Studie: Mahagoni-Stammbaum reicht bis in Blütezeit der Dinosaurier zurück
Mahagoni ist ein wirtschaftlich wichtiges Holz, das Menschen wegen seiner Härte und Schönheit schätzen. Die Vereinigten Staaten sind der weltweit führende Importeur des wertvollen Tropenholzes und beziehen dieses von Produzenten wie Peru und Brasilien. Leider wird Mahagoni oft auch illegal abgeholzt.
Außerdem spielt Mahagoni ebenso für die Wissenschaft eine wichtige Rolle. So verrät das fossile Vorkommen der Mahagoni-Familie, wo einst tropische Wälder standen. Bis vor Kurzem war Paläobotanikern nur bekannt, dass die Wurzeln der Mahagoni-Familie bis ins Paläozän (vor etwa 60 Millionen Jahren) zurück reichten.
Steinalter Mahagoni
Eine neue Studie des Forschers Brian Atkinson von der Universität von Kansas im „American Journal of Botany“ belegt nun jedoch einen wesentlich älteren Ursprung. So reichte der Mahagoni-Stammbaum demnach Millionen von Jahren weiter zurück – bis in die letzte Blütezeit der Dinosaurier.
„Um zu verstehen, wann viele der verschiedenen Arten des Baums entstanden sind, sind wir in erster Linie von den Fossilien abhängig“, sagte Atkinson, Assistenzprofessor für Ökologie und Evolutionsbiologie, in einer Pressemitteilung.
„In diesem Fall sind die Meliaceae (die Mahagoni-Familie) eine ökologisch und ökonomisch wichtige Baumgruppe. Viele Forscher haben diese Gruppe untersucht, um die Entwicklung der tropischen Regenwälder besser zu verstehen. Diese Arbeit ist der erste definitive Beweis dafür, dass es die tropischen Bäume bereits in der Kreidezeit gab (…)“, ergänzte Atkinson.
Atkinsons neue Studie schiebt somit den ältesten Fossilnachweis für Mahagoni-Gewächse um 15 bis 20 Millionen Jahre in die späte Kreidezeit (72-79 Millionen Jahre) zurück.
Auf der Suche nach etwas ganz anderem
Das gut erhaltene und von Atkinson erforschte Mahagoni-Exemplar ist Teil eines Gesteins gewesen, das vor Vancouver Island in Kanada entdeckt wurde. „Das Gestein, das das Exemplar enthielt, wurde von dem örtlichen Fossiliensammler Graham Beard gesammelt. Er ist der Direktor des Qualicum Beach Museum of Natural History“, sagte Atkinson.
„Er sammelte es vor Jahren, aber eigentlich interessierte mich das Gestein, in dem sich dieses Fossil befindet, aus einem völlig anderen Grund. Und als ich diesen Stein immer weiter präparierte, weil ich die anderen darin befindlichen Fossilien freilegen wollte, tauchte dieses Stück überraschend auf. Wir haben es also irgendwie zufällig gefunden“, fuhr Atkinson fort.
Um die Identität des Fossils zu bestimmen, untersuchte der Forscher sorgfältig die Struktur der versteinerten Frucht. Als der Forscher erkannte, um was es sich bei dem Fossil handelte, setzte er seine Forschungen fort. Dabei analysierte er die phylogenetischen (den Stammbaum betreffenden) Informationen, um ihre Verwandtschaft mit anderen Arten aus der Mahagoni-Familie aufzudecken.
„Ich kombinierte die molekularen Daten von lebenden Vertretern der Mahagoni-Familie mit der Morphologie des Fossils (…)“, erklärte Atkinson. „Anschließend war es uns möglich, evolutionäre Beziehungen zu rekonstruieren. So stellten wir fest, dass das Fossil eng mit dieser heute lebenden Gattung namens Melia verwandt ist.“
Ehre für einen Wissenschaftler
Das älteste bekannte Mahagoni-Fossil ist nun unter dem wissenschaftlichen Namen Manchestercarpa vancouverensis bekannt. Benannt wurde die Art nach ihrem Fundort und Entdecker.
„Ich habe sie nach einem Paläobotaniker benannt, der unser Verständnis über die Entwicklung der Blütenpflanzen durch die Fossilienaufzeichnungen erheblich verbessert hat“, so Atkinson. „Also habe ich sie zu Ehren von Steve Manchester benannt, der am Naturkundemuseum der Universität von Florida arbeitet.“
Außerdem betonte Atkinson, dass die neue Entdeckung nicht nur die Mahagoni-Familie älter macht, sondern auch dazu beiträgt, das Verständnis zur Entwicklung der früh blühenden Pflanzen zu verbessern. „Sie ist unsere vielfältigste Pflanzengruppe auf der Erde, und deshalb gibt es eine ganze Menge zu erforschen“, sagte der Forscher. „Ich kann mit dieser Gruppe wirklich einige spannende paläontologische und allgemeine evolutionäre Fragen stellen.“
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