Neue Studie: Koffein könnte Parkinson-Risiko um 40 Prozent senken

Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Koffein das Risiko, an Parkinson zu erkranken, um bis zu 40 Prozent senken könnte. Insbesondere wurde untersucht, ob Koffein die dopaminproduzierenden Neuronen schützen kann, die bei Parkinson degenerieren.
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Kaffee ist mehr als nur ein Wachmacher.Foto: NikiLitov/iStock
Von 13. Juni 2024

Die morgendliche Tasse Kaffee gibt möglicherweise mehr als nur einen Energieschub für den Tag. Neue Erkenntnisse deuten darauf hin, dass das Koffein in der Tasse einen zusätzlichen Effekt haben könnte, indem es das Risiko für die Entwicklung der Parkinson-Krankheit verringert.

Frühere Studien haben bereits die Vorteile von Koffein wie gesteigerte Energie und verbesserte kognitive Fähigkeiten aufgezeigt. Eine aktuelle Studie in der Fachzeitschrift „Neurology“ erweitert diese Erkenntnisse nun um den möglichen präventiven Effekt von Koffein gegen die Parkinson-Krankheit, eine fortschreitende Bewegungsstörung.

Die neue Studie untersuchte den Kaffeekonsum und das künftige Parkinson-Risiko bei 184.024 Teilnehmern aus sechs europäischen Ländern.

Im Gegensatz zu früheren Studien wurden die Koffein-Biomarker bereits Jahre vor dem Auftreten der Parkinson-Krankheit quantifiziert. Die Forscher identifizierten 351 Parkinson-Fälle, die nach Alter, Geschlecht, Studienzentrum und Nüchternstatus bei der Blutentnahme mit den Kontrollpersonen abgeglichen wurden.

Die Ergebnisse zeigten, dass ein höherer Koffeinkonsum und das Vorhandensein von Schlüsselstoffwechselprodukten wie Paraxanthin und Theophyllin mit einem geringeren Parkinson-Risiko verbunden waren.

Die neuroprotektiven Effekte von Koffein hingen von der Menge des Konsums ab. Die Gruppe mit dem höchsten Kaffeekonsum hatte ein um fast 40 Prozent geringeres Risiko, an Parkinson zu erkranken, verglichen mit Nicht-Kaffeetrinkern.

Der „Sweet Spot“, also die Idealmenge des Kaffeekonsums, liege wahrscheinlich bei zwei bis vier Tassen pro Tag, sagte Dr. Jack Wolfson gegenüber Epoch Times. Er ist zertifizierter Kardiologe in Scottsdale, Arizona und war nicht an der Studie beteiligt. Er fügte hinzu, dass eine größere Menge an Kaffee „wahrscheinlich keinen großen Nutzen“ habe.

Dr. Hwai Ooi, Neurologin am Weill Cornell Medicine in New York, warnte vor übermäßigem Kaffeekonsum, um das Parkinson-Risiko zu senken. Sie sagte: „Wie bei fast allem, was wir unserem Körper zuführen, ist Mäßigung der Schlüssel.“

Verbindung vielversprechend, aber nicht bewiesen

Die wissenschaftlichen Beweise für einen Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und einem geringeren Risiko, an der Parkinson-Krankheit zu erkranken, sind ziemlich stark, sagte Ooi, die nicht an der Studie beteiligt war, gegenüber Epoch Times. Zahlreiche Studien der letzten 20 Jahre hätten einen „klaren Zusammenhang“ gezeigt.

Allerdings bedeute Zusammenhang hier nicht, dass Kaffeekonsum die Ursache für das geringere Parkinson-Risiko ist. Beide Faktoren treten lediglich oft zusammen auf. Der genaue Mechanismus, durch den Koffein einen neuroprotektiven Effekt haben und das Risiko der Entwicklung der Parkinson-Krankheit verringern könnte, sei noch nicht bekannt, fügte Ooi hinzu.

Auch die bisherigen klinischen Studien, in denen untersucht wurde, ob Koffein oder seine Stoffwechselprodukte das Fortschreiten der Parkinson-Krankheit verlangsamen oder zur Verbesserung der Symptome beitragen können, haben keine derartigen Effekte gezeigt, stellte sie fest.

Obwohl die Ergebnisse vielversprechend klingen, sei weitere Forschung notwendig, um den Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Parkinson-Risiko vollständig zu verstehen. Dazu gehöre auch die Bestimmung der optimalen Menge und Art von Kaffee, die für maximale Vorteile konsumiert werden sollte.

Nicht nur Kaffee kann das Parkinson-Risiko senken

Neben dem Kaffeekonsum gibt es nach Ansicht von Experten noch andere Lebensstilfaktoren und Gewohnheiten, die eine Rolle bei der Verringerung des Parkinson-Risikos spielen könnten.

Am wichtigsten sei körperliche Betätigung, „die nachweislich neuroprotektive Wirkungen bei der Parkinson-Krankheit hat und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen kann“, so Ooi. Die aktuellen Richtlinien empfehlen mindestens 2,5 Stunden körperliche Betätigung pro Woche für Parkinson-Kranke.

Weitere Faktoren, die mit einer optimalen Gesundheit des Gehirns und einem geringeren Parkinson-Risiko in Zusammenhang stehen, sind eine gesunde, ausgewogene Ernährung. Wolfson empfiehlt eine Ernährung, die reich an wild lebenden Meeresfrüchten ist, und weist darauf hin, dass ein höherer Verzehr mit einem geringeren Risiko verbunden sei.

Angemessener Schlaf, Stressbewältigung durch Praktiken wie Achtsamkeitsmeditation und soziale und geistige Aktivität sind weitere umsetzbare Änderungen im Lebensstil, die von Vorteil sein können, fügte er hinzu.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Coffee Linked to Reduced Parkinson’s Risk“. (deutsche Bearbeitung jw)



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