Forscher entdecken zwölf neue Jupiter-Monde

Der Jupiter ist in vielerlei Hinsicht ein Rekord-Planet, auch was die Zahl seiner Monde angeht. Jetzt haben US-Forscher gleich zwölf neue Monde um den Planeten herum entdeckt - einer davon ist ein echter Sonderling.
Titelbild
US-Forscher haben zwölf neue Monde am Planeten Jupiter entdeckt.Foto: D. Peach/Chilescope team/ESA/dpa
Epoch Times17. Juli 2018

US-Forscher haben zwölf neue Monde am Planeten Jupiter entdeckt. Das bringe die Gesamtzahl der bekannten Monde des Jupiter auf 79, teilten die Wissenschaftler um Scott Sheppard von der Carnegie Institution for Science am Dienstag mit.

Der Jupiter habe mehr Monde als jeder andere Planet in unserem Sonnensystem. Die Forscher waren mit einem Teleskop in Chile eigentlich auf der Suche nach einem möglichen großen Planeten in den äußersten Weiten des Sonnensystems, als sie im Frühjahr 2017 erstmals auf die Monde stießen. „Jupiter war zufällig nahe der Gegend am Himmel, wo wir gesucht haben“, sagte Wissenschaftler Sheppard. „Also konnten wir dank einem glücklichen Zufall gleichzeitig nach neuen Jupiter-Monden und nach Planeten am Rande unseres Sonnensystems suchen.“

Elf der neu entdeckten Monde mit Durchmessern zwischen einem und drei Kilometern seien den bislang bekannten relativ ähnlich, hieß es von den Forschern. Neun sind Teil eines etwas weiter vom Jupiter entfernten Mond-Schwarms, der den Planeten etwa alle zwei Jahre einmal umkreist. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass dieser Schwarm einst aus drei größeren Objekten bestand, die dann auseinanderbrachen, möglicherweise nach Zusammenstößen mit anderen Objekten. 

Zwei der neu entdeckten Monde sind Teil einer Gruppe, die näher am Jupiter dran ist und in der gleichen Richtung wie der Planet kreist. Auch diese Monde, die etwa ein Jahr brauchen, um den Jupiter zu umrunden, waren wohl einst Teil eines größeren Objekts.

Der zwölfte Mond, den die Wissenschaftler neu entdeckten, ist ein Sonderling: Etwas weiter weg vom Jupiter als die zwei neu entdeckten Monde und mit weniger als einem Kilometer Durchmesser ist er wohl der kleinste bislang bekannte Mond des Jupiter. Der Himmelskörper umrundet seinen Planeten alle anderthalb Jahre. Diese Umlaufbahn sei äußerst instabil und Kollisionen mit anderen Objekten wahrscheinlich, sagte Forscher Sheppard.

Den ungewöhnlichen Mond wollen die Forscher nach Valetudo bennen, der Urenkelin Jupiters und Göttin der Hygiene und Gesundheit in der römischen Mythologie.

Jupiter ist der bei weitem größte Planet unseres Sonnensystems und nach Sonne, Mond und Venus das hellste Objekt am Himmel. Im Vergleich zu diesem „König aller Planeten“ wirkt die Erde wie ein Winzling: Jupiter hat mit fast 143 000 Kilometern einen elfmal so großen Durchmesser wie unser Heimatplanet. Für einen Umlauf um die Sonne braucht der Gasriese fast zwölf Jahre, für eine Drehung um die eigene Achse aber weniger als zehn Stunden. Die Atmosphäre des nach dem römischen Göttervater benannten Planeten besteht vor allem aus Wasserstoff und Helium.

Die von Galileo Galilei 1610 entdeckten ersten vier Monde wurden nach den Geliebten des griechischen Gottes Zeus benannt: Io, Europa, Ganymed und Kallisto.

Auf Io entdeckten Forscher der US-Raumfahrtbehörde Nasa gerade einen möglichen weiteren Vulkan. Mit einem Infrarotmessgerät habe die „Juno“-Sonde aus rund 470 000 Kilometern Entfernung Daten gesammelt, die auf eine neue Hitze-Quelle auf dem Mond hindeuteten, teilte die Nasa mit. Bislang waren bereits mehr als 150 aktive Vulkane auf dem Io entdeckt worden, Wissenschaftler schätzen, dass es noch rund 250 weitere geben könnte. „Juno“ war 2011 vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida gestartet und im Juli 2016 in der Umlaufbahn des Jupiter angekommen. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion