Spektakuläres Naturereignis: Sonnenfinsternis in Südamerika zieht Touristen und Wissenschaftler an
Hunderttausende Menschen in Südamerika fiebern einem Spektakel am Himmel entgegen: Eine totale Sonnenfinsternis wird am Dienstag in Teilen von Chile und Argentinien zu sehen sein. Dabei schiebt sich der Mond zwischen Erde und Sonne und verdunkelt damit die Sonne.
Der Schatten des Mondes trifft am Nachmittag (Ortszeit) zunächst nahe der Stadt La Serena auf die chilenische Pazifikküste, zieht dann in südöstlicher Richtung weiter über die argentinischen Provinzen San Juan, La Rioja, San Luis, Córdoba und Santa Fe und verschwindet schließlich südlich der Hauptstadt Buenos Aires im Atlantik.
Tausende Schaulustige erwartet
Entlang der Route werden etliche Tausend Schaulustige erwartet. Allein in der argentinischen Provinz San Juan rechnet das Tourismusministerium mit 30.000 Besuchern, darunter 9000 Touristen.
„Wir haben schon seit zwei Jahren Hotelreservierungen von Hobby-Astronomen aus den Niederlanden, den USA und Japan“, sagte Tourismusminister Roberto Juárez der Zeitung „Clarín“.
Wissenschaftler reisen extra an
Auch viele Wissenschaftler kommen nach Argentinien, um die Sonnenfinsternis zu beobachten. „Das Wichtigste ist das Wetter. Wenn es bewölkt ist, können wir nichts sehen, aber in San Juan ist der Himmel fast immer klar“, sagte der südkoreanische Astronom Su-Chan Bong der Zeitung „Diario de Zonda“.
In der Atacama-Wüste in Chile rechnen die Behörden mit 50.000 Besuchern. „In der Atacama-Region ist der Himmel so klar wie nur an wenigen Stellen auf der ganzen Welt.
Exzellente Wetterbedingungen
Die Umwelt- und Witterungsbedingungen sind exzellent“, sagte die örtliche Abgeordnete Sofía Cid der Zeitung „La Tercera“.
Eine Gruppe von Wissenschaftlern will kein Risiko eingehen und wird auf Einladung der National-Geographic-Gesellschaft die Sonnenfinsternis aus der Luft – vom Flugzeug aus – beobachten.
„So sind wir sicher, dass nichts den Blick versperrt und wir die Sonnenfinsternis sehen können“, sagte die chilenische Astronomin María Teresa Ruiz. Das Flugzeug soll rund 11 000 Meter aufsteigen, um den Wissenschaftlern einen perfekten Blick auf das Himmelsspektakel zu ermöglichen.
Blick in den Himmel kann Augen schaden
Obwohl die Sonne während der Finsternis vom Mond verdeckt wird, kann ein direkter Blick in den Himmel den Augen schaden.
Die Organisation Astronomen ohne Grenzen (AWB) hat nach der letzten Sonnenfinsternis 2017 in den USA rund fünf Millionen Schutzbrillen eingesammelt und will nun einen Teil davon in Chile und Argentinien verteilen.
Auch im Großraum Buenos Aires werden bei gutem Wetter Millionen Menschen die Sonnenfinsternis sehen können – allerdings nur ganz kurz.
Wenn der Mondschatten am frühen Abend den Ballungsraum am Río de la Plata erreicht, wird die Sonnenfinsternis nur noch für eine knappe Minute zu sehen sein. Kurz danach geht die Sonne unter. (dpa)
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