Smartphones & Co: Forscher warnen vor giftigen Metallen im menschlichen Körper
Giftige Metalle, die bei der Herstellung von Technologien wie Batterien, Smartphones, Solarzellen und Windkraftanlagen freigesetzt werden, könnten in unsere Knochen gelangen. Davor warnen Experten der Hebräischen Universität Jerusalem, wie die Daily Mail berichtet.
Die Forscher um Professor Erel untersuchten für ihre Studie die Bleikonzentration in den sterblichen Überresten von 132 Menschen. Die Proben stammen von Menschen, die in den letzten 12.000 Jahren in Rom und Umgebung lebten. Die Daten zeigen, dass die Bleikonzentration in diesem Gebiet während der Mittelsteinzeit (vor circa 12.000 Jahren) noch sehr gering war. Erst mit der Entdeckung der Kupellation, einem Verfahren zur Bleigewinnung, stieg die Konzentration in Knochen stark an. Ihren absoluten Höhepunkt erreichte sie in der römischen Zeit, als sie auf etwa das 4.000-Fache des Ausgangswertes anstieg.
Blei wird unter anderem über die Luft aufgenommen, erklärten die Forscher. Das bedeutet, dass die Verschmutzung auch diejenigen betraf, die nicht an der Produktion des giftigen Metalls beteiligt waren. Beispiele aus der Geschichte zeigen zudem, dass Blei über das Trinkwasser oder durch Hautkontakt aufgenommen werden kann.
Die Ergebnisse geben – in Verbindung mit der steigenden Nachfrage nach toxischen Metallen wie Blei für verschiedene Technologien – Anlass zu weitreichenden Bedenken hinsichtlich der öffentlichen Gesundheit.
Je höher die Produktion, desto giftiger die Folgen
Nach der Entdeckung, wie man Blei gewinnt, haben vor allem zwei Abschnitte die Bleiproduktion geprägt. Historisch gesehen wurde die Bleiproduktion vor etwa 2.500 Jahren durch die Münzprägung angekurbelt. Während der Römerzeit erreichte sie einen temporären Höhepunkt, bevor sie im Mittelalter zurückging.
Vor 1.000 Jahren stieg die Produktion wieder an, ausgelöst durch den Silberbergbau in Deutschland – Blei ist ein Nebenprodukt der Silbergewinnung. Anschließend folgte die Förderung in der Neuen Welt und schließlich, um den Bedarf der industriellen Revolution zu decken. Die Bleikonzentration in den Knochen der Menschen, so belegen die Daten der Forscher, erreichte jedoch nicht wieder das römische Niveau.
Die Studie stützt sich auf frühere Arbeiten, die zeigten, dass die Bleiproduktion auch in Umweltarchiven wie Seesedimenten und Gletschern dokumentiert ist. „Diese [neue] Dokumentation der Bleiverschmutzung im Laufe der Menschheitsgeschichte zeigt, dass sich ein Großteil der geschätzten Dynamik der Bleiproduktion in der menschlichen Exposition widerspiegelt“, erklärte Professor Erel.
Die Bleibelastung im Menschen ist also eng mit der Bleiproduktion durch den Menschen verbunden. Einfach ausgedrückt: Je mehr Blei wir produzieren, desto mehr Menschen nehmen es wahrscheinlich in ihren Körper auf.
Forscher fordern: Metalle recyceln muss sicherer werden
„Die enge Beziehung zwischen der Bleiproduktion und den Bleikonzentrationen beim Menschen in der Vergangenheit deutet darauf hin, dass wir ohne eine angemessene Regulierung weiterhin die schädlichen gesundheitlichen Auswirkungen der Kontamination mit toxischen Metallen erleben werden“, sagte Professor Erel.
Das größte Risiko einer Bleivergiftung besteht demnach für diejenigen, die dem giftigen Metall am stärksten ausgesetzt sind, wie Bergleute und Arbeiter in Recyclinganlagen.
Blei findet sich jedoch auch in verschiedenen Formen elektronischer Geräte, von Batterien bis hin zur neuesten Generation von Solarpaneelen. Durch die Entsorgung und den Verfall können diese Gegenstände ihre Giftigkeit in die Atmosphäre, die wir einatmen, und in den Boden, in dem wir unsere Pflanzen anbauen, abgeben. Blei hat eine hochgiftige Wirkung, eine Bleivergiftung kann tödlich enden.
„Jede erweiterte Verwendung von Metallen sollte Hand in Hand gehen mit industrieller Hygiene, idealerweise mit sicherem Metallrecycling und einer stärkeren Berücksichtigung von Umweltaspekten und toxikologischen Aspekten bei der Auswahl von Metallen für die industrielle Verwendung“, schloss Professor Erel in der „Daily Mail“. Und das gilt nicht nur für Blei.
Giftiges Potenzial von Nanosilberpartikeln und Lithium?
Bereits 2014 warnten Forscher von der Süddänischen Universität in einer Studie über Nanosilberpartikel, die erhebliche Schäden im menschlichen Körper verursachen können. Aufgenommen durch Nahrungsergänzungsmittel, Kosmetika und Lebensmittelverpackungen kann Nanosilber aufgrund seiner geringen Größe in Zellen eindringen und erhebliche Schäden hervorrufen.
„Wir können bestätigen, dass Nanosilber zur Bildung von schädlichen, sogenannten freien Radikalen in den Zellen führt. Wir sehen auch, dass sich Form und Menge der Proteine verändern. Das macht uns Sorgen“, erklären Frank Kjeldsen und Thiago Verano-Braga von der Süddänischen Universität.
Eine Überproduktion derartiger Radikale ist charakteristisch für schwere Krankheiten wie Krebs, Alzheimer oder Parkinson. Ob diese von Nanosilberpartikeln verursacht sind und wie hoch die Dosis der Nanosilberpartikel sein muss, um erhebliche gesundheitliche Schäden hervorzurufen, muss noch weiter untersucht werden.
Auch inwiefern andere Neuerungen – einschließlich des Abbaus verschiedener Metalle wie Lithium – die Gesundheit der heutigen Menschen und Tiere gefährdet, erfordert weitere Forschungen. Dass Lithium, das weiße Gold der E-Mobilität, schädlich wirkt, belegen Lama-Züchter in Bolivien, die seither über den zeitigen Tod ihrer Tiere berichten. (ts)
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