Über 500 000 Malaria-Tote pro Jahr
Sie rief aus Anlass des Weltmalariatages am 25. April zu weiteren Anstrengungen im Kampf gegen die Tropenkrankheit auf. „Wir müssen erkennen, dass wir die Prävention, die Diagnose und die Behandlungen weiter ausweiten müssen“, sagte der stellvertretende WHO-Generaldirektor für Aids, Tuberkulose und Tropenkrankheiten, Hiroki Nakatani. Zugleich wies die WHO aber auch auf die Erfolge der vergangenen Jahre hin. Seit 2001 konnten demnach mehr als vier Millionen Opfer verhindert werden.
Der Kampf gegen Malaria in Westafrika erlitt durch die Ebola-Epidemie einen Rückschlag, wie eine neue Studie zeigt. Ebola könnte demnach 2014 bis zu 10 900 Malaria-Tote zusätzlich gefordert haben. Grund dafür seien die zusammengebrochenen Gesundheitssysteme in Guinea, Sierra Leone und Liberia, schreiben Wissenschaftler vom Imperial College in London im Fachmagazin „The Lancet“. An Malaria wären damit in den drei Ländern etwa so viele zusätzliche Menschen gestorben wie an Ebola selbst. Bislang starben laut den WHO-Statistiken fast 11 000 Menschen an Ebola.
Die Wissenschaftler um Patrick Walker vom Zentrum für Analyse und Modellrechnung hatten sich Malaria-Daten aus den vergangenen 15 Jahren angeschaut und untersucht, welchen Einfluss medizinische Behandlungen auf die Krankheitsfälle haben. Das Ergebnis: Wegen der schlechten Versorgung und der nur noch eingeschränkten Verteilung von Moskitonetzen und vorbeugenden Medikamenten habe es in den drei Ländern bis zu 3,5 Millionen zusätzliche unbehandelte Malaria-Fälle gegeben, schätzen die Forscher.
„Die anhaltende Ebola-Epidemie in Teilen Westafrikas hat 2014 bereits zuvor schwache Gesundheitssysteme weitestgehend überfordert und adäquate Malaria-Behandlung unmöglich gemacht“, sagte Walker. Das könne die Fortschritte des vergangenen Jahrzehnts im Kampf gegen Malaria in Westafrika wieder zunichtemachen.
Die Zahl der Malaria-Todesfälle stieg demnach in Guinea um gut ein Drittel um 5600. In Sierra Leone gab es der Studie zufolge rund 3900 zusätzliche Todesfälle, eine Zunahme von 50 Prozent. Für Liberia errechneten die Forscher 1500 zusätzliche Opfer (plus 62 Prozent).
(dpa)
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