Mehrheit der Journalisten würde grün-rot-rot wählen

Eine Welt im Umbruch macht auch vor dem Journalismus nicht halt. In Deutschland steht ein neuer „Haltungsjournalismus“ längst zur Diskussion, ein neuer Trend von Aktivismus ist wahrzunehmen. Ein Experte geht der Sache nach.
Epoch Times3. Juni 2021

Das Herz des deutschen Journalisten schlägt links. Das haben Studien in der Vergangenheit immer wieder gezeigt. Die breite Masse der Medien und vor allem die Öffentlich-Rechtlichen müssen sich immer wieder den Vorwurf gefallen lassen, tendenziös zu berichten und links-grünen Positionen Vorschub zu leisten.

Der langjährige „Fokus“-Chefredakteur Helmut Markwort sagte 2016, die meisten Journalisten würden grün wählen und er denke schon, dass diese gefühlte Neigung zu den Grünen sich auch in der Auswahl der Themen und in der Gewichtung von Meldungen spiegele.

Eine vornehmlich links-grün gerichtete Haltung bestätigte sich auch bei einer Umfrage unter 150 Volontären der „ARD“ von 2020. Sie ergab, dass 92 Prozent der angehenden Journalisten grün-rot-rot wählen würden.

Linke Meinungsmacht in den sozialen Medien

In einem Interview mit dem Medienwissenschaftler Christian Hoffman in der „Welt“ wird deutlich, dass konservativ eingestellte Menschen aus Gründen der bevorzugten materiellen Sicherheit nur selten den Beruf des Journalisten wählen würden. Der ökonomische Anreiz sei einfach zu gering.

Linksorientierte Menschen würden dagegen viel mehr Befriedigung aus politischem Engagement ziehen. Das mache dann einen Job, „in dem man auf die öffentliche Agenda Einfluss nimmt, vielleicht sogar Politik beeinflussen kann, für linksorientierte Menschen umso attraktiver“.

Es führt natürlich unweigerlich dazu, dass Konservative sich immer weniger in der medialen Berichterstattung wiederfinden. Und diese Unzufriedenheit nehme seit Jahren immer weiter zu, erklärt der Experte.

Erschwerend kommt in der heutigen Zeit hinzu, dass man in den sozialen Medien immer stärkeren Druck auf den politischen Diskurs ausüben kann. Hoffmann fand heraus, dass Journalisten, die eine klare politische Haltung aufweisen, in den sozialen Medien überdurchschnittlich aktiv sind. Bei Twitter sei es unverkennbar, dass ein linksgerichtetes, junges Publikum dort eine große Meinungsmacht ausübt.

Für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist das sehr gefährlich, so Hoffmann: „Diesem bringt es wenig, ein älteres unpolitischeres Publikum durch einen hohen Grad an Ausgewogenheit zu beeindrucken, wenn die jungen engagierten, die sich eine Stimme verschaffen, den Rundfunk kritisieren und öffentlich angreifen. Das führt zu der Frage, auf welcher Seite die Öffentlich-Rechtlichen eher Legitimität sichern wollen.“

Moralische Klarheit statt Ausgewogenheit

Das Problem des Haltungsjournalismus hat nicht nur Deutschland, es ist ein weltweites Phänomen, das in den USA besonders stark ausgeprägt ist. Großbritannien versucht gerade, den Trend aufzuhalten, und sich zurückzubewegen zu einer objektiveren Berichterstattung.

In Deutschland dagegen fordern junge Aktivisten von den Öffentlich-Rechtlichen eine tägliche Sendung zum Klimawandel. Laut Hoffmann gehe der Rundfunk „aus nachvollziehbaren Gründen“ bisher nicht darauf ein. Doch genau hier zeigt sich der Konflikt, denn für das entsprechend motivierte Publikum sei das natürlich nicht zufriedenstellend.

In den USA ist man schon einen Schritt weiter. Dort fordern viele Experten eine Verabschiedung vom Wert der Ausgewogenheit. Das „bothsidesism“ oder auch „false balance“, wie es dort heißt, stehe in der Kritik. Diese neue Haltung wird unter dem Begriff „moral clarity“ diskutiert.

Auch in Deutschland hat die Diskussion um sogenannten „Haltungsjournalismus“ begonnen. Hoffmann erkennt in der Journalismusausbildung sowie in der Forschung bereits einen dahingehenden Trend. „Die Folge wird sein, dass die jüngeren Generationen der Berufseinsteiger eine größere Distanz zum Thema Ausgewogenheit und Neutralität aufweisen. Sie sehen einen größeren Wert darin, Partei für eine gute Sache zu ergreifen.“

Bei identitätsstiftenden Themen wie Klimawandel und Migration lässt sich das längst schon beobachten. Eine Studie aus dem Jahr 2017 kam zu dem Ergebnis, dass große Teile der Journalisten in der Flüchtlingskrise ihre Rolle verkannt und die aufklärerische Funktion der Medien vernachlässigt haben.

Laut Hoffmann sei dann bei der Corona-Krise etwas Ähnliches passiert: „Es passiert etwas Erschütterndes, man sucht Orientierung, und der erste Impuls ist: Orientieren wir uns an dem, was die Bundeskanzlerin sagt.“ Dass es aber nur einseitig gewesen sei, das stimme rückblickend nicht, stellt der Forscher fest. In beiden Fällen, also in der Flüchtlings- und der Corona-Krise könne man aber sagen, dass zu dem Zeitpunkt, an dem sich die Medien besinnt hätten, das Kind bereits in den Brunnen gefallen war. (nmc)



Unsere Buchempfehlung

Alle Völker der Welt kennen den Teufel aus ihren Geschichten und Legenden, Traditionen und Religionen. Auch in der modernen Zeit führt er – verborgen oder offen – auf jedem erdenklichen Gebiet seinen Kampf gegen die Menschheit: Religion, Familie, Politik, Wirtschaft, Finanzen, Militär, Bildung, Kunst, Kultur, Medien, Unterhaltung, soziale Angelegenheiten und internationale Beziehungen.

Er verdirbt die Jugend und formt sich eine neue, noch leichter beeinflussbare Generation. Er fördert Massenbewegungen, Aufstände und Revolutionen, destabilisiert Länder und führt sie in Krisen. Er heftet sich - einer zehrenden Krankheit gleich - an die staatlichen Organe und die Gesellschaft und verschwendet ihre Ressourcen für seine Zwecke.

In ihrer Verzweiflung greifen die Menschen dann zum erstbesten „Retter“, der im Mantel bestimmter Ideologien erscheint, wie Kommunismus und Sozialismus, Liberalismus und Feminismus, bis hin zur Globalisierungsbewegung. Grenzenloses Glück und Freiheit für alle werden versprochen. Der Köder ist allzu verlockend. Doch der Weg führt in die Dunkelheit und die Falle ist bereits aufgestellt. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion