Menschliche „Aura“ – Forscher erklären geheimnisvolle Energie des Menschen

Obwohl sie physikalisch messbar ist und sogar fotografiert werden kann, gilt die Aura des Menschen oft als etwas Spirituelles. Forscher kennen jedoch gleich mehrere Erklärungen für jene nur vermeintlich unsichtbare Energie.
Das Geheimnis der menschlichen Aura
Forscher rätseln über die geheimnisvolle Energie, die der Mensch ausstrahlt.Foto: iStock
Von 17. Oktober 2022

In einigen Weltanschauungen heißt es, dass jeder Mensch eine sogenannte „Aura“ besitzt. Manchmal wird diese als verschiedenfarbig oder unterschiedlich stark beschrieben, je nach den Eigenschaften der Person.

Interessanterweise ist es möglich, dies mittels spezieller Fototechnik sichtbar zu machen. Die Aufnahmen zeigen dabei ein Licht, das den menschlichen Körper umgibt und von dem man sagt, dass es die ausgestrahlte Energie eines jeden Menschen ist. Einige Personen verstehen diese Energie als spirituelle Energie – andere als eine Energie, die eher mit den natürlichen physischen Eigenschaften des Körpers zusammenhängt.

Bereits 1939 begründete der russische Erfinder Semjon Kirlian zusammen mit seiner Frau Walentina diesen Bereich der Fotografie. Doch wie ist es möglich, diese Energie sichtbar zu machen? Für die Kirlianfotografie arbeitete das Ehepaar mit einem elektrischen Hochspannungsfeld, das um eine auf einer Fotoplatte befindlichen Person herum erzeugt wird. Auf dieser Fotoplatte entsteht dann ein Bild des Menschen, das ein Licht zeigt, was von der Person ausgeht. Bis heute gibt es unzählige Theorien, was dieses Licht genau verursacht.

Aufnahme einer Hand mit Aura-Erscheinung

Die Kirlianfotografie einer menschlichen Hand zeigt die menschliche Aura. Foto: iStock

Nr. 1: Krankheit

Dr. Gary Schwartz, Professor für Psychologie, und Dr. Katherine Creath, Professorin für optische Wissenschaften, von der Universität Arizona führten 2005 eine Studie über Biophotonenemissionen bei Pflanzen durch, die sie mit Auren in Verbindung bringen. Bei der Untersuchung von mehr als tausend Bildern, die sie über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren aufnahmen, stellten sie fest, dass „Verletzungen (wie beispielsweise Schnittverletzungen) und ungesundes Gewebe mit deutlich erhöhten Biophotonenemissionen einhergehen“.

Auch Dr. Victor Stenger von der Universität Colorado hat eine, wie er es nennt, „kreative Erklärung“ für Auren entdeckt. So haben Viren und Bakterien elektromagnetische Felder, die die Zellen eines Körpers beeinflussen und schädigen. Laut „MIT Technology Review“ ist bekannt, dass Bakterien und andere Zelltypen hochfrequente elektromagnetische Wellen nutzen, um zu kommunizieren sowie Energie zu senden und zu speichern. Weitere Theorien über den Elektromagnetismus von Bakterien bleibt jedoch umstritten.

John D. Zakis von der australischen Monash Universität erklärt den Zusammenhang zwischen Krankheiten und der menschlichen Aura wie folgt: „Krankheit zeigt sich in einem unruhigen Muster von Ausbrüchen, lange bevor sie sich im physischen Körper in irgendeiner Form nachweisen lassen. Diese Muster werden durch das Wetter, Tag und Nacht, kosmische Störungen und psychologische Zustände wie Stress erheblich beeinflusst. Die hellsten Lichter [die auf Fotos von Auren zu sehen sind] zeigen sich an den Punkten auf der Haut, die als Akupunkturpunkte bekannt sind.“

Nr. 2: Feuchtigkeit

Der Psychologieprofessor Terence Hines von der Pace University (New York) ist dagegen überzeugt, dass die Aura durch Feuchtigkeit verursacht wird.

„Lebende Dinge […] sind feucht. Wenn die Elektrizität in das lebende Objekt eindringt, erzeugt sie einen Ionisationsbereich um das fotografierte Objekt herum. […] Diese Feuchtigkeit wird vom Objekt auf die Fotoplatte übertragen und verursacht so eine Veränderung des elektrischen Ladungsmusters“, schrieb Hines in seinem Buch „Pseudoscience and the Paranormal“ (Pseudowissenschaft und das Paranormale).

Nach seiner Theorie tritt demnach die Aura eines Menschen dann besonders stark zutage, wenn die Person beispielsweise emotional stark reagiert und dadurch schwitzt.

Von jedem Menschen geht eine Aura aus, mehr oder weniger stark. Foto: iStock

Nr. 3: Körperwärme

Für Dr. Stenger könnte jedoch auch die Körperwärme ein möglicher Grund für die Aura sein. So argumentiert er: „Dieses Licht ist das Ergebnis der zufälligen Bewegungen aller geladenen Teilchen im Körper, die durch Hitze verursacht werden. Der Körper ist voller geladener Teilchen und die Wärme des Körpers lässt diese Teilchen umherschwirren wie Popcorn auf einem Herd. Die Art des Lichts, das von einem lebenden Körper ausgeht, hat eine charakteristische Form, die vollständig durch die absolute Temperatur des Körpers bestimmt ist. Wenn diese Temperatur ansteigt, kann man die ‚Aura‘ sehen.“

Das Resümee von Dr. Stenger: „Wenn bioenergetische Felder existieren, dann müssen 200 Jahre Physik, Chemie und Biologie neu bewertet werden.“

Nr. 4: Kommunikationsmittel

Auch Dr. Schwartz und Dr. Creath haben eine weitere Theorie zur „auraähnlichen“ Energie, die Pflanzen in ihrer Studie aussendeten. Sie besagt, dass die Energie zur Kommunikation zwischen den Pflanzen dienen könnte. So erschien die Energie stärker, wenn sich die Pflanzen in unmittelbarer Nähe zueinander befanden.

„Diese Bilder und Tausende andere, die in unserem Labor aufgenommen wurden, zeigen nicht nur, dass Pflanzen ‚im Dunkeln leuchten‘. Sie zeigen vielmehr auch, dass die von den Pflanzen ausgestrahlten Lichtmuster über sie hinausgehen und ‚auraähnliche‘ Strukturen schaffen, ähnlich denen, von denen Energieheiler sprechen. Darüber hinaus deutet die Komplexität der zwischen den Pflanzenteilen abgebildeten Muster darauf hin, dass es eine potenzielle ‚Resonanz‘, wenn nicht gar ‚Kommunikation‘ zwischen den Pflanzen gibt – wie es die moderne Biophotonentheorie vorhersagt“, schrieben Schwartz und Creath.

Kirlianfotografie einer Rose

Nicht nur bei Menschen, sondern auch bei anderen Lebewesen und Gegenständen kann die Kirlianfotografie angewendet werden. Foto: iStock

Nr. 5: Synästhesie

Synästhesie ist ein Zustand, bei dem die Sinne einer Person sozusagen miteinander verdrahtet sind. Jemand kann zum Beispiel Blau hören oder eine Sonate riechen. Eine 2012 von Forschern der Universität Granada veröffentlichte Studie zeigt, dass Heiler, die behaupten, die Auren von Menschen zu sehen, manchmal Synästhesie haben.

Sie fanden zum Beispiel heraus, dass ein amerikanischer Heiler, der als El Santón bekannt ist, Synästhesie für Gesichtsfarben hat: „Die Gehirnregion, die für die Gesichtserkennung verantwortlich ist, ist mit der farbverarbeitenden Region verbunden.“ Einer der Studienautoren äußerte gegenüber „Science Daily“: „Nicht alle ‚Heiler‘ sind Synästhetiker, aber es gibt eine höhere Prävalenz dieses Phänomens unter ihnen. Das Gleiche gilt zum Beispiel für Maler und andere Künstler.“

Nr. 6: Menschliches Oxidationsfeld

Der Biochemiker John Norman Hansen, Dozent an der University of Maryland (USA), hat dagegen Beweise für ein Bioenergiefeld um den Menschen herum gefunden. In Studien verwendeten Wissenschaftler üblicherweise Photonensensoren zur Suche nach der menschlichen Aura. Hansen wollte jedoch prüfen, ob die Aura genug Kraft hat, um ein Pendel zu bewegen.

Dafür verwendete er ein Torsionspendel, das durch subtile Kraft bewegt werden kann. Dabei stellte Hansen wiederholt fest, dass sich der Schwung des Pendels veränderte, wenn es über dem Kopf einer Person angebracht war.

(Mit Material der The Epoch Times)

Dieser Artikel erschien zuerst in der Epoch Times Wochenzeitung, Ausgabe Nr. 66, vom 15. Oktober 2022.



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