Studie: Neue Hinweise auf aktiven Vulkanismus unter der Eifel
Wissenschaftler haben neue Beweise für aktiven Vulkanismus in der Nähe einiger der am dichtesten besiedelten Gebiete Europas – unter der Eifel – entdeckt. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher in einer Studie, die in der Fachzeitschrift „Geophysical Journal International“ veröffentlicht wurde.
Das Forscherteam von den Universitäten Nevada (UNR) und Kalifornien (UCLA) werteten GPS-Daten von Antennen in ganz Westeuropa aus. Subtile Bewegungen der Erdoberfläche deuten auf aufsteigendes Magma tief unter der Eifel hin.
Unter dem Herzen Nordwesteuropas „braut sich etwas zusammen“
Die Eifel liegt ungefähr zwischen den Städten Aachen, Trier und Koblenz im Westen Deutschlands. Sie beheimatet viele alte vulkanische Erscheinungen, einschließlich der kreisförmigen Seen, die als „Maare“ bekannt sind. Wie beim Laacher See, dem größten See der Region, handelt es sich dabei um Überreste heftiger Vulkanausbrüche. Der Laacher See entstand vermutlich vor etwa 13.000 Jahren nach einer heftigen Explosion mit einer ähnlichen Sprengkraft wie die kataklysmische Eruption des Mount Pinatubo im Jahr 1991.
Man nimmt an, dass die Magmakammer, die diese uralte Aktivität wahrscheinlich nährte, noch immer vorhanden ist und sich bis zu 400 km tief in die Erde erstreckt.
„Die meisten Wissenschaftler waren davon ausgegangen, dass die vulkanische Aktivität in der Eifel der Vergangenheit angehörte“, sagte Prof. Corné Kreemer, Hauptautor der neuen Studie.
Aber wenn man die Punkte verbindet, scheint es klar zu sein, dass sich unter dem Herzen Nordwesteuropas etwas zusammenbraut.“
Die neuen Ergebnisse ergänzen die Ergebnisse einer früheren Studie im „Geophysical Journal International“, die seismische Beweise für die Bewegung von Magma unter dem Laacher See dokumentierte. Beide Studien weisen darauf hin, dass die Eifel ein aktives vulkanisches System ist.
Die Eifel „schwimmt“ auf und Richtung Atlantik
In ihrer Studie verwendete das Team Daten tausender kommerzieller und staatlicher GPS-Antennen in ganz Westeuropa, um herauszufinden, wie sich der Boden vertikal und horizontal bewegt, wenn die Erdkruste geschoben, gedehnt und abgeschert wird.
Die Untersuchung ergab, dass sich die Landoberfläche der Region über ein großes Gebiet in der Eifel nach oben und nach außen (Westen) bewegt. Das Gebiet umfasst neben der Eifel Luxemburg, Ostbelgien und den südlichen Teil der Niederlande.
„Die Eifel ist die einzige Region in der Studie, in der die Bodenbewegung deutlich größer als erwartet erschien“, fügte Prof. Kreemer hinzu. Weiter sagte er:
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein steigender Plume [=Magmakammer] die beobachteten Muster und die Geschwindigkeit der Bodenbewegung erklären könnte.“
Der nächste Ausbruch kommt … vielleicht nie
Beide Studien implizieren, so die Forscher abschließend, dass in diesem Teil Europas nicht nur ein erhöhtes vulkanisches Risiko, sondern auch ein langfristiges seismisches Risiko bestehen könnte. Gleichzeitig warnen sie jedoch vor voreiligen Schlüssen.
In der Zukunft sollen geophysikalische und geochemische Untersuchungen helfen, mögliche Risiken besser zu verstehen und zu quantifizieren. „Dies bedeutet nicht, dass eine Explosion oder ein Erdbeben in diesem Gebiet unmittelbar bevorsteht oder gar wieder möglich ist.“
(Mit Material der Königlichen Astronomischen Gesellschaft)
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