Mutationen, Masken und Immunsystem – Arzneimittelforscherin über „falsche“ Corona-Maßnahmen

Masken auf, Masken ab, Masken trocknen? Seit dem 1. Dezember 2020 hat die WHO klare Richtlinien zum Masken-Management vorgegeben. Falls man sich nicht daran hält, erhöht man eher das Risiko der Virusverbreitung, sagt die WHO [1]. Warum die WHO dies sagt, das erklärt die Arzneimittelforscherin Dr. Susanne Wagner gegenüber Epoch Times und warnt: Wenn nicht einmal Experten, wie Wieler, Spahn und Drosten nach einem Jahr Pandemie sich daran halten, wie sollen dann unsere Kinder die Masken richtig händeln?
Titelbild
Arzneimittelforscherin Dr. Susanne Wagner.Foto: Epoch Times
Von 26. April 2021

Dr. Susanne Wagner ist Beraterin für die Arzneimittelbranche. Sie hat zwar Veterinärmedizin studiert, aber nicht als Tierärztin gearbeitet. Nach ihrem Studium ging sie direkt in die Arzneimittelforschung, zunächst bei der Schering AG, arbeitete dann im universitären Bereich und nun als selbstständige Beraterin. Ihre Themenschwerpunkte sind die toxikologische Prüfung in der präklinischen Untersuchung und Aspekte der Herstellung von Arzneimitteln.  

Mit Epoch Times sprach sie über die Gefahren des Maskentragens bei falscher Handhabung. Dies würde sogar die Verbreitung von Viren fördern. Zudem verwies sie auf mögliche langfristige gesundheitsschädigende Wirkungen des Tragens eines Mund-Nasen-Schutzes. Eine ältere alarmierende CO2-Studie mit Meerschweinchen habe gezeigt, dass eine Verschiebung des CO2-Verhältnisses in der Atemluft zu Fehlgeburten und Missbildungen bei Nachkommen führen kann. Hier gebe es aus Wagners Sicht dringenden Bedarf, die Studie von Regierungsseite überprüfen zu lassen, da selbst Schwangere der Maskenpflicht unterliegen.

Epoch Times: Seit wann beschäftigen Sie sich mit dem Thema Corona?

Dr. Susanne Wagner: Ich habe mich frühzeitig mit der ganzen Corona-Situation beschäftigt und mir Gedanken für mich und meine Familie gemacht. Da kamen Fragen auf wie: Was kann passieren? Wie kann man sich schützen?  Meine Kinder studieren und mein Mann ist Arzt in einer großen Klinik; auch dort hat man viel über das Coronavirus gesprochen.

Schon im Studium habe ich mich mit Coronaviren beschäftigt. Damals habe ich frühzeitig gelernt, dass Coronaviren nur dann gefährlich sind, wenn die Individuen schwach sind. In der Tiermedizin tauchen Coronaviren immer wieder auf und verschwinden. Es gibt Impfstoffe für Coronaviren, die bei Kälbern auftreten. Dafür impft man die Muttertiere. Ganz bekannt ist die infektiöse Bronchitis des Huhns, die durch andere Coronaviren ausgelöst wird. Das Problem gibt es aber nur in der Massentierhaltung. Glückliche Hühner auf der Wiese machen den Infekt unbemerkt durch.

Da die Viren schnell mutieren, muss man häufiger impfen. Das passiert häufig über den Infektionsweg, beispielsweise per Nasenspray bei Hühnern. Als SARS-CoV-2 auftrat, habe ich versucht, für mich und meine Familie den besten Weg zu finden, um da durchzugehen. In diesem Zusammenhang habe ich natürlich viel gelesen und auch recherchiert.

ET: Womit beschäftigen Sie sich als freiberufliche Arzneimittelberaterin?

Wagner: Wenn Start-up-Unternehmen gerne mit ihren Entwicklungen und Forschungsansätzen aus der universitären Forschung erste Studien am Menschen machen möchten, dann gibt es gesetzliche Vorschriften, welche Untersuchungen an Tieren zu machen sind und es gibt gesetzliche Vorschriften zur Prüfung der Wirkstoffe. Dabei geht es darum, welche Reinheitsanforderungen bestehen müssen. Das ist ein Dschungel aus Vorschriften. Ich helfe den Unternehmen bezüglich spezieller Wirkstoff-Erfindungen, damit der Sprung in die erste Prüfung am Menschen klappen kann.

Die gesetzlichen Vorschriften basieren darauf, dass man prinzipiell erst mal ausschließen muss, dass man jemandem schadet. Allem voran steht die sogenannte Helsinki-Deklaration [2]. Das ist eine Deklaration, die nach den Nürnberger Prozessen manifestiert wurde. Sie soll sicherstellen, dass Menschen in klinischen Prüfungen mit neuen Wirkstoffen sicher sind. Darauf basiert eigentlich mittlerweile weltweit unser ganzes System. Wenn wir neue therapeutische Substanzen erforschen und am Menschen testen möchten, wenn man medizinische Geräte testen möchte, dann geschieht dies auf dieser Helsinki-Deklaration. Der Schutz der Menschen steht dabei ganz oben.

ET: Wie beurteilen Sie den Gebrauch der Gesichtsmasken bei Coronaviren?

Wagner: Ich möchte voranstellen, dass ich das Virus auf keinen Fall verharmlosen möchte. Es gibt sicher Menschen, die sehr krank werden und daran sterben können. Darum gibt es die Bestrebung, diese Menschen zu schützen. Man muss also überlegen, wie man sich schützen kann. Jetzt geht man davon aus, dass diese Viren über diese Tröpfchen in der Luft ausgeschieden werden und die Masken das verhindern sollen. Das kann durchaus funktionieren, aber nur, wenn die Masken auch korrekt verwendet werden.

Die WHO hat am 1.12.2020 [3] festgelegt, was man mit Masken machen darf und was nicht. Wenn man sich nicht an diese Regeln des Masken-Managements hält, erhöht man das Risiko der Verbreitung. Das sagt die WHO explizit. Die chirurgischen Masken sind Einmal-Masken. Wenn man die Maske abnimmt, wenn man in der U-Bahn oder wo auch immer unterwegs war, soll man sie nicht wieder verwenden. Wenn man die Maske zum ersten Mal berührt, müssen die Hände desinfiziert worden sein. Das gilt auch, wenn man die Maske abnimmt. Und natürlich muss sie nach dem Tragen sicher entsorgt werden. Wenn kein Mülleimer bereitsteht, muss man die Maske in einem verschließbaren Gefäß sicher verwahren und damit entsorgen. Sobald eine Maske feucht ist, muss sie gewechselt werden.

Jetzt fragt man sich natürlich, warum die WHO das so sagt. Mittlerweile gibt es sehr viele Studien, die ein Problem der FFP2-Masken oder chirurgischen Masken zeigen: Viren können dort bis zu 14 Tage auch in getrocknetem Zustand überleben, und zwar innen wie außen [4]. Die Maske ist vergleichbar mit einem Vlies in der Filteranlage oder im Staubsaugerbeutel. Durch diese Maske sauge ich die Luft von außen an, wenn ich beispielsweise in der U-Bahn sitze. Ich ziehe alles an, was in der Umgebung ist. Das betrifft natürlich auch jedwede Krankheitserreger, auch SARS-Viren. Die hängen dann draußen auf der Maske. Selbst wenn ich nicht infektiös bin, trage ich diese Viren dann von der U-Bahn beispielsweise zu meiner Arbeit.

ET: Oder ich nehme die Maske unterwegs ab, falte sie zusammen und stecke sie in die Tasche?

Wagner: Das ist alles gefährlich. Dann habe ich die Viren an den Händen. Wenn ich mir meine Augen oder Nase reibe, infiziere ich mich. Das konnte man auch auf der Pressekonferenz im Dezember mit Söder und Dr. Hermann [5] sehen. Dort sieht man wirklich, wie diese Politiker in zehn Sekunden alles falsch machen, was man falsch machen kann. Und eine Woche später kam dann auch die Pressemeldung [6], dass Herr Herrmann sich infiziert hat. Da braucht man sich nicht zu wundern.

Jetzt soll aber die ganze Bevölkerung die Masken richtig handhaben. Das ist völlig unmöglich, vor allem bei Kindern. Das können die Kinder gar nicht, nicht einmal Herr Drosten kann es. Selbst der zeigt immer wieder in Pressekonferenzen, dass er das nicht beherrscht.

Nach über einer Stunde Pressekonferenz am 22. Januar 2021 [7] desinfiziert sich niemand die Hände, weder Herr Drosten, noch ein Herr Wieler oder Herr Spahn. Herr Drosten nimmt nach Ende der Pressekonferenz die Maske in die Hand, knüllt sie noch richtig zusammen und setzt sie sich wieder auf. Da sehe ich auch keine Handhygiene. Also er hat wirklich gegen fast alle Regeln der WHO verstoßen. Das sind die Experten, die jetzt die Geschicke von Deutschland lenken und die beherrschen nicht die einfachen Regeln? Da frage ich mich, nehmen sie die Pandemie selber nicht ernst oder wissen sie es tatsächlich nicht besser? Das erschüttert mich.

Wenn man schon so etwas wie Maskenzwang verlangt, müssen die vorgegebenen Regeln eingehalten werden. Um die Regeln einzuhalten, bräuchte man jedoch pro Person täglich zehn neue Masken. Die allgemeine Bevölkerung kann nicht wie vorgeschrieben mit den Masken umgehen. Durch den falschen Umgang mit den Masken wird sogar die Verbreitung des Virus erhöht. Das sind nicht meine Worte, das sind die Worte der WHO. Welchen Nutzen hat man dann? Wenn nicht einmal hochrangige Politiker und Experten nach einem Jahr Maskenpflicht damit umgehen können, kann ich das nicht von Kindern verlangen. Das ist hoffnungslos. Man muss sich im Klaren darüber sein, dass Maskenzwang in Schulen wahrscheinlich die Ausbreitung nach Aussagen der WHO eher beschleunigt als hindert.

Und natürlich darf man nicht das Risiko von möglichen Schäden übersehen. Die Regierung verlangt, dass Kinder oder auch Erwachsene Masken tragen, um die Ausbreitung dieses infektiösen Erregers zu verhindern. Das fällt in die Kategorie eines Medizinprodukts und dafür gilt das Medizinproduktegesetz. In diesem Sinne muss eine Nutzen-Risiko-Bewertung gemacht werden.

ET: Und die ist hier nicht gemacht worden?

Wagner: Ich finde sie nicht. Vielleicht ist sie gemacht, aber nicht veröffentlicht worden. Vielleicht haben sich ein paar Menschen Gedanken darüber gemacht, aber bei einer sinnvollen Nutzen-Risiko-Bewertung im Sinne des Medizinproduktegesetzes, auch der übergreifenden EU-Verordnung, muss eine Evaluierung möglicher schädigender Einflüsse durch Fachleute gemacht werden. Das sind mit Sicherheit keine Virologen, sondern in der Regel Fach-Toxikologen. Diese Fachleute sind dafür zuständig, anhand von Tier-Daten festzulegen, welche Belastung den Menschen zumutbar ist, ohne dass ein Schaden entsteht. Das darf kein Kinderpulmonologe machen und auch kein Internist oder Hochschulprofessor. Diese Evaluierung darf vom Gesetz her nur ein Mensch machen, der diese entsprechende Ausbildung als Fachtoxikologe hat, und ich sehe diese Betrachtungen nicht.

An diesem Punkt möchte ich gern auf diese ständig strittige Frage des Kohlenstoffdioxids (CO2) eingehen. Eltern haben das Gefühl, dass ihren Kindern das Tragen einer Maske nicht guttut. Sie nehmen die Kinder aus der Schule, damit sie keine Maske tragen müssen. Dann sieht man immer wieder Pressemeldungen, in denen Virologen gesagt haben, dass Masken nicht schaden. Der Virologe hat da nichts zu sagen.

Ich erkläre das mal an einem Beispiel. Alles, was uns umgibt, jedes Waschmittel, jedes Shampoo muss toxikologisch geprüft werden. Umwelttoxikologisch. Das macht man mittlerweile an Fischembryonen. Anhand der Tiere muss gezeigt werden, wann mit Giftwirkungen zu rechnen ist. Anhand dieser Daten berechnet man, wie viel von einem solchem neuen Tensid irgendeines Seifenwirkstoffs in dem Shampoo enthalten sein darf. Bei neuen Farben für Kinderbuntstifte muss ich diesen Farbstoff nehmen und damit Ratten so lange füttern, bis ich sehe, dass das eine Giftwirkung oder keine hat. Aber typischerweise muss man schon so hoch gehen, dass man sieht, bei welcher täglichen Futtermenge im schlimmsten Fall etwas passieren kann. So berechnet der Fach-Toxikologe, ob das Kind einen Schaden nehmen kann, wenn es den ganzen Buntstift lutscht. Das sind theoretische Berechnungen, schließlich kann ich Kindern nicht sagen, dass sie an Buntstiften lutschen sollen und wir schauen, wann sie sich übergeben. So funktioniert unser ganzes System, so funktioniert das bei Arzneimitteln, bei allen Chemikalien, die wir machen und mit allem, was in der Umwelt ist.

So gibt es auch Betrachtungen zu Kohlenstoffdioxid, weil man weiß, dass Kohlenstoffdioxid durchaus schädigend sein kann. Es gibt die akute Schädigung, natürlich kann man ersticken, aber es gibt auch die chronische Schädigung, die sehr langfristig ist.

Wir haben in der Atmosphäre ungefähr 0,04 Prozent Kohlenstoffdioxid auf Meereshöhe (Volumenanteil). Daran sind wir gewöhnt. So funktioniert unser Organismus mit dem ganzen Haushalt im Blut. Man spricht auch von Säuren- und Basen-Haushalt im Blut, je nachdem, was wir einatmen und ausatmen. Wenn das Kohlenstoffdioxid erhöht ist, dann entspricht es nicht mehr unseren normalen Lebensbedingungen. Kohlenstoffdioxid ist teratogen; das ist wie Contergan, das Ungeborene im Mutterleib schädigt.

Im Medizinproduktegesetz geht man davon aus, dass man keine Medizinprodukte anwenden darf, wenn der wissenschaftlich begründete Verdacht besteht, dass sie schaden (MPG § 4 [8]). Derjenige, der es dennoch tut, macht sich strafbar. Es gibt eine alte Meerschweinchen-Studie [9].  Die Zusammenfassung dieser Studie findet man in der Evaluierung der schädigenden Wirkung von Kohlenstoffdioxid im Auftrag der amerikanischen Lebensmittel und Arzneimittelbehörde (Food and Drug Adminsitration, FDA). In ihr wurde gezeigt, dass trächtige Meerschweinchen, wenn sie nur mit 0,42 bis 0,48 Prozent Kohlenstoffdioxid (was ungefähr dem Zehnfachen dessen entspricht, was wir in der Atmosphäre haben), in einem bestimmten Zeitraum der Trächtigkeit nur für zehn Minuten bis eine Stunde am Tag exponiert werden, eine höhere Fehlgeburtenrate und Missbildungen bei ihren Nachkommen haben.

Die gesamte wissenschaftliche Community weigert sich, diese Messungen zur CO2-Exposition unter Masken zu machen. Die einzigen vernünftigen Messungen, die auch validiert sind, stammen von einer Arbeitsgruppe aus Holland oder Belgien, glaube ich. Mit N95-Masken, also FFP2-Masken, hat man mindestens ein Prozent Kohlenstoffdioxid in der Rückatmung festgestellt [10]. Das ist das Doppelte von dem, was bei den Meerschweinchen nach täglich zehn Minuten zu Fehlgeburten und Missbildungen führte.

Wenn jetzt jemand kommt und sagt, dass das eine alte Studie sei an den Meerschweinchen, dann sage ich: Die gilt so lange, bis jemand eine neue Studie macht! Wenn die Bundesregierung verlangt, dass auch arbeitende Schwangere, vielleicht Lehrerinnen, FFP2-Masken tragen, dann gibt es dafür das Bundesinstitut für Risikobewertung. Herr Spahn hätte sich an die Behörde wenden können, damit die alte Meerschweinchen-Studie überprüft werden soll. Aber das ist nicht gemacht worden. Meerschweinchen haben eine Trächtigkeit von ungefähr 60 Tagen. Man hätte also die Studie in drei Monaten durchführen können. Dann hätte man eine Aussage, ob die Erkenntnisse von damals noch immer von Bedeutung sind oder nicht.

Es gibt noch eine Studie mit Mäusen, die nicht so alt ist [11]. Es wird jetzt immer diskutiert und auch viel untersucht, ob der CO2-Gehalt in Klassenräumen steigt, wenn der Sauerstoff verbraucht ist, also die Luft dick wird. Welchen Einfluss kann diese chronische CO2-Belastung von 0,3 Prozent (bei normalem Sauerstoffgehalt) auf die Lernleistung haben? Nach sieben Wochen hatten die Mäuse noch ein paar Tage normale Luft. So wurde ausgeschlossen, dass eine akute schädigende Wirkung vorliegt, sondern eine chronische. Dabei hat man festgestellt, dass bei diesen heranwachsenden Mäusen, die dieser Belastung ausgesetzt worden waren, die Lernleistung gegen null ging.

Diese Lernleistung prüft man in einem einfachen Test. Die Mäuse, man kann das auch mit Ratten machen, werden einem Water-Maze-Test unterzogen. Sie werden fünf Tage hintereinander in ein Wasserbecken gesetzt, wo sie eine rettende Plattform finden müssen – auch die Mäuse, die normale Luft hatten. Letztere benötigten anfangs 40 Sekunden, um die rettende Plattform zu finden, und nach fünf Tagen nur noch 20. Die Mäuse, die dieser Begasung ausgesetzt waren, schwammen desorientiert im Wasserbecken umher. Sie hatten auch am fünften Tag noch nicht gelernt, auf schnellem Weg die rettende Plattform zu finden. Das ist ein sehr guter Test, mit dem man ausliest, dass diese Giftwirkung nicht auf die Muskeln oder das Herz geht. Die Mäuse sind genauso schnell geschwommen wie die anderen, haben nur nicht gelernt, die Plattform schnell zu finden. Das ist ein Totalausfall.

Nach dem Test hat man die Mäuschen getötet und sich die Gehirne angeschaut. Dabei hat man festgestellt, dass die Kohlenstoffdioxid-Exposition, die man teilweise schon in Klassenzimmern hat – durch die verbrauchte Luft –, zum Absterben der Nervenzellen in einer zentralen Schaltstelle des Gehirns, dem sogenannten Hippocampus, führt. Kaputte Nervenzellen sind kaputt und regenerieren sich nicht mehr. Das ist fatal! Wenn man dann an schlechte Luft im Klassenzimmer und noch Masken denkt, kann man sich überhaupt nicht vorstellen, was passieren kann. Wie gesagt, reicht der wissenschaftlich begründete Verdacht aus. Das muss jetzt nicht bewiesen werden.

Nehmen wir an, es würde kein Corona geben und ein Wissenschaftler möchte wissen, ob Masken bei Kindern in Schulen zu einem Ausfall der Lernleistung führen können und er stellt dafür einen Antrag bei der Ethikkommission. Ich denke, das würde er nicht genehmigt bekommen. Wenn man sich Corona einmal wegdenkt, würde es ethisch nicht genehmigt werden, diesen Test zu machen.

ET: Warum kommt das alles so spät heraus? Warum haben so viele geschwiegen? Haben Sie auch geschwiegen? Was haben Sie gemacht aus Ihren Erkenntnissen?

Wagner: Ich habe Politiker angeschrieben, auch die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Juristinnen und Juristen [12]. Schon vor einem halben Jahr habe ich Politiker, verschiedene Medien und auch Kinderärzte angeschrieben – auch diese Gruppe aus Hochschulprofessoren (DGPI), die eine Stellungnahme zum Tragen von Masken bei Kindern veröffentlicht haben und hier kein Risiko sehen, ohne sich überhaupt mit der Fachliteratur auseinandergesetzt zu haben [13]. Keine Reaktion, und ich verstehe das nicht. Natürlich muss man abwägen zwischen Schutzbedürfnis, Viren, Ausscheidung und möglichen Folgen.

Die WHO sagt, so wie Kinder mit der Maske umgehen, erhöht sich das Verbreitungsrisiko. Dazu kommt noch das Risiko, dass Schäden, vielleicht auch psychische Schäden, auftreten; Schäden durch chronische Kohlenstoffdioxid-Exposition, die sich auf die Geschlechtsentwicklung und auf die Hirn-Stammzellen auswirken. Die Zellen in dem Hirnareal gehen zugrunde. Dieses Hirnareal – der Hippocampus – ist vergleichbar mit der Central Processing Unit (CPU) im Computer, der zentralen Schaltstelle, die Informationen auf unserer Festplatte nicht nur ablegt, sondern entsprechend abrufen können soll. Die Neuronen in dieser Schaltstelle gehen bei Mäusen zugrunde, wenn sie einer 0,3-prozentigen Kohlenstoffdioxid-Belastung über einen Zeitraum von 24 Stunden am Tag für sieben Wochen ausgesetzt werden. Anhand dieser bekannten Tierdaten muss ein Fachtoxikologe mit Berücksichtigung eines Sicherheitsfaktors zum Mensch, hier Kinder, eine maximal erlaubte Exposition berechnen.

Jetzt tun wir das den Kindern seit einem Jahr an! Die Ratten oder Mäuse legen sich in die Box und bewegen sich weniger, wenn sie merken, dass sie nicht so viel Luft haben. Das ist auch dokumentiert in der Studie. Von Kindern verlangt man jedoch noch, mit den Masken Sport zu machen; dabei werden die Masken durchgesabbert.

ET: Was schützt uns wirklich?

Wagner: Ich glaube, einen hundertprozentigen Schutz gibt es sowieso nicht, ganz klar. Ich versuche meinen Körper so gut es geht zu unterstützen, indem ich mir psychischen Stress vom Hals halte, wobei dies in der momentanen Situation kaum möglich ist. Auch mit einem gesunden Lebenswandel kann man nicht hundertprozentig ausschließen, sich zu infizieren. Wenn ich aber keinen gesunden Lebenswandel führe, besteht die hundertprozentige Sicherheit, dass ich mein Infektionsrisiko damit dramatisch erhöhe.

Im vergangenen Sommer gab es weder nennenswerte Corona- noch Krankheitsfälle. Da hat die Sonne geschienen und die Leute sind rausgegangen. Und was hat man gemacht? Man hat ihnen ihren Sommerurlaub vermiest! Warum gibt es denn Urlaub? Warum gibt es Urlaub im Herbst, Herbstferien? Damit man noch mal auftanken kann für den Winter. Deshalb macht man das. Und all das nimmt man den Menschen. Es geht immer mehr in die falsche Richtung.

Warum sind denn Menschen anderer Ethnien und Rassen stärker von COVID-19 betroffen [14]? Das Center of Disease Control der USA sagt das ganz klar. Oft fehlt diesen Menschen der Zugang zu Sportstätten, gesunder Freizeitaktivität und der Zugang zu gesunder Nahrung [15].

ET: Kommen wir nun zu den Virusveränderungen, den Mutationen, über die jetzt dauernd geredet wird. Was passiert da und was bedeutet das für uns Menschen?

Wagner: Viele Fachleute oder die, die dazu ernannt wurden, sprechen von Virusmutationen. Natürlich mutieren die Viren; Viren mutieren immer! Was jedoch nicht so thematisiert wird, ist der Umstand, dass wir schon im vergangenen Jahr nicht mehr das originale Wuhan-Virus hatten. Schon lange gibt es eine Mutation, die infektiöser als das Wuhan-Virus ist. In Tierstudien hat sich gezeigt, dass der AstraZeneca-Impfstoff nur sehr begrenzt bei diesen Tieren wirkt [16].

Man kann die Mutationen nicht vermeiden. Vereinfacht gesagt bestehen Coronaviren aus verschiedenen Komponenten, die haben diese mittlerweile allseits bekannten Spikes, womit sie sich anheften können, an die Zellen des Wirtes. Und dann haben sie Hüll-Proteine und auch innerhalb der Viren noch Proteine und verschiedene Komponenten. Man hat herausgefunden, dass selbst diese uralten Coronaviren, die seit 40 Jahren zirkulieren, nach einem durchgemachten natürlichen Infekt auf eine gewisse unspezifische Weise einen kleinen Immunschutz bieten. Ein natürlicher Infekt bewirkt, dass ich gegen alle Virus-Komponenten immun werden kann.

Die Impfungen, die jetzt zugelassen sind, bewirken hingegen nur eine Immunität gegen eine einzige Virus-Komponente dieses Spike-Proteins und das Spike-Protein ist ausgerechnet das, was der größten Rate an Mutationen unterliegt. Die anderen Komponenten mutieren gar nicht so schnell oder nur sehr gering. Ich habe also nach einem natürlichen Infekt eine gute Chance, mich zu schützen [17].

Das Unternehmen Curevac, das auch einen Impfstoff entwickelt, hat das in einer Studie an Hamstern gezeigt. Dort hat man verschiedene Gruppen untersucht. Eine Gruppe bestand aus Hamsterchen, die natürlich infiziert waren mit ganz wenigen Viren, sodass die nicht krank werden. Die andere Gruppe war mit ihrem Impfstoff geimpft. Dann haben sie ein paar Wochen gewartet und schließlich die beiden Gruppen mit einer etwas größeren Virusmenge infiziert. Das Einzige, was tatsächlich geschützt hat, vor allem vor Ausscheidung, war der vorhergehende Infekt. Die Impfung hat die Hamsterchen nur sehr begrenzt geschützt [18].

Ich empfehle allerdings nicht, dass alle losrennen und sich natürlich infizieren sollen. Ich sehe es, wie es auch Herr Streeck sagt: Man muss einen pragmatischen Umgang damit haben. Ich glaube, dass wir nicht umhinkommen werden, uns früher oder später mit diesem Punkt auseinanderzusetzen. Die Frage ist nur, wie und unter welchen Bedingungen?

ET: Was schlagen Sie vor?

Wagner: In erster Linie geht es mir um die Kinder unserer Nation. Betrachtet man die Sache ganz grundlegend wirtschaftlich, könnte man sagen: Wir haben kein Erdöl, kein Erdgas und keine Bodenschätze. Die einzige Ressource, die wir haben, sind unsere Kinder. Unsere Regierung und alle Verantwortlichen verhalten sich aber wie in einem Staat, der von seinen Minen lebt. Diese Minen werden deshalb gesprengt, weil ab und zu mal ein Virus aus den Minen kommt, wenn beispielsweise eine Fledermaus mit Tollwut rausfliegt. Die Regierung lässt die Minen sprengen, damit später dort keine Fledermaus, die die anderen Menschen mit Tollwut infiziert, mehr herausfliegen kann.

Wie können wir unseren Kindern ein so normales Leben wie möglich bieten? Das Hauptproblem liegt aus meiner Sicht nicht in den Kindern, sondern bei den Pflegeheimen und in der stationären Versorgung. Was komplett ausgeblendet wurde, ist die ambulante Pflege. Statistisch waren die meisten Krankschreibungen im letzten Jahr bei Mitarbeitern im Bereich ambulante Pflege; das waren über 1.242 pro 100.000 im letzten Jahr [19].

Schaut man aber in die Tabellen der RKI-Berichte auf die Fallzahlen in der ambulanten Pflege, spiegelt sich das dort nicht wider. Das wird also nicht einmal dokumentiert und erfasst. Dort, wo Menschen wirklich gefährdet sind – dazu gehören auch die ambulante Pflege und ältere Menschen – sollte man auf richtige Hygienemaßnahmen setzen.

Es gibt einen Bericht von der ältesten Spanierin mit 113 Jahren, die nur einen Schnupfen von Corona hatte, mehr nicht. Prinz Charles hatte schon mal eine schwere Lungenentzündung, ist also vorbelastet, er hatte auch Corona. Dann hat der 71-Jährige auf Twitter rumgescherzt: Ich huste wie ein bellender Corgi. Auch er hat das überstanden.

Wir müssen also erst einmal die Grundbedingungen unseres Daseins so gut machen, dass die Menschen gut mit dem Virus klarkommen. Natürlich gibt es geschwächte Menschen. Aber man sieht auch bei den Sterbewellen in Pflegeheimen, dass alle diese Maßnahmen nicht geholfen haben. Das Virus kann sich durchaus im Land ausgebreitet haben, weil man wahrscheinlich nicht bedacht hat, dass Mitarbeiter das Virus auf ihrer Kleidung von Betreutem zu Betreutem tragen können.

Wir müssen also lernen, damit pragmatischer umzugehen und gleichzeitig versuchen, die wirklich gefährdeten Gruppen zu schützen. Das geht am besten, indem wir die Lebensbedingungen optimieren.

Dass die Zustände in der stationären Pflege schon lange katastrophal sind, ist kein Geheimnis. Wenn eine Pflegekraft nachts 30 Heimbewohner betreuen muss, trägt sie das Virus von Zimmer zu Zimmer [20]. Mehr als 50 Prozent der Sterbefälle waren aus dem Pflegebereich. Statt dort anzusetzen, schickt man die Bundeswehr in Schulen. Das war die falsche Maßnahme.

ET: Vielen Dank für das Interview, Frau Doktor Wagner.

Das Interview führte Renate Lilge-Stodieck.

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Quellen:

[1] https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/337199/WHO-2019-nCov-IPC_Masks-2020.5-eng.pdf?sequence=1&isAllowed=y

[2] https://www.wma.net/policies-post/wma-declaration-of-helsinki-ethical-principles-for-medical-research-involving-human-subjects/

[3] https://apps.who.int/iris/handle/10665/337199

[4] https://www.nature.com/articles/s41598-020-80098-3

[5] https://www.youtube.com/watch?v=HTS5dLbQPcA

[6] https://www.tvaktuell.com/florian-herrmann-mit-corona-infiziert-markus-soeder-in-quarantaene-386827/

[7] https://www.waz.de/panorama/amtseinfuehrung-von-joe-biden-als-us-praesident-id231385223.html

[8] https://www.gesetze-im-internet.de/mpg/__4.html

[9] https://ntrl.ntis.gov/NTRL/dashboard/searchResults/titleDetail/PB80104615.xhtml

[10] https://projectmask.nl/testing/carbon-dioxide/validation/

[11] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24050191/

[12] https://asj.spd.de

[13] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7747190/

[14] https://www.cdc.gov/coronavirus/2019-ncov/covid-data/investigations-discovery/hospitalization-death-by-race-ethnicity.html

[15] https://www.cdc.gov/coronavirus/2019-ncov/community/health-equity/race-ethnicity.html

[16] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7808328/

[17] https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2034545

[18] https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2020.10.23.351775v1.full.pdf

[19] https://www.tk.de/presse/themen/praevention/gesundheitsstudien/pflege-und-kitapersonal-covid-19-krankschreibung-2102448

[20] https://www.welt.de/politik/deutschland/article202010210/Inkompetente-Altenpflege-Eine-Form-der-Koerperverletzung.html



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