisher nicht möglichen Einblick, wie das Tier ausgesehen haben mag, als es noch lebte“, erwähnte Koautor Mark Norell, Vorsitzender der paläontologischen Abteilung des Amerikanischen Museums für Naturgeschichte, New York, in einer Pressenachricht.

„Es existieren viele Spekulationen darüber, wie das Gefieder des Microraptor ausgerichtet war und ob es zum Fliegen geeignete Tragflächen bildete oder rein als Geschlechtsmerkmal diente“, fügte er hinzu. „Nachdem wir bestimmt hatten, welche Farbe dieses Tier hatte, haben wir – was noch viel wichtiger ist – festgestellt, dass der Microraptor, so wie heutige Vögel, sein Gefieder sehr wahrscheinlich dazu nutzte, um visuelle soziale Signale zu senden.

Neben der Zurschaustellung bei der Balz und dem Vertreiben von Rivalen haben die Gefieder heutiger Vögel andere wichtige Funktionen wie das Fliegen und die Thermoregulierung. Der Microraptor wurde bis jetzt als nachtaktiv eingestuft, aber heutige in der Nacht aktive Vögel haben keine dunklen, glänzenden Gefieder.

Bunte Kreide

„Durch viele Funde von fossilen Vögeln und Blütenpflanzen wissen wir, dass die Kreidezeit eine farbenprächtige Welt war, aber durch die Erforschung des  Microraptors zeichnet sich dieser Eindruck noch genauer ab“, erklärte der Koautor der Studie Ke-Qin Gao von der Pekinger Universität in der Nachricht.

„Noch vor ein paar Jahren wäre eine Studie wie diese für uns unvorstellbar gewesen.“

Das Team unterzog auch das Schwanzgefieder des Microraptor einer Untersuchung, ging aber davon aus, dass es wahrscheinlich nicht aerodynamische, sondern rein soziale Funktionen hatte, wie zum Beispiel, um einen Partner anzulocken.

Bisher wurde in erster Linie vermutet, dass die frühen Dinosaurier-Gefieder im wesentlichen eine aerodynamische Funktion hatten, also für bestimmte Aspekte der Fortbewegung in der Luft optimiert waren“, schrieb Koautorin Julia Clarke von der Universität Texas.

Aber wie jeder Vogelbeobachter bestätigen wird, können Federfarben und -formen mit komplexen Verhaltensmustern in Verbindung stehen; das kann sogar auf Kosten aerodynamischer Eigenschaften gehen.

 

Englischer Original-Artikel: Four-Winged Dinosaur Had Iridescent Plumage



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion