Forscher entdecken „dunkle Milchstraße“

Ein internationales Team von Astronomen hat eine Art dunklen Verwandten der Milchstraße entdeckt. Die Galaxie namens Dragonfly 44 (Libelle 44) im Sternbild Haar der Berenike enthält fast keine Sterne und besteht zu 99,99 Prozent aus der mysteriösen Dunklen Materie.
Titelbild
Die Milchstraße. Ein internationales Team von Astronomen hat eine Art dunklen Cousin der Milchstraße entdeckt.Foto: Peter Komka/dpa
Epoch Times26. August 2016

Nur 0,01 Prozent sind dort demnach leuchtende Sterne, wie die Forscher um Pieter van Dokkum von der US-amerikanischen Yale-Universität im Fachblatt „The Astrophysical Journal Letters“ berichten. Die Astronomen nutzten das W. M. Keck Observatorium und das Gemini North Teleskop, die beide auf Hawaii stehen.

Dunkle Materie ist eine rätselhafte unsichtbare Form von Materie, die sich bisher nur über ihre Schwerkraft bemerkbar macht. Kosmologischen Untersuchungen zufolge ist sie im Universum rund fünfmal häufiger als die uns vertraute Materie, aus der die Erde, das Sonnensystem und wir Menschen bestehen. Worum es sich bei dem Stoff handeln könnte, ist eines der größten Rätsel der modernen Physik.

Dragonfly 44 ist den Angaben zufolge ein diffuser Klumpen in etwa von der Größe und Masse unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße. Zuvor waren bereits Zwerggalaxien gesichtet worden, die einen ähnlich hohen Anteil Dunkler Materie besitzen. Diese haben jedoch rund 10 000 Mal weniger Masse als Dragonfly 44.

„Wir haben keine Ahnung, wie sich Galaxien wie Dragonfly 44 gebildet haben können“, erläuterte Ko-Autor Roberto Abraham von der Universität Toronto in einer Mitteilung der Yale-Universität.

„Was wir letztlich wirklich verstehen wollen, ist, was Dunkle Materie ist“, ergänzte van Dokkum. „Das Rennen ist eröffnet, um dunkle Galaxien zu finden, die noch näher sind als Dragonfly 44, so dass wir nach schwachen Signalen Ausschau halten können, die vielleicht ein Teilchen der Dunklen Materie verraten.“ (dpa(



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion